1 8 | i n m e i n e m k o p f

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d a n a

LEVIS HÄNDE TROCKNETEN mich in Rekordzeit mit einem seiner Handtücher ab, sobald wir aus der Dusche traten. Ich beobachtete, wie er sich nur fahrig damit streifte, dann traf sein Mund bereits wieder auf meinen. Er leitete mich in Richtung des Waschbeckens, ein breiter Tresen aus schwarzem Marmor, auf dem er mich mit einer schnellen Bewegung platzierte.

"Ich muss dich haben, Dana", murmelte er, als seine Hände über meine Oberschenkel glitten und meine Beine auseinander schoben, sodass er zwischen sie treten konnte. "Ich konnte den ganzen Abend meinen Blick nicht von dir abwenden. Gott, du bist so wunderschön und weißt es nicht mal. Aber glaub mir, wenn ich dir sage, dass viel zu viele Männer heute die ganzen Kunstwerke nicht einmal bemerkt haben, weil sie viel lieber dich angeschaut haben."

Seine Hand wanderte in meinen Nacken, zog mich näher zu sich heran, als er einen heißen Kuss auf meinen Lippen platzierte. Es war eine Seite an ihm, die ich bisher nicht kannte. Weniger kontrolliert, verzweifelter, aber immer noch so sanft und liebevoll, dass es beinahe weh tat.

Mit einer Hand öffnete er die Schublade unter dem Waschbecken und zog eine quadratische Folie heraus, die er in Windeseile öffnete. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Hätte er sich nicht so beeilt hätte ich ihm das verpackte Kondom vermutlich aus der Hand genommen und selbst geöffnet.

"Dann nimm mich", flüsterte ich und suchte seinen Blick. "Denn du warst der einzige Mann, von dem ich angeschaut werden wollte. Der einzige, den ich bemerkt habe."

Die Hitze in seinem Blick verbrannte mich beinahe. Seine Stirn streifte meine und meine Handflächen fanden seine Schultern, um mich an ihnen festzuhalten. "Du bist in meinem Kopf, Dana. Und es ist das schönste und qualvollste, was ich mir je hätte vorstellen können."

Seine Worte ließen mein Herz schneller schlagen. Mir ging es schließlich genauso. Nur wusste ich nicht, ob der Gedanke mich beruhigte oder alles nur noch schlimmer machte. Denn bisher hatte ich so tun können, als würde ich aus meiner Schwärmerei für Levi eine größere Sache machen, als sie es eigentlich war. Aber zu wissen, dass diese Verbindung zwischen uns nicht nur Einbildung war, brachte mein Gehirn dazu, in Richtungen abzudriften die gefährlich werden konnten.

Levi brachte mich jedoch dazu, all diese Gedanken für den Moment auszublenden, als er sich das Kondom überzog und mich auf der Theke näher zu sich heranzog.

Ohne den Blick von mir abzuwenden, drang er in mich ein, füllte mich aus, bis ich mir sicher war, dass er voll und ganz in mir war. Ich klammerte mich an seinen Schultern fest, als er einen langsamen Rhythmus begann, der mich um den Verstand brachte.

Seine Stirn lehnte sich gegen meine, als er die Kontrolle zunehmend zu verlieren schien. Er stieß schneller in mich, traf einen Punkt, der mir ein leises Seufzen entlockte. Sie vermischten sich mit seinem rauen Stöhnen, füllten das noch immer mit Dampf gefüllte Badezimmer aus, hallten beinahe himmlisch leise wider. Der Marmor unter meinen Oberschenkeln war kalt und hart, doch Levis süße Tortur machte es erträglich.

Ich klammerte mich an ihm fest, genauso wie seine Hände mich hielten. Beinahe, als hätte er Angst, ich würde verschwinden, sobald er seinen Griff um mich lockerte.

Es dauerte nicht lange bis ich kam und Levi folgte einige Sekunden später. Er verharrte in mir, seine Brust an meinen Oberkörper gepresst. Ich spürte jeden seiner Atemzüge, so wie er jeden meiner fühlen konnte. Sein Herz pochte ganz nahe neben meinem.

Noch nie war ich jemandem so nahe gewesen. Nicht nur physisch, viel mehr als das. Noch nie hatte ich jemanden von den Schatten meiner Vergangenheit erzählt und in meine Gegenwart eindringen lassen. Levi kannte nur einen Bruchteil von den Dämonen, die mir jahrelang den Schlaf geraubt hatten, und doch fühlte ich mich, als würde er wissen, wer ich war, als er mir in die Augen sah.

phantomschmerz | ✓Where stories live. Discover now