sei - 06

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V I K T O R I A

„Doktor, Doktor!" brüllte Alessandro, worauf die Tür aufgerissen wurde und ein älterer Mann mit zwei Krankenschwestern rein platzen.

„Alle raus hier und weg von ihr!" brüllte der Arzt, worauf wir alle raus liefen und verzweifelt im Flur standen. „Ich habs euch gesagt." murmelte Elina.

„Aber ne, Vika wollte unbedingt das wir alle gehen." stöhnte sie genervt und verdrehte ihre Augen. „Ja und woher sollte ich wissen, dass sie so überreagiert." fauchte ich sie an.

„Weil es ihr scheiße geht!" fauchte sie zurück. „So reicht jetzt." sagte Max und stellte sich zwischen uns.

„Es ist alles meine Schuld." schniefte Papa und lehnte sich an die Wand. „Ne rasslablyaysya, ona spravitsya. Ona takaya zhe sil'naya, kak i ty. (Jetzt werde nicht schwach, sie wird es schaffen. Sie ist genauso stark, wie du)" sagte Mama und nahm Papa in eine Umarmung.

„Und was hat er jetzt damit zutun?" fragte ich flüsternd und schaute erwartungsvoll zu den anderen. „Wegen dem Schuss, du Idiot" antwortete Elina genervt.

„Übertreib nicht." lachte ich leise auf, ehe ich wieder zu den zwei Verliebten schaute.

„Ya takoy plokhoy otets. (Ich bin so ein schlechter Vater.)" murmelte er an Mamas Schulter und ich könnte schwören, das s ich eine Träne sah.

„Nein bist du nicht. Smotri na menya. (Guck mich an)" sagte sie und löste sich von ihm, worauf er seinen Kopf anhob.

Sie legte ihre Hände auf seine Wangen und strich mit dem Daumen die Tränen weg. „Ya tebya lyublyu.(Ich liebe dich)" flüsterte sie und lächelte ihn an.

„Träume ich gerade oder seht ihr das auch?" flüsterte Elina, mir und den Jungs zu. „Das ist so krank." lachte Max.

„Ya tebya tozhe lyublyu.(Ich liebe dich auch.)" flüsterte Papa zurück und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

„Leute kneift mich." flüsterte Elina, worauf ich grinste und ihr in den Arm kniff. „Hat er gerade gesagt, dass er sie liebt?" fragte Max mit offenem Mund.

„Ja." antwortete ich und fing an zu lachen, womit ihr auch die anderen mitriss und wir hier im Krankenhausflur standen, uns selber auslachten, dass wir unsere Eltern noch nie solche Sachen sagen, gehört haben.

„Was lacht ihr?" fragte Mama und kam auf uns zu.

Alle verstummten.

„Herr Schanderz?" fragte der Arzt und holte uns aus dieser unangenehmen Situation. „Ja?" fragte Papa und drehte sich zum Arzt. „Also es war nichts ernstes. Sie war einfach überfordert und ihr Herzschlag war ein wenig schneller gewesen, als er normal hätte sein sollen." fing er an.

„Am besten sollte jeden Tag nur eine Person kommen. Gestern und heute Nacht war ihr Zustand und ihre Werte relativ gut, mit dem jungem Herrn, ehm-„ sagte er und blätterte in seinen Papieren rum. „Románo." sprach Papa kühl zu ende. „Genau." antwortete der Arzt.

„Achso und sie hat nach ihnen-" er zeigte auf Mama und Papa „-gebeten. Sie können rein. Sie ist wieder wach, aber sehr schwach." sagte er und zwinkerte.

„Der hat mir zugezwinkert." sagte Elina. „Schatz, nur weil du zurzeit keinen Freund hast oder niemand auf dich steht, heißt es nicht, dass dich jeder Typ anzwinkert." fauchte ich.

„Stimmt garnicht, der Románo Junge steht-" sagte sie, doch ich legte meine Hand auf ihren Mund. „Welcher Junge?" knurrte Papa. „Gar keiner, Papa" antwortete ich für meine Schwester und lächelte.

„Blyat" knurrte Papa und wollte noch weiter sprechen, wurde aber von Mama, in Emalias Raum gezogen. „Ich liebe dich. Ich bin dir was schuldig." sagte Elina und zog mich in eine Umarmung.

Ich fing an zu kichern und drehte mich mit ihr im Kreis. „Kindergarten" murmelte Paul.

E M A L I A

„Schatz?" fragte eine bekannte Stimme. „Ja?" antwortete ich, worauf Mama und Papa ins Zimmer kamen. „Wie gehts dir?" fragte Papa besorgt. „Gut." antwortete ich und hatte keine anderen Wörter im Kopf.

„Wer war das?" fragte ich direkt und übersprang den ganzen Small Talk. „Es tut mir leid. Das ist das einzige, was du wissen sollst." antwortete er, worauf ich gerne mit den Augen gerollt hätte, ich meine Augen aber nicht mal öffnete konnte.

„Ich hab keine Kraft zu diskutieren. Ich will einfach noch weiter leben und nicht in deine Sachen hinein verwickelt sein!" sprach ich wütend aus und spürte seine Hand an meinem Bein. „Es wird nicht nochmal passieren. Vertrau mir." erwiderte er, worauf ich auf lachte.

„Dir und Vertrauen? Hatte ich das nicht schonmal?" fragte ich lachend und lauschte der Stille. „Alle wissen, dass du die Schwäche von deinem Vater bist. Daher greifen sie dich, anstatt deine Schwestern an." sprach Mama aus, worauf ich einfach nickte und alleine sein wollte.

„Wir kommen dich noch die Woche besuchen." sagte Mama dann, da sie wohl merkte, wie angespannt ich war. „Wir haben dich lieb, Emalia." murmelte Papa noch, worauf ich nichts sagte und Zeit zum nachdenken brauchte.

Ich wusste, ich konnte das alles länger nicht mitmachen. Ich wollte nicht in die Mafia verwickelt werden und das hab ich ihm auch schon oft genug gesagt und gezeigt. Aber er kriegt es einfach nicht hin, mich rauszuhalten oder einfach aufzuhören.

Deswegen brauchte ich Abstand, am besten von allen. Und da fiel mir nur eine Person ein, die mir den Abstand ermöglichen könnte.
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Voten nicht vergessen :)

Gefangen in Sizilien. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt