trenta­nove - 39

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E M A L I A

Blinzelnd öffnete ich die Augen und gewöhnte mich an das Licht. Die Decke schob ich von mir und setze mich an die Bettkante, ehe ich zur Seite blickte und die Leere Bettseite musterte, die nicht einmal so aussah, als würde da jemand geschlafen haben.

Seufzend stand ich auf und lief ins Bad, um mir meine Zähne zu putzen und mein Gesicht zu waschen, was ich auch tat und direkt runter lief, um zu frühstücken.

Die langen Flure lief ich lang und überlag, ob Alessandro meine Worte ernst nahm und darüber nachgedacht hatte.

Als ich dann unten angekommen war, lief ich Richtung Esszimmer und betrachtete die Romános dabei, wie sie am essen waren. „Guten morgen." sprach die amüsierte Stimme von Eliano, weshalb ich stehen blieb und ihn angrinste.

„Guten morgen." lächelte ich und lief auf meinen Platz zu, ehe ich den leeren Platz von Alessandro musterte. „Wo ist er?" fragte ich in die Runde.

„Er kommt heute Abend wieder." erwiderte seine Mutter. „Das ist keine Antwort, auf meine Frage." gab ich zurück. „Er musste weg." gab sie dann genau so arrogant zurück.

Lachend setze ich mich und hörte auch schon die Schuhe von Julia. „Was darf es-" fing sie an. „Ein Kaffe." unterbrach ich sie und blickte ihr tief in die Augen.

„Dann ist ja gut, dass er wenigstens wieder kommt" lächelte ich falsch und drehte meine Gesicht wieder zum Tisch, ehe ich zu Christian blickte, der mich mit seinem Blick tötete.

„Gibts was?" fragte ich zuckersüß und blinzelte ein paar mal. „Nein." erwiderte Adrian amüsiert und blickte neben mich, was ich ihm nachtat und feststellen musste, dass Julia immer noch neben stand.

„Heute noch." knurrte ich, worauf sie kurz ihren Kopf schüttelte und schnell hinter der Tür verschwand. „Komische Leute habt ihr hier." kommentierte ich und musterte die Tür, in die sie gegangen war.

„Aber sie passen perfekt zu euch." fügte ich hinzu und griff nach einem Brötchen, ehe ich ein brüllen hörte und inne hielt.

„Der Anruf ist für Signora Schanderz." sprach er auf einmal, weshalb ich erschauderte und über meine nackten Oberarme strich, da sich eine starke Gänsehaut drauf bildete.

„Hier." reichte er mir das Telefon, was ich ergriff und an mein Ohr hielt. „Ja?" flüsterte ich und wollte garnicht wissen, wer dran war. „Emalia?" sprach die tiefe Stimme meines Erzeugers.

„Was ist?" flüsterte ich und schluckte stark. „Mama wurde entführt." sprach er jetzt, während ich die Verletzlichkeit in seiner Stimme deutlich hörte.

„Und du konntest mal wieder nichts dagegen machen?" fing ich jetzt an zu lachen, da die ganze scheiße lächerlich war. „Du stellst mich immer so planlos da. Ich habe alles dafür getan, damit keiner mehr in Gefahr kommt!" brüllte er ins Mikro, weshalb ich aufstand und kurz vergessen musste, was er mir angetan hat.

„Was denkst du, wer ist war?" fragte ich ihn, während ich nur seinen schweren Atem zu hören bekam. „Ich weiß es nicht." flüsterte er. „Ich weiß es nicht." wiederholte er sich, weshalb ich das Handy von meinem Ohr nahm und einfach auflegte.

„Entschuldigt mich." versuchte ich mit fester Stimme zu sagen.

A L E S S A N D R O

„Boss, sie ist wach." sprach einer meiner Männer, während wir auf den Weg zur Lagerhalle waren und Nicole in einem anderem Wagen saß.

Es war eine schwere Geburt, die Villa zu stürmen und sie mitzunehmen, da auch drei Männer von mir gestorben sind.

Ich fuhr weiter auf die Halle zu, ehe ich einbog und stehen blieb. „Bringt sie rein." befahl ich, öffnete die Tür und stieg aus. Als ich rein ging, wurde ich von allen mit einem Nicken begrüßt, ehe ich direkt in die Mitte zulief, da dort zwei Stühle standen, auf dem gleich die gefesselte Nicole und ich, ein kleinen Tratsch führen würden.

Ich setze mich auf den ersten Stuhl, da an dem zweiten schon Handschellen waren. Während ich auf den Stuhl schaute, kam mir Emalia in meine Gedanken und ich schloss die Augen, da mich ihre Worte gestern verletzt hatten. Ich wusste nicht, dass sie die Sachen im Krankenhaus gehört hatte, denn so sollte sie nicht erfahren, dass ich sie liebe.

„Ich rede nicht mit ihm." schrie sie, was mich schmunzeln ließ. „Aber mit uns oder was?" amüsierte sich Eliano, der schon längst hier war und mir erzählt hatte, das Sascha seine Tochter angerufen hatte.

„Eliano." knurrte sie plötzlich, was mich lachen ließ, da sie sich wohl noch zu gut an uns erinnerte. „Ja, Nicole?" fragte er sie und betonte absichtlich ihren Namen.

„Wieso habt ihr meinen Mann nicht entführt?" fragte sie, während man sie auf den Stuhl setzte und sie mir tief in die Augen blickte.

„Nächstes mal." zwinkerte ich, worauf sie mit ihren Augen rollte und sich zurück lehnte. „Was mach ich in Sizilien?" fragte sie. „Mir Antworten geben, da Rodríguez mir keine gegeben hatte" lächelte ich und erinnerte mich daran, wie ich ihn verbrannt hatte.

„Was willst du wissen?" fragte sie dann, was mich lachen ließ, da sie es wohl eilig hatte. „So schnell kommst du hier nicht weg." lachte ich. „Zwar sucht deine Horror Familie nach dir, aber das interessiert mich nicht." fing ich an. „Und ich habe das Gefühl, dass es dich auch nicht interessiert." beendete ich meinen Satz und schaute in ihre Augen, die mir zeigten, dass ich Recht hatte.

„Das ist wirklich ein Horror." murmelte sie. „Dass weiß ich. Aber ich weiß leider den Grund dafür nicht." sprach ich und wurde von ihrem lautem Atem und einem „Na gut!" unterbrochen.

Entspannt lehnte ich mich zurück und war sichtlich gespannt, was sie mir erzählen würde. Ihr Mund öffnete sich, ehe ich hinter mich blickte und meine Brüder musterte.

-

„Ach du scheiße." flüsterte ich, als sie endlich zu Ende gesprochen hatte und nun Tränen überströmt vor mir saß. „Und du versteckst schon seit 21 Jahren?" fragte ich sie und wusste nicht, was ich dazu noch sagen oder fragen sollte.

„Ich hab keine andere Wahl." schluchzte sie. „Sie weiß es nicht mal." fügte sie dann hinzu, was ich mir schon denken konnte, aber dennoch die Augen aufriss, da ich sowas niemals erwartete hätte.

Und das nicht mal vom Familien Vater Schanderz..
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Voten nicht vergessen :)

Gefangen in Sizilien. Where stories live. Discover now