quattro - 04

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E M A L I A

Müde wälzte ich mich in meinem warmen Bett und ignorierte den grässlichen Wecker, bis ich dann doch langsam meine Augen öffnete und die warme Decke von meinen Beinen schob, um diesmal schneller aus dem Bett zu kommen.

Es war eine Woche vergangen, seit dem ich und Elina bis in die Nacht geredet hatten. Seit dem haben wir nicht wieder über die Romános oder Alessandro gesprochen, auch wenn sie ihn jeden Tag mit mir sah. Ich und Alessandro hatten nicht viel mehr, als an dem ersten Tag, gesprochen, aber trotzdem hatten wir uns irgendwie angefreundet.

Ich warf den Gedanken weg und lief ins Bad, um meine Zähne zu putzen und mein Gesicht zu waschen. Mit der Zahnbürste lief ich auf meinen Balkon, um das Wetter zu checken. Da es ein wenig kälter geworden war, was mich nicht wunderte, denn wir hatten auch schon Anfang Oktober, zog ich einen Pulli und eine Jeans an.

Zufrieden betrachtete ich mich in meinem großen Spiegel, der an meinem Kleiderschrank war. Ich hatte mich noch ein wenig geschminkt und mir die Haare gemacht, daher fand ich mich - wie auch jeden Tag - äußerst hübsch.

Ein Lächeln war auf meinem Gesicht zu sehen, als ich aus dem Aufzug stieg und ins Esszimmer ging. Es war ziemlich Stil für unsere Verhältnisse, weshalb ich mich verwirrt umschaute und von draußen Stimmen hörte.

Meine Tasche stellte auf einen Stuhl im Esszimmer, ehe ich rausging und alle sitzen sah. „Guten Morgen!" begrüßte ich jeden und setze mich diesmal neben Papa, der mich anlächelte und weiter aß.

Ich schnappte mir ein Brötchen und schmierte es mir, ehe ich reinbiss und heute irgendwie gute Laune hatte. Ich war zwar Müde, aber ich war sehr gut gelaunt, was die anderen wohl auch bemerkt hatten und mich fragend ansahen.

„Was?" fragte ich lachend und kaute weiter. „Was macht dich so zappelig, dass du sogar zum Frühstück Nutella isst?" fragte Danjka dann, weshalb ich anfing zu lachen und garnicht mehr aufhören wollte. „Ich hab das Gefühl, dass dieser Tag fabelhaft wird!" antwortete ich und aß schnell zu Ende, ehe ich mich mit meinen Schwestern auf den Weg in die Uni machte.

Der Fahrer setzte die Zwillinge in ihrer Schule ab, ehe er weiter fuhr und mich dann in der Uni absetzte. Ich achtete heute garnicht auf die anderen, sondern nur auf mich und ihn. Denn wie immer wartete er vor dem Eingang auf mich.

Ich stieg lächelnd aus, dankte und verabschiedete mich vom Fahrer, ehe ich auf Alessandro zu lief. Als ich bei ihm ankam, liefen wir los, ohne auch ein Wort gesagt zu haben. „Was macht dich glücklich, mia bella?" fragte er mich, während ich den Kosenamen automatisch ignorierte. „Keine Ahnung. Ich hab einfach das Gefühl, dass heute ein guter Tag wird." antwortete ich, ehe ich vor ihm die Treppen, des Hörsaals lief und mich hinsetzte.

Er setzte sich neben mich, ehe er seine Sachen auspackte und weitersprach: „Vielleicht liegt es daran, dass ich dich fragen wollte, ob du mit mir ausgehst?"

Ich schaute zu ihm und sah wieder das gewisse Grinsen, weshalb ich mit den Augen rollte und mein iPad anmachte. Während ich durch meine Ordner ging, spürte ich plötzlich seinen warmen Atem an meinem Ohr, weshalb ich versteifte.

„Roll nie wieder mit deinen Augen, amore. Sonst verliere ich jeglichen Respekt vor dir und das nicht im öffentlichen, sondern in meinem Bett."

Ich schloss meine Augen und presste meine Schenkel zusammen, da meine Mitte anfing zu kribbeln. „Spreiz deine Beine ruhig. Zeig jedem, wie geil ich dich mache." knurrte er dann und legte seine kalte Hand in meinen Nacken, ehe er mir über den Hals strich.

„Diesen Freitag. Um 18 Uhr." fügte er noch hinzu, weshalb ich schnell nickte und einfach wollte, dass er sich von mir entfernte. Seine Hand wanderte meinen Rücken runter, ehe er von mir abließ und wieder einatmete.

-

Ich verschwand schnell, als meine Vorlesungen vorbei waren. Nicht, weil ich es unangenehm fand, zwischen mir und Alessandro, sondern genau im Gegenteil.

Er hatte mich so sehr angemacht, dass ich einen feuchten Slip danach hatte und leider realisieren musste, dass es diese Nachricht war, die mich heute Morgen so erfreut hatte. Da wusste ich es einfach nur nicht.

Nachdem ich dann zuhause angekommen war, aß ich etwas und schleppte meine Schwestern mit mir. Ich musste unbedingt etwas unternehmen, da ich sonst ständig an ihn gedachte hätte. Daher ging ich mit ihnen in ein Café und verbrachte Zeit mit ihnen, da ich diese vertraulichen Gespräche und Lästereien unter uns, vermisst hatte.

Gerade stiegen wir aus der Limousine, ehe wir auf dem Weg in das Café waren und direkt anfingen zu sprechen. Sie erzählten über die Schule, neue und alte Freunde, das Abitur, die deutsche Kultur und Sprache. Ich hörte ihnen gespannt zu, während ich vor lief und die Tür, des Cafés öffnete.

Doch bevor ich das machen konnte, riefen meine Schwestern meinen Namen, ehe alle im Umfeld anfingen zu schreien. Ich schaute auf meine Schulter, aus der Blut floss, ehe ich meine Hand drauf presste und versuchte das Blut zu stoppen. Doch mir wurde plötzlich schwindelig, weshalb ich mich an die Tür lehnte, aber meine Hand an der Schulter behielt.

Das Geschrei hörte garnicht auf, doch plötzlich hörte ich Sirenen, bis ich nichts mehr mitbekam und meine Augen schloss. Alles wurde schwarz, ehe ich mich fallen ließ und noch einen stechenden Schmerz am Kopf spürte.
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Voten nicht vergessen :)

Gefangen in Sizilien. Where stories live. Discover now