venti­sei - 26

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E M A L I A

Ich lief Stunden durch die nächtlichen Straßen Siziliens. Meine Kleidung war schon trocken und mein Magen machte auch schon Geräusche, denn seit dem Mittag hab ich nichts anderes mehr zu Essen oder Trinken zu sehen oder schmecken bekommen. Meine Füße taten mir weh und meine Gedanken waren bei Alessandro und meinem Erzeuger.

Nie hätte ich gedacht das mein Vater im Frauenhandel steckt, denn früher hatte er mir geschworen, auch wenn das Geld knapp wird, dass er nie einsteigen wird.

Und jetzt?

Und von den Romános hatte ich nichts anderes erwartet, da immer ein Gerücht herrschte, dass sie im Frauen- und Kinderhandel steckten. Die Frage ist, ob Alessandro das später übernehmen wird, denn ich denke nicht, dass er das so toll findet, wie sein Daddy.

Aber wenn man so überlegt, könnte ich ihm alles glauben, denn wenn er die Frauen nicht ficken würde, wäre er sicherlich keine eins im Bett. Dennoch schäme ich mich für meine Familie und für meine Entführer.

Ein lautes Hupen holte mich aus meinen Gedanken, weshalb ich leicht aufzuckte und mich umsah. Ein schwarzer Audi fuhr neben mich und machte die Fenster runter. „Signora." sprach eine ältere, männliche Stimme.

„Ja, bitte?" fragte ich und schaute nicht mal links. „Wo müssen Sie hin?" fragte er direkt, weshalb ich mich fragte, ob es eine Gelegenheit wäre ihn auszurauben und dann abzuhauen.

Lachend schüttelte ich den Kopf und quälte mich lieber weiter, als von irgendwelchen alten Opis gefangen gehalten zu werden.

Das ich abgehauen bin, war ein Stichpunkt in meinem Kopf, denn ich abgehakt hatte. Nur weiß ich immer noch nicht, wieso ich weg gerannt bin.

Gefühle machen mich schwach, weshalb ich wieder aus meiner Gedanken Welt kam und feststellen musste, dass der alte Typ weg gefahren ist. „Der nächste wird mein Sugar Daddy." lachte ich und tapste weiter, weil ich keine andere Möglichkeit mehr hatte.

-

Ich kam gerade an einer Art Promenade an, weshalb ich mich umschaute und versuchte großen Männern aus dem Weg zu gehen, da ich wusste, dass Alessandro überall Bodyguards hin geschickt hatte. Dadurch wurde das Spielchen etwas schwierig, aber ich spielte weiter.

Ich lief durch die hellen Gassen, da die Sonne schon aufgegangen war und ich somit die Gelegenheit hatte, mich umzuschauen. Gerade wollte ich abbiegen, doch ein weißer Van hielt mich an. Neben dem Van packten vier Männer irgendetwas in den Kofferraum und sprachen miteinander.

„Wann fahren wir?" fragte einer. „Gleich, aber seid ihr sicher, dass ihr nach Mexiko wollt?" fragte dann einer, bei dem ich hellhörig wurde. „Ja, wir machen dann einfach das Geschäft weiter" lachte ein weitere, weshalb ich mich entschied, darein zu schmuggeln.

„Gut, dann fahren wir!" sagten sie und liefen ins Haus, was ich als Chance nutze und zu dem Wagen rannte.
Ich stieg rein und durchsuchte die Pakete, um zu schauen, ob etwas illegales dort drinnen war.

Als ich plötzlich einen Karton öffnete, kam mir Kinderspielzeug entgegen, weshalb ich schockiert und gleichzeitig amüsiert die Augen aufriss, da ich nie gedacht hätte, das sie sowas meinen.

„Gott meint es gut mit mir." lachte ich und versteckte mich zwischen den Kartons. „Habt ihr alles?" fragte einer, bis es eine kurze Zeit still wurde und danach die Türen zu geknallt wurden.

„Dann ab nach Mexiko." lachte einer und startete den Motor. Erleichtert atmete ich aus und schloss die Augen, da es sicherlich eine lange Fahrt werden würde.

-

Gerade wurde ich wach, wegen der lauten Musik, die in diesem Auto lief. Natürlich war es ein Mexikanisches Lied, was ich am Akzent erkannte, weshalb ich wusste, dass wir in Mexiko waren.

Gefühlte 100 Lieder später, blieb der Wagen stehen, weshalb ich hoffte, dass sie mich nicht erwischen würden.

Gerade wurden die Türen geöffnet weshalb ich kurz nach oben blickte und sah, wie die Männer die Kartons raus trugen. „Oh nein." flüsterte ich und hoffte auf das Beste.

„Sind das Beine?" fragte einer verwirrt. „Du hast die Leiche rein getan?" schrie einer wütend, weshalb ich verwirrt die Augenbrauen zog und nicht wusste, was ich tun sollte.

„Da ist eine Person." flüsterte ein anderer, weshalb ich innerlich auflachte. „Pablo, geh du anschauen!" fauchte ein anderer wieder, worauf ich einen Schatten auf mir spürte.

„Ach du scheiße." flüsterte dieser Pablo. „Das ist eine Románo." schrie er jetzt, weshalb ich die Chance nutze und ihm in seine Eier trat. „Puta!" schrie er schmerzerfüllt auf und krümmte sich. „Noch einmal nennst du mich so und ich schneide sie dir ab!" brüllte ich wütend und gab ihm eine Faust in sein Gesicht.

Als ich ihm nochmal eine rein hauen wollte, wurde ich nach hinten gezogen und fiel mit dem Hinterkopf auf den Boden. „Wir können ihn, mit ihr erpressen" schrie einer der Wichser und zog mich an den Haaren hoch.

„Hat er selber versucht und jetzt bin ich in Mexiko und nicht auf Sizilien." lachte ich und löste mich aus seinem Griff.

Gerade wollte ich in seinen Magen boxen, doch dann ertönte ein sehr hoher Schrei und ich zuckte zusammen. „Lasst die arme Frau in Ruhe, habt ihr keine Manieren, ihr Arschlöcher?" schrie eine weibliche Stimme durch die Gasse.

„Holt sie." schrie der Typ vor mir, weshalb ich die Chance nutze und zu ihr rannte. „Nicht du, du Hure" schrie er wütend und rannte mir hinterher.

„Nur Hunde rennen der Beute hinterher, also vergiss mich nicht, du Hund" schrie ich und rannte auf das Mädchen zu, was anfing zu lachen. „Komm schnell." rief ich und ergriff ihre Hand.

„Hast du eine gute Ausdauer?" fragte ich sie, da sie die brauche wird. „Ich boxe." antwortete sie stolz, worauf ich beeindruckt nickte und wir die Straßen lang rannten.

„Wo wohnst du?" flüsterte ich, worauf sie nach rechts nickte. „Okay, dann viel Glück dir im Leben und viel Spaß weiterhin beim Boxen" sagte ich und wollte nach links rennen, bis ich am Handgelenk nach rechts gezogen wurde.

„Ich lass so eine Schönheit doch nicht weg rennen."
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Voten nicht vergessen :)

Gefangen in Sizilien. Where stories live. Discover now