Kapitel 1 - Das Grauen Nimmt Seinen Lauf ✔️

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TW: Gewalt

POV Matteo

,,Matteo, komm sofort runter, sonst kannst du was erleben!''
Meine Ohren zuckten ängstlich, als ich die Stimme meines Vaters hörte. Wimmernd stand ich also auf und machte mich auf den Weg nach unten.
,,Du solltest putzen! Stattdessen ist es kein bisschen sauber und trotzdem bist du in deinem Zimmer. Was denkst du was du hier tust? Macht es dir Spaß uns so zu demütigen?"
Ich senkte mein Blick. Ich fühlte mich so schuldig, dabei habe ich geputzt und sauber war es somit auch!

,,Vater, aber ich habe sauber gemacht. Ich habe den Boden gewischt und das Geschirr ebenso. Die Schränke und Tische habe ich auch gewischt.''
,,Widersprichst du mir etwa? Respekt hast du also auch nicht? Du denkst anscheinend ich bin ein Lügner so wie du es bist was? Wird wohl wieder Zeit dass du deine Lektion lernst.'' Nach den Worten sah ich verschreckt auf.
,,Nein, Bitte! Ich höre, ich werde alles erneut sauber machen, ich mache alles nur bitte!'' flehte ich. Doch es war bereits zu spät. Seine Hand prallte auf meine Wange und warf mich zu Boden. Ich hielt mir die Wange, doch dies interessierte ihn wenig. Er packte meine Rute und zog mich hinter sich her in den Keller. Der kalte Boden streifte meinen Oberkörper entlang und hinterließ rote Striemen. Es brannte fürchterlich. Doch am schlimmsten war der Schmerz in meiner Rute. Es fühlte sich an als wäre er gebrochen und mit jeden weiteren Meter wurde es immer schlimmer.

Ich schrie und schluchzte, doch mein Vater zeigte kein Erbarmen und warf mich die wenigen Stufen runter in den dunklen, feuchten Raum.

,,Hier bleibst du erstmal und Wehe ich höre auch nur ein Geräusch oder Gejammer! Mal sehen vielleicht kommst du dieses Mal zur Vernunft.''

Sein kalter Blick musterte mich angewidert. Ihm war es egal dass dieser Raum nur eine schmutzige Matratze und paar alte Möbel besaß. Die Tür fiel ins Schloss. Man hörte nur noch das Geräusch des Schlüssels im Schlüsselloch und ein paar sich immer weiter entfernende Fußstapfen, dann war es still. Ich war fünfzehn fast sechzehn. Ein Jugendlicher welcher noch nicht ganz begriffen hat was eigentlich passiert. Ich verstand nicht warum er das tat. Welchen Grund gab es für ihn, mich so zu behandeln? Etwa weil ich ein Katzenhybrid bin? Aber meine Mutter war auch ein Katzenhybrid? Es machte einfach keinen Sinn.

Mit wackeligen Beinen stand ich auf. Der Boden war kalt und die Unterhose und das viel zu lange T-Shirt wird mich nicht lange wärmen. Ich legte mich auf die Matratze und versuchte den Schmerz der immer stärker wurde zu ignorieren. Leise Wimmernd schlief ich nach gefühlten Stunden ein.

-Nächster Morgen-

Die Tür des Kellers öffnete sich knarzend und zum Vorschein kam meine Mutter. Verschlafen sah ich sie an. Besorgt blickte sie zu mir herab.
,,Komm. Du darfst wieder hoch.''
Überrascht sah ich sie an. Dies war bisher die kürzeste Zeit die ich hier unten verbracht hatte. Zumindest fühlte sich dieser Zeitraum ziemlich kurz an. Normalerweise ließ Vater mich gefühlte zwei bis drei Tage hier unten mit so wenig Nahrung und Wasser wie möglich. Wenn er mir überhaupt welches gab.

Ich stand auf und lief mit ihr die Treppen hinauf, aus der Tür in die Wohnung. Wärme kam mir entgegen und der Geruch von frisch zubereitetem Essen. Ich spitzte die Ohren als ich Schritte die Treppe runtergehen hörte. Schnell versteckte ich mich hinter meiner Mutter und senkte mein Blick.

Streng sah mein Vater auf mir herab als er vor uns zum Stehen kam.
,,Du hast viel zu viel Mitleid mit ihm!''
Sagte er so gleich mit eiserner Miene.
,,Aber er ist immer noch unser Sohn. Wir können ihn nicht Tagelang im Keller einsperren! Erstrecht nicht zu seinem Geburtstag.''
Nun viel es mir wieder ein. Heute war mein Geburtstag. Kein Wunder dass ich das vergessen hatte. Ein Handy oder eine Uhr besaß ich nicht. Somit wusste ich eigentlich nie genau wie spät es war. Doch diese Frage war nun überflüssig.

,,Ich hab gekocht. Lasst uns frühstücken bevor wir in die Stadt fahren.''
Mein Vater seufzte. So sehr er mich auch hasste, meiner Mutter kann er manches einfach nicht abschlagen. Sie war immer noch seine Geliebte.

Wir liefen in die Küche und setzten uns stillschweigend an den Tisch während meine Mutter uns Spiegeleier, Toast und Bacon auf die Teller legte. Mein Vater konnte sich den ein oder anderen angewiderten Blick zu mir nicht nehmen. Ich fühlte mich eingeengt unter seiner Anwesenheit hier am Tisch zu sitzen.
,,Mom? Darf ich duschen gehen?'' Fragte ich mit zitternder Stimme.
Ich hatte Angst dass mein Vater einschreiten würde doch dieser aß nur weiter seinen Speck.
,,Sicher, Geh nur. Du weißt ja wo alles ist.'' lächelte sie aufmunternd.
Ich nickte, stand auf und verließ die Küche. Ich seufzte sofort erleichtert auf und stieg die Treppen hinauf in meinen Zimmer um mir Anziehsachen zu besorgen. Mit meinen ausgewählten Klamotten verließ ich den Raum wieder. Gerade als ich die Tür hinter mir schließen wollte lief mein Vater an der Tür vorbei und sah mich mit einen wütenden Blick an. Mein Blick senkte sich automatisch und ich fing an ungewollt zu Wimmern.

Mit großen Schritten lief ich schnell zum Bad und schloss mich ein. Meine Sachen legte ich auf den geschlossen Klodeckel ab und betrachtete mich erstmals im Spiegel.

Meine Ohren lagen leicht gesenkt an meinen Kopf an. Meine Haare waren leicht verfilzt und schmutzig aufgrund des Staubes und im Kellers. Meine Augen waren gerötet vom vielen weinen. Insgesamt sah Ich ziemlich fertig aus.

Ich seufzte und wandte meinen Blick von meinem Spiegelbild ab und entledigte mich langsam meiner schmutzigen Wäsche. Ich zuckte leicht zusammen als ich die Hose über meine Katzenrute zog und sich ein nun viel stärkerer Schmerz breitmachte. Es war unangenehm anzusehen, da das Fell an einigen Stellen fehlte und sogar bläuliche Stellen aufwiesen. Traurig sah ich zu Boden. Der Schmerz würde hoffentlich bald vergehen. Verrenkt war er zumindest nicht.

Ich betrat die Duschkabine und schaltete sogleich den Duschhahn an um das warme Wasser über meinen unterkühlten Körper fließen zu lassen. Ich seufzte erleichtert auf bei dem Gefühl. Im Keller gab es weder eine Heizung noch eine Decke, die mich hätte wärmen können.

Nachdem ich mich gewaschen und abgetrocknet habe, zog ich mir meine Kleidung an. Ich achtete darauf meine Rute so wenig wie möglich zu belasten, doch dies stellte sich als ziemlich schwer heraus.

Da auch dieses Hindernis geschafft war verließ ich das Bad und traf auch sogleich auf meine Mutter.

,,Ah, du bist fertig. Das trifft sich gut. Wir wollen los und du kommst mit!''

,,Sicher? Was ist mit Vater? Will er mich überhaupt mit dabei haben?''
Klar, ich wollte raus. Es war ewig her seit ich das letzte mal draußen war aber meine Angst dass mein Vater mich dafür, dass ich mitkam, in den Keller sperrte war größer. Laut ihm hatte ich kein Recht rauszugehen, deswegen war ich auch nie in der Schule. Dafür wurde ich, so gut es ging, von meiner Mutter zu Hause unterrichtet.

,,Ach der Miesepeter soll mal wieder runterkommen. Heute ist dein Tag! Also kommst du auch mit.''
Doch so überzeugt wie es wahrscheinlich klingen sollte klang es nicht. Sie störte der Gedanke, dass er mich einsperrt wenn ich raus gehe, wie ich.

Mir waren ihre Sorgen bewusst. Ich war ihr Sohn und zu sehen wie ich weinend auf dem verdreckten Boden im Keller schlafe und geschlagen werde tat ihr fürchterlich weh. Doch andererseits tat sie auch nichts um das zu ändern.

Ich seufzte und sah sie unsicher an.
,,Ok, Na gut, ich komme mit.''

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1239 Wörter

Connected Since The Beginning (Boyslove)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt