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Ich rannte so schnell und atmete falsch, dass ich total ausser Atem war, als das Krankenhaus in Sicht kam. Malea lief vor der Tür auf und ab und sah nervös aus. Sobald sie mich sah, wirkte sie etwas erleichterter. „Tiana, da bist du ja!", schrie sie, kam mir entgegen und schloss mich fest in ihre Arme. „Ich dachte schon, du seist abgehauen..", murmelte sie in meine Haare.

„Nein.", war alles, was ich dazu sagte und sie bemerkte, wie schwer es mir fiel. „Ich hatte deinen Schrei gehört und kurz danach einen Schmerzensschrei. Daniel ist sofort aufgesprungen und in den Wald gerannt.", sie holte kurz Luft, bevor sie weiter sprach. „Es tut mir schrecklich leid. Einfach alles.. diese Fragen von Christina und Pam... und das mit Phil..", entschuldigte sie sich Stück für Stück bei mir, als sie sich leicht von mir entfernte, um mir ins Gesicht zu sehen. Ihre Schminke war leicht verschmiert, was darauf hinwies, dass sie geweint hatte. „Malea, du kannst doch nichts dafür.", versuchte ich sie zu beruhigen.

„Milo?", fragte ich sie, doch sie schüttelte den Kopf. „Caroline tut alles, was sie kann. Doch bis dahin will sie ihre Ruhe und nicht gestört werden.", sagte sie mir alles, was sie wusste. Bei meiner Erinnerung, wie er ausgesehen hatte, bevor er weggetragen wurde, füllten sich meine Augen mit Tränen. „He, sie meinte aber, dass er wieder wird.", versuchte nun sie mich zu beruhigen. Ich ermahnte mich stark zu bleiben und drängte meine Tränen zurück, während ich tapfer nickte.

„Komm wir gehen zu dir und warten dort. Ich hab Caroline informiert und sie wird dich sofort holen, wenn er wach ist.", lächelte sie mich schwach an, während sie mich zu meiner Unterkunft führte. Ich setzte mich aufs Sofa, während Malea uns etwas Wasser holte. Dankbar nahm ich das Glas entgegen und nippte kurz daran. „Willst du mir erzählen, was geschehen ist, nachdem Milo dir hinterher gerannt war?", fragte sie mich vorsichtig. Bevor ich den Kopf schüttelte, hielt mich etwas davon ab und so erzählte ich ihr dann nach kurzem Zögern, was geschehen war.

„Er wollte dich küssen?!", entfuhr es ihr freudig, als ich ihr davon erzählte, wie er seine Hand sanft an meine Wange gelegt hatte und mir langsam näher gekommen war. Sofort presste sie ihre Hand vor den Mund, denn sie wollte mich eigentlich nicht unterbrechen. „Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich denke schon.", gab ich zu. „Was heisst hier 'denke schon'?", hakte sie nach. „Naja, er hat noch nichts dazu gesagt, dass ich mich in ihn verliebt habe..", murmelte ich vor mich hin.

„Na aber hör mal.", begann sie mich aufzubauen. „Er wäre dir nicht hinterhergerannt, wenn du ihm egal wärst. Und bei dir im Bett hätte er sowieso nicht geschlafen.", grinste sie mich an, was mir doch ein Lächeln entlockte. „Und was ist danach geschehen?", wollte sie den weiteren Verlauf wissen und ich erzählte weiter.

Am Ende war für eine kurze Zeit sogar sie sprachlos. „Damit hätte ich nicht gerechnet..", gab schlussendlich auch sie zu. „Du hast also die selbe Wut wie mein Onkel hat in dir?", hakte sie nach und ich nickte kurz. „Ich kann verstehen, wenn du nicht mehr mit mir befreundet sein willst.", murmelte ich mit hängendem Kopf. Doch mit Maleas Reaktion hätte ich nicht gerechnet. Sie lachte auf und verdrehte verbittert die Augen. „Machst du Witze? Nach allem, was ich in dieser kurzen Zeit gesehen oder gehört habe, sind zwei meiner Freundinnen totale Idioten. Ich mag dich und finde dich total cool. Und jetzt nach dieser Geschichte bist du die Supercoole.", grinste sie mich an.

Überrascht sah ich sie mit offenem Mund an. „Findest du? Du hast keine Angst vor mir?", fragte ich sie verwundert. „Nein, wieso auch. Ich weiss, du würdest mir nichts tun, das ist wie bei meinem Onkel. Apropos.. wann fängt dein Training denn an?", antwortete sie voller Euphorie. „Morgen schon.", schmunzelte ich wegen ihrer Energie, die sie besass. „Dann wünsch ich dir viel Spass.", schmunzelte sie, bevor sie den Mund wieder öffnete. „Nathan und Daniel sind strenge Lehrer. Streng, aber gut."

„Woher weisst du das?", wunderte es mich eigentlich nicht, dass sie sowas wusste. „Mein Papa staunt immer, wie gut Rhianna kämpfen kann. Und sie wurde von den beiden trainiert."
„Echt?", sah ich sie überrascht an. „Ja echt.", bestätigte sie. Kurz hingen wir beide unseren eigenen Gedanken nach.

„Sag mal, warum hast du die Aufgabe vom Pam angenommen und Alessio geschlagen?", wechselte ich das Thema.
„Hab ich nicht.", grinste sie mich an, was mich nur verwirrte. „Wie, hast du nicht? Ich habs doch gesehen." „Das sah bloss so aus.", zwinkerte sie mir zu. „Dann hast du ihm wohl auch nicht das zugeflüstert, was sie von dir wollte.", schlussfolgerte ich und sie schüttelte zufrieden den Kopf. „Was hast du ihm gesagt?", packte mich meine Neugier. „Das bleibt zwischen ihm und mir.", grinste sie verschwörerisch.

„Ach komm schon, Malea.", quengelte ich gespielt und zog einen Schmollmund, was sie zum Lachen brachte. „Warum hast du ihn nicht geschlagen?", versuchte ich es von einer anderen Seite. Das Lachen verstummte und ihre Wangen wurden ein wenig rot. „Du bist in ihn verl..", fing ich grinsend an, doch wurde prompt von ihr unterbrochen.

„Scht.", zischte sie. „Niemand weiss es okay. Und eigentlich sollte es auch so bleiben." „Aber warum?", hakte ich nach. Sie liess all ihre Luft aus dem Mund weichen, bevor sie mich ansah. „Er ist mein Mate, okay. Aber er hat sich noch nicht verwandelt und weiss von Nichts.", gab sie sich geschlagen. Mir klappte das Kinn runter und ich starrte sie fassungslos an. Dann erinnerte ich mich an sein erfreutes Funkeln in seinen Augen, welches ich dachte, ich hätte es mir eingebildet, als sie auf ihn zugegangen war.

„Weisst du was?", grinste nun ich sie verschwörerisch an und wackelte mit den Augenbrauen. Sie sah mich fragend an und wartete, bis ich es ihr sagte. „Ich glaub er mag dich." „Woher willst du das wissen?", fragte sie mich skeptisch. „Als er dich erblickt hat, sah ich ein erfreutes Funkeln in seinen Augen.", zwinkerte ich ihr zu und sie errötete wieder. „Bist du jetzt der Liebesdoktor oder was?", witzelte sie in dem Versuch, es zu überspielen.

„Nein, aber ich finde du solltest es ihm sagen, wenn du den Mut dazu hast.", lächelte ich sie herausfordernd an.
„Es ist schon spät. Soll ich hier bei dir schlafen?", wechselte sie das Thema. „Nein, schon gut. Aber danke.", lehnte ich ihr Angebot dankbar ab. „Na gut. Du weisst, wo du mich jederzeit finden kannst.", verabschiedete sie sich mit einer Umarmung von mir, bevor sie aus der Tür trat und sie hinter sich schloss.

Erst jetzt bemerkte ich, wie erschöpft ich war. Und so schleifte ich mich ins Bett, in welchem ich sofort in einen unruhigen Schlaf.

Hybrid - Tochter einer halben WölfinHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin