Kapitel 14 - Unerwünschter Besuch ✔️

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POV Lyan

Laute Stimmen ertönten von draußen. Matteo saß angespannt auf unserem Bett. Ihm schien irgendwas auf dem Herzen zu liegen und doch sprach er nicht. Er lag lediglich nur stumm auf dem Bett. Er schien verwirrt und überfordert. In seinen Geruch schlich sich eine kleine Spur von Angst. Ich legte mich zu ihm und zog ihn zu mir. Der Hybrid drückte sich gleich mehr an mich und fing leise an zu Wimmern.

,,Was ist los Matteo? Hast du Angst vor den zwei Fremden? Meine Mutter und mein Vater werden das regeln. Glaub mir, das wird schon. Wir werden davon nichts mitbekommen.''

Ich versuchte ihn mit diesen Worten Mut zuzusprechen. Er nickte nur. Die Stimmen draußen wurden lauter und somit wurde auch Matteos Wimmern kläglicher.

,,Was wenn sie es sind. Wenn sie mich holen wollen.''
Er murmelte diese Worte, so dass ein normaler Mensch dass gar nicht hätte verstehen können.
,,Von wem redest du Matteo? Ich will dir helfen, aber ich weiß nicht was passiert ist, dass du nun solche Angst hast.''
Ein leises Schluchzen ertönte. Ich spürte etwas Nasses an meinem Hals. Doch das störte mich nicht. Viel größer war meine Sorge um meinen Mate.
,,Meine E-Eltern.'' Er krallte sich in meinen Pulli. Er versuchte sich zu beruhigen, scheiterte aber. Ich strich ihm behutsam über den Rücken, verteilte vereinzelt Küsse auf seinen Kopf, Stirn und Wange. Ich wusste nicht was ich sagen sollte also blieb ich lieber ruhig.

,,Sie haben mir weh getan. Vater hat mich geschlagen und wenn ich nicht auf ihn gehört habe hat er mich dann in den Keller gesperrt. Ich weiß nicht genau für wie lange aber es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Es war kalt und nass. Die Matratze auf den Boden war voller Dreck und Staub. So wie der Rest der Sachen im Keller. Meine Mutter sah nur zu. Sie hielt ihn nie auf. Mitmachen tat sie aber auch nicht. Das ging einige Jahre so bis wir dann auf den Markt im Dorf waren und ich abgehauen bin, weil ich dein Geruch wahrgenommen habe.'' Sein Blick hing in der Luft. Er schien in Erinnerungen zu schwelgen. Er fing stärker an zu zittern und presste sich schutzsuchend an mich. ,,Es tut mir leid, Matteo. Ich wünschte ich hätte eher was tun können. Ich mache es wieder gut, okay? Ich werde ab jetzt für dich da sein. Ich werde dich beschützen.'' Ich wollte ihn etwas Hoffnung geben. Ich will eine Person für ihn sein, der er vertrauen kann. Er kann mir alles erzählen und ich werde ihm zuhören. Ich werde ihn vor allen Wesen schützen die ihn verletzen wollen, auch wenn es mir selbst schaden sollte.

Sein Blick hob sich und er sah mich mit einem tränenüberströmten Gesicht an, trotzdem trug er ein Lächeln. ,,Danke. Du weißt gar nicht wie sehr ich das zu hören brauchte. Ich bin so froh dich als Mate zu haben.''

Die Tür ging auf.
,,Matteo, sie wollen dich sehen.''
Er verkrampfte sich erneut in meinen Armen.
,,Hey kleiner.'' Ich nahm seinen Kopf in meine Hände und versuchte ihn so sich auf mich konzentrieren zu lassen. Seine Tränen wischte ich währenddessen mit meinem Daumen weg.
,,Ich komm mit okay? Wir schaffen das zusammen. Ich bin für dich da.''
Er nickte. Auf dem Weg nach draußen nahm er meine Hand und drückte sich mehr an mich. Er zitterte. Ich übte kurzen Druck auf seine Hand aus um ihm mehr Mut zu machen.

Wir liefen aus der großen Haustür. Mein Vater lief vor uns, dann kam ich mit Matteo an meiner Hand der sich hinter mir an meinen Rücken versteckte. Zwei Personen, ein Mensch und eine Katzen Hybridin, standen vor uns. Wir standen auf der Treppe, sicher die ganze Zeit hinein laufen zu können falls etwas unerwartetes passiert. Sie standen vor der Treppe hinter ihnen zwei Wachen, bereit einzuschalten. Mein Vater gesellte sich neben meine Mutter. Beide hatten einen gleichgültigen Blick auf, welcher selbst mir etwas Angst machte. Die Hybridin versuchte einen Blick hinter meinen Rücken zu erhaschen wurde aber wieder von den Wachen zurück gezogen. Empört hielt sie sich zurück.

,,Matteo, Schatz? Bist du das. Wir haben ewig nach dir gesucht. Geht es dir gut?''
Meinte die Frau. Mein Mate lugte etwas hervor und sah beide mit großen, überforderten Augen an. ,,Wir haben uns Sorgen gemacht. Was machst du hier? Wieso bist du abgehauen? Du hattest es doch so gut bei uns! Oder hast du dich verlaufen?'' sprach nun der Mensch.

,,I-Ich hab mein M-Mate gefunden. Wieso habt ihr mir nie was davon erzählt?''
Er ignorierte ihre Fragen. Er war verletzt und aufgebracht, verstand nicht wieso er so behandelt wurde. Beruhigend legte ich meinen Arm um seine Taille. Sein Körper verlor ein wenig der Anspannung und er ließ sich etwas mehr in meine Arme zurück senken.
,,Mate? Was soll das sein? Wieso sollten wir dir so etwas verschweigen? Der Vampir lügt dich an! Wir lieben dich. Wir würden sowas nie tun!''
Matteos Mutter versuchte ihn sichtlich zu überreden wieder mit ihnen zu kommen, doch Matteo schien unschlüssig. Sie versuchte überzeugend zu klingen. Nun war er ganz verwirrt. Doch das mehrfache Blinzeln und der Blick in ihren Augen verriet sie. Ich wusste, ich musste einschreiten um schlimmes zu vermeiden.

,,Matteo, bitte. Lass dich nicht beeinflussen. Ich habe nicht gelogen. Du hast mir doch erzählt was passiert ist. Wieso würden sie also jetzt ihr Verhalten ändern? Du hast es doch auch gespürt, die Verbindung. Das war echt und ich fühle das gleiche. Ich liebe dich, Matteo. Ich kann garnicht beschreiben wie sehr. Ich brauche dich. Bitte geh nicht.'' Tränen liefen durchgängig Matteos Wangen hinab. Es zerbrach mir mein Herz ihn so gestresst zu sehen. Überfordert versuchte ich sie wegzuwischen und zog ihn dann in meine Arme. Schluchzend vergrub er seinen Kopf in meine Brust und schlang seine Arme ebenfalls um mich.
,,Ich liebe dich auch.'' Ich lächelte als er diese Worte erwiderte.

,,Du glaubst einen Fremden mehr als deiner eigenen Familie? Schäm dich, Sohn.''
Nun mischte sich auch Matteos Vater ins Gespräch. Seine Geduld war wohl am Ende wies schien.
,,Ihr seid nicht mehr meine Familie. Es war falsch von euch mich so zu behandeln und das weiß ich jetzt. Durch Lyan habe ich Liebe erfahren. Er war wenigstens für mich da. Ihr habt mich nur belogen und behandelt als wäre ich euer Sklave. Ich will das nicht mehr. Ich bleibe hier. Er ist derjenige den ich liebe und wenn ihr das nicht akzeptieren könnt, solltet ihr vielleicht nichts mehr mit mir zu tun haben.'' Matteos Mutter schien nun auch den Tränen nahe. Sein Vater hingegen war aufgebracht vor Wut.

,,Das kannst du nicht ernst meinen. Du als Mann willst mit einen anderen Mann glücklich werden? Du weißt doch gar nicht was du willst! Du bist zu jung und zu unreif um sowas zu wissen. Außerdem wie wollt ihr Kinder bekommen? Ihr werdet nie glücklich.''
Versuchte sein Vater wieder auf ihn einzureden. Wieder lügen.

,,Ich war mir noch nie so sicher wie jetzt. Euch braucht der Rest nicht zu interessieren, sonst habt ihr euch doch auch nicht um mich gekümmert. Ihr seid nicht mehr meine Familie. Ich will euch nicht mehr sehen.'' Geschockt und verzweifelt sah die Frau zu uns.

Matteo schlang seine Arme um meinen Nacken und drückte sich leise weinend an mich. Beruhigende Worte flüsternd strich ich ihm über den Rücken. Er zitterte. Ob vor Kälte, Angst oder etwas anderem konnte ich nicht ausmachen.
,,Komm wir gehen rein. Wie wäre es mit einem warmen Bad?''
Er nickte erschöpft, lächelte bei meiner Frage jedoch.
,,Mit Schaum?'' fragte er. Ich lachte. Er liebte es Baden zu gehen besonders mit viel Schaum. Das fiel mir schon beim ersten Mal auf als wir zusammen Baden waren. Er war kaum wieder zu erkennen wie er so verspielt im Wasser planschte. Trotzdem fand ich es einfach nur süß.
,,Natürlich.''
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1279 Wörter.

Connected Since The Beginning (Boyslove)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt