quattordici - 14

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E M A L I A

Brummend fuhr er aus dem Tor, daher wurde ich in den Sitz gedrückt, denn er tritt so stark aufs Gas, das ich nur den Kopf schütteln konnte. „Das Auto hat dir nichts getan." knurrte ich und musste grinsend feststellen, dass er mich ignorierte.

Schweigend fuhr er durch die leeren Straßen, was für mich ein Zeichen war, dass die Villa am Arsch der Welt war. Lächelnd blickte durch die Gegend, während mir auffiel, dass ein Lied spielte, das ich als Russin sogar kannte.

Ich drehte auf und summte leise mit. Paar Wörter sprach ich aus, worauf der Idiot anfing zu lachen, da ich es sicher falsch ausgesprochen hatte. „Wenn du mich weiter auslachst, dann gibst du mir Italienisch Unterricht, verstanden?" knurrte ich genervt, worauf er nickte. Überrascht summte ich weiter und blickte aus dem Fenster.

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„Was ist das den für eine Feier?" fragte ich neugierig. „Spenden Galla." antwortete er. „Und wer wird da alles sein?" fragte ich weiter. „Aus Papàs Firma kommen alle. Plus deren Familien und unsere Cousins." antwortete er, weshalb ich kurz die Augen schloss und anfing zu beten.

„Alle werden denken, dass wir bald heiraten, also müssen wir auf verliebt tun." sagte er, worauf ich nichts erwidern konnte und wollte, da ich wusste, dass es so sein würde. „Schauspieler 1a." antwortete ich provisorisch und musterte den Kellner, der unser Essen abstellte und mir zu zwinkerte.

„Fai di nuovo l'occhiolino a mia moglie e giuro che ti strappo gli occhi. (Noch einmal zwinkerst du meiner Frau zu und ich schwöre dir, dass ich dir deine Augen auskratze.)" knurrte Alessandro, weshalb ich nur die Augen verdrehte und wusste, was er gesagt hatte.

„Das geht auch netter." knurrte ich und nahm die Tasse Tee in meine Hände. „Woher willst du wissen, über was ich geredet habe?" fragte er mich dann. „Ich hab es schon an deinem Blick gesehen." antwortete ich, zwinkerte ihm zu und fing an zu essen.

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„Wohin gehen wir den spazieren?" fragte ich und schaute auf das Meer, an dem wir vorbei fuhren. „In den Wald." antwortete er. „Wie interessant." antwortete ich und ließ ihn dabei hören, dass es sarkastisch gemeint war. „Ja oder?" lachte er. „Sehr. Ist ja nicht so, das Russland nur aus Wald besteht." wich ich mit der Hand aus.

„Echt? Ich dachte ihr habt am Wasser gelebt?" lachte er. „Ach stimmt. Hab's selbst vergessen, ha ha." lachte ich sarkastisch. „Guck, gut das ich dich dran erinnert hab." provozierte er mich.

„Wie nett," lächelte ich falsch und verdrehte die Augen. „Noch einmal verdrehst du deine wunderschönen blauen Augen und ich schwöre es dir, ich werde-" fing er an. „Was wirst du?" flüsterte ich und richtete mich auf. „Mich in euren Folterkeller bringen und foltern?" fragte ich. „Andere Etage." antwortete er. „Was?" fragte ich verwirrt. „Unwichtig, irgendwann wirst du es verstehen." sagte er und fuhr in den Wald rein.

Er parkte und machte den Motor aus, weshalb ich ausstieg und die Gegend musterte. „Komm." sagte er und deutete auf den Weg. Ich lief auf ihn zu, worauf er meine Hand ergriff und seine Finger mit meinen verschränkte. Schmunzelnd sah ich auf unsere Hände und lächelte vor mich hin, während wir weiter liefen.

„Können wir auch am Meer mal spazieren gehen?" fragte ich voller Hoffnung. „Klar." lächelte er und schaute in meinen Augen. Er blieb stehen, weshalb ich ihn verwirrt anschaute und seinem Blick folgte, der zu meinen Lippen führte.

„Wir werden nicht im Wald ficken, nur weil du in Stimmung bist!" knurrte ich und verfluchte ihn. „Da bin ich anderer Meinung," flüsterte er und zog mich näher zu ihm. „Sag es mir, amore. Wie feucht bist du?" flüsterte er und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr.

„Alessandro" knurrte ich. „Ich weiß, dass du mich willst." sprach er an mein Ohr. „Nein." zischte ich zurück, worauf er mich anrempelte und mich gegen ein Baum drückte.

Ich schubste ihn von mir und lief an ihm vorbei, worauf er mich am Handgelenk zurück zog und seine Lippen auf meine presste. „Lass den scheiß und lauf weiter" knurrte ich, als ich mich von ihm löste.

Grob legte er seine Hand an meinen Hals und fing an mich zu würgend. „Ich stelle klar, wann ich den ‚Scheiß' mache und wann ich weiter laufe. Klar, Tesoro?" knurrte er. „Träum schön weiter." presste ich mit der letzter Luft heraus und grinste. „Wir werden sehen." lachte er und ließ los. „Ja. Das werden wir." murmelte ich und lief an ihm vorbei.

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„Gott, wie lange laufen wir schon?" jammerte ich und knackte meine Füße. „Hör auf." fing er an, wurde aber von Frauen Schreien unterbrochen. „Was war das?" fragte ich schockiert und hoffte, dass es nicht das war, was ich dachte.

„Nix, komm wir laufen zurück zum Auto." antwortete er nervös, weshalb ich die Augen aufriss und ihn noch nicht so aufgebracht gesehen hatte. „Bitte ist das nicht das, was ich denke." flehte ich, während ich in den Himmel schaute und in schnellen Schritte zurück lief.

Am Auto angekommen, war ich immer noch so gut wie sprachlos, weshalb ich die ganze Autofahrt schwieg. Als wir in das Tor fuhren, blickte ich zu Ale, der ziemlich angespannt war. „Wer hat da geschrien, Alessandro?" flüsterte ich. Als er nicht antwortete, sondern den Motor ausmachte und schweigend ausstieg, spürte ich, wie mir warme Tränen die Wange runter liefen.

Schweigend stieg ich aus und musterte Alessandro, der mit gesenktem Kopf an der Haustür stand. „Das kann doch alles nicht wahr sein." flüsterte ich und schlug mit aller Kraft die Autotür zu. „Also ich wusste das die Mafia scheiße sein kann, aber das eine Mafia so weit sinken kann, hätte ich nie gedacht." knurrte ich ihn an und lief an ihm vorbei, während ich meine Tränen weg wischte.

„Emalia zieh dich nicht aus. Wir fahren gleich direkt los" lächelte mich, glaub ich Isabella, an. „Okay." erwiderte ich und stellte mich an die Seite.

Als Paola und Isabella die Treppen runter liefen, grinsten sie mich an „Können wir?" fragte eine von ihnen. „Ja." antwortet ich und lief wieder raus.

„Gibt es Tipps, wie man euch unterscheiden kann?" fragte ich und schaute beide abwechselnd an. „Nein. Gibt es tatsächlich nicht." antwortet eine von ihnen. „Das nutzen wir immer aus." lächelte die andere, worauf ich anfing zu lächeln und es sicherlich auch gemacht hätte.

„Würde ich auch, wenn ich einen Zwilling hätte oder eine Schwester." lachte ich und wusste nicht, das aus dem ‚Werden' ein ‚Existieren' werden kann..
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Voten nicht vergessen :)

Gefangen in Sizilien. Où les histoires vivent. Découvrez maintenant