Kapitel 67 - Special 8: Unter Freunden ✔️

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POV Matteo

Nach und nach trudelten die Gäste ein und um fast Punkt 7 Uhr saßen alle auf dem Zimmerboden Masons und spielten Flaschendrehen. Jedem wurde bereits ein Glas Alkohol ausgeschenkt und während so gut wie jeder bereits schon getrunken hat, hielt ich mich eher zurück aus Angst, mich erneut zu übergeben. Vielleicht war es nicht die beste Idee diesen Abend zu veranstalten, genau jetzt wo ich krank zu werden schien oder mir irgendeine Lebensmittelvergiftung zugezogen habe. Gelangweilt stützte ich mich, nach hinten lehnend auf meinen Händen ab, als die Flasche auf mich traf. ,,Wahrheit oder Pflicht?'' fragte Mason wissend. Ich antworte mit Wahrheit, zu Faul um eine Aufgabe seinerseits zu erfüllen. Auch wenn die Frage nicht besser sein wird. Mason grinste mir schelmisch ins Gesicht und ich konnte schon direkt ahnen, worauf seine Frage basiert. ,,Also wo wart ihr vor zwei Wochen nach der Party? Nun kannst du meiner Frage nicht mehr ausweichen.'' Mason fragte mich schon seit wir zurück sind wieso und warum, doch konnte ich mich bis jetzt aber immer rauswinden. ,,In einem Hotel, okay?'' Etwas genervt war ich schon und irgendwie zeigte das auch meine patzige Antwort. Mason raunte bei meiner Antwort. ,,Okay, ich frag nicht weiter. Der Rest sollte ja jedem klar sein.'' Statt ein weiteres Wort zu verlieren, drehte ich einfach die Flasche, welche auf Kaiden landete. Ich fragte ihn die gleiche, sich immer wiederholende Frage und auch seine Antwort ist, wie zu erwarten, Wahrheit. ,,Dein Geheimnis wie du Mason ruhig bekommst?'' fragte ich. Kaiden fing an zu Grinsen. ,,Einfach, mein Charme.'' Angeekelte Geräusche erklangen mit einem Mal durch den Raum. ,,Schlecht, echt schlecht.'' Kaiden lachte beherzt. ,,Ich weiß nicht, Lyan und Mason sind doch Geschwister, so unterschiedlich können sie doch nicht sein, oder?'' fragte Kaiden zurück und zuckte unbekümmert mit den Schultern. Etwas überrumpelt schüttelte ich den Kopf. ,,Schon.'' murmelte ich und griff unbedacht nach meinem Glas, um einen Schluck daraus zu nehmen. Doch soweit sollte es wohl nicht kommen. Der Alkoholgeruch stieg mir in die Nase und mit voller Macht kam die Übelkeit zurück und ich rannte aus dem Raum zum nächstbesten Badezimmer. Ich übergab mich zum zweiten Mal heute. Ein ekelhaftes Brennen blieb wie verankert in meiner Kehle und unwohl wimmerte ich auf. Die Tür des Badezimmers wurde aufgeschoben und ich spürte die Präsenz Linus'. Seine Hand legte sich beruhigend auf meinen Rücken. ,,Alles gut?'' Linus Frage lies mich aufschauen. Schnell spülte ich und zuckte mit den Schultern als Antwort. Dann wusch ich mir erneut den Mund aus. ,,Wahrscheinlich einfach nur eine Lebensmittelvergiftung oder so.'' antwortete ich und wollte gerade das Zimmer verlassen, um zu den anderen zurück zu gehen, als Linus nächsten Worte mich innehalten ließ. ,,Sicher, dass du nicht eher schwanger bist?'' Sofort ohne zu überlegen antwortete ich: ,,Was? Nein, natürlich nicht. Es ist nie was passiert, weil wir immer verhütet haben.'' Linus rollte mit den Augen. ,,Selbst dann kann es passieren, dass man schwanger wird, Matteo. Wann hattest du denn zuletzt deine Heat?'' Ich stockte etwas. Denn in diesem Moment wurde mir klar, dass ich diese nämlich schon längst gehabt haben sollte, mich aber nicht daran erinnern kann, sie bekommen zu haben. ,,Ich bekomme sie sicherlich noch. Es ist nichts ungewöhnliches, wenn sie unregelmäßig kommen.'' Mit den Worten verließ ich nun, aufgewühlt von der Unterhaltung eben, den Raum und gesellte mich zu den anderen. Mein Magen schien auch noch ziemlich unruhig. Linus kam wenig später dazu und schaute nur ab und zu mal zu mir. ,,Alles okay?'' flüsterte mein Mate besorgt neben mir und legte seine Hand mitfühlend auf meinen Oberschenkel ab. Ich wendete meinen Blick von Linus zu Lyan. Ich nickte lächelnd. ,,Alles gut. Mir ist nur was wichtiges eingefallen.'' Lyan nickte auf meine Antwort hin, auch wenn wir beide wussten, dass ich log und wir später noch darüber reden würden. Doch bis dahin mussten wir erst dieses kleine Beisammensein zu Ende bringen.

,,Also?'' fragte Lyan direkt als er die Tür hinter Linus und Elay zuschlug. Dass Mason und Kaiden aber noch verwirrt von Lyans Verhalten im Flur standen, schien ihn nicht zu interessieren. Seine Augen waren fast vollständig rot und statt seiner äußerlichen Wut, wusste ich dass dahinter nur ein besorgter Mate ist. ,,Lass uns oben reden.'' Ich ging vor, Lyan sofort verzweifelt seufzend hinter her. ,,Dir ging es heute morgen schon nicht gut oder? Ich hab was gespürt, war mir aber nicht sicher ob es stimmt oder nicht, da es schnell verschwand.'' Lyan versuchte sichtlich ruhig zu bleiben. Er setzte sich auf unserem Bett und ließ mich nicht aus den Augen. ,,Es ist nichts schlimmes. Wirklich nicht.'' Fing ich, etwas zögernd, an weil ich ihm keine Sorgen bereiten wollte. Es lief gerade so gut bei uns, weshalb ich das nicht direkt schon wieder zerstören wollte. ,,Ich hab mich nur übergeben müssen, Zweimal. Ist aber sicherlich nur eine Lebensmittelvergiftung, nichts tragisches.'' Lyan stand vom Bett auf und ging auf mich zu. Er zog mich in eine Umarmung. ,,Bitte hör mir kurz zu.'' fing er an. Sofort spannte ich mich an und malte mir dummerweise aus, was er jetzt alles sagen könnte und natürlich sagte er das, womit ich am wenigsten gerechnet habe. ,,Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich dir das Gefühl gebe, nicht direkt mit mir darüber reden zu können. Ist es weil ich dann wütend werde? Aber das ist nicht an dich gerichtet. Ich fühle mich nur immer so hilflos, wenn es dir schlecht geht.'' Ich schüttelte den Kopf und erwiderte die Umarmung. ,,Es ist, weil ich dir keine Sorgen bereiten will. Es ist nicht deine Schuld, echt nicht.'' Er nickte. ,,Lass uns, aber trotzdem zum Arzt, wenn es nicht besser werden sollte. Dann haben wir Gewissheit, was der Grund ist. Ich kann mir nämlich schlecht vorstellen, dass du der einzige mit einer Lebensmittelvergiftung bist, wenn wir alle so gut wie das Selbe essen.'' Ich seufzte, jetzt schon lustlos, bei dem Gedanken zum Arzt zu gehen. Gleichzeitig quälte mich aber auch der Gedanke, dass Linus Recht haben könnte. Was wäre dann? Diese Situation gab es schon einmal und wer weiß vielleicht ist es wieder so? Vielleicht bin ich es gar nicht und die Sorge ist unberechtigt. Aus heutiger Sicht betrachtet, glaube ich waren wir damals definitiv zu jung für ein Kind, doch was ist mit heute? Waren wir nun bereit dafür? Lyan und ich sind beide ziemlich beschäftigt mit unseren Jobs, aber eine Lösung würde sich schon finden. Wir waren besser aufgestellt und unsere Beziehung lief auch besser denn je. Aber waren wir dann automatisch bereit?
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1082 Wörter.

Connected Since The Beginning (Boyslove)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt