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Heute war der erste Schultag, gestern war nicht mehr viel passiert. Jared war einfach gegangen und hat mich alleine gelassen, was ich aber nicht so schlimm gefunden habe, warum auch. Dass Jared keine Boxershorts trug hatte mich allerdings schon etwas verstört. Welcher Junge trug bitte keine Boxershorts?

In dieser Nacht hatte ich von Jared geträumt. Am Abend ist er mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen mit seinen ungemachten Haaren. Jared war wirklich sehr attraktiv. Ob wir in die gleiche Klasse kamen?

Ich trug ein schwarzes oversize T-Shirt und Hotpants. So sah es aus, als würde ich keine Hose tragen. Einen BH zog ich heute auch nicht an, musste ja nicht sein. Auf meinem Kopf befand sich ein Messy Bun, an den Ohren hingen silberne Kreuz-Ohrringe. Um den Hals baumelte mehrere Ketten, welche Geräusche machten, wenn ich mich bewegte. 

Meine Eltern waren schon in der Arbeit, weshalb ich alleine frühstückte. Vielleicht sollte ich mir ein Haustier besorgen, damit ich den ganzen Tag nicht so einsam war.

Es wurde Zeit, in die Schule zu fahren. Ich schnappte mir die Schlüssel und meine Prada-Handtasche und lief in die Garage. Hier befanden sich drei Autos, mein schwarzer Mercedes, Mums weißer Audi und Dads schwarzer Mustang. Meine Familie war mit dem Familienwagen, ebenfalls ein Mercedes, gemeinsam zur Arbeit gefahren. Ich stieg in mein Auto ein und fuhr los. Die Fahrt dauerte nicht lange und schon kam ich bei der Schule an.

Der Schulparkplatz war groß und überfüllt, außerdem standen mehrere alte Bäume dort, die Schatten machten. Das Schultor sah schon sehr alt und rostig aus, es musste quietschen, wenn man es öffnete. In der Mitte des Schulhofes stand ein kleiner Brunnen, überall waren kleine Menschengruppen und unterhielten sich.

„Hey, du hast Style!" „Oh, du bist neu!" Zwei Mädchen standen vor mir, die ich nun überfordert anblickte. „Ich bin Traicy und das ist Ashley. Willkommen an der Highschool!", sagte die Blonde. Also musste die Braunhaarige Ashley sein. „Hey, ich bin Helena! Ist Jared auch hier?", fragte ich sogleich.

„Wie süß von dir, dass du zuerst nach mir fragst!", ertönte seine Stimme. Ich drehte mich um und erblickte Jason vor mir. „Bilde dir nichts darauf ein, du bist ein Arsch, mein Freund", feixte ich. Belustigt schaute Traicy mich an und schüttelte ihren Kopf. „Ein heißer Arsch, Prinzessin, wie deiner", versuchte Jared zu flirten. „Wärst du das wirklich, würde der Anmachspruch funktionieren, Jared", sagte ich spöttisch. Doch ich wusste selber, dass Jared heiß war, sogar sehr heiß.

„Nun denn, ich muss zu meinen Freundinnen, die haben zumindest etwas zu bieten!" Herablassend checkte er Ashley von oben bis unten ab. „Anders als deine." Ashley errötete, die Arme. „Jared, du solltest wirklich gehen! Du hast selber nichts zu bieten!", fauchte ich wütend. „Ich habe so viel zu bieten, Prinzessin", flötete Jared und ging.

„Alles gut bei dir, Ashley?", fragte ich sie besorgt. „Er mobbt Ashley fast schon. In der Stadt lästert er auffällig über Ashley, wenn wir vorbeigehen, stimmt's?", antwortete Traicy. „Ja, aber nur, weil er weiß, dass ich auf ihn stehe", sagte Ashley leise. „Jared ist so ein Arsch, wie kannst du-" Ich verstummte, als Traicys strenger Blick auf mich traf.

„Ich bin viel zu hässlich für ihn, und ich bin viel zu arm, um mir schöne Anziehsachen zu kaufen", gestand Ashley. „Du bist wunderschön Ashley. Du stammst aus Brasilien, oder?", wollte ich wissen. Sie nickte. „Na, wir gehen heute zu dritt so ordentlich shoppen und ich gönne mal so richtig!", schlug ich vor. Zweifelnd sahen mich die beiden Freundinnen an. „Ihr habt keine andere Wahl ", seufzte ich schließlich.

Die beiden führten mich zu unserer Klasse, in der gerade Jared und ein Mädchen rummachten. Ich verdrehte meine Augen, die fraßen sich fast schon auf. „Wir sind in der Schule, nicht bei einem Pornodreh!", rief ich laut. Jared und das Mädchen fühlten sich angesprochen und führen auseinander. Das Mädchen starrte mich wütend an, während Jared sich gleichgültig auf seinen Platz setzte. „Das ist Fabiola. Ihre Freunde links und rechts heißen Kourtney und Penelope", raunte Traicy mir zu.

„Hör mal zu, du hast nicht zu bestimmen, was ich zu tun und zu lassen habe, verstanden?", fauchte Fabiola und blieb vor mir stehen. Sie war ein kleines Stück größer als ich und trug ein knappes Outfit mit mörderischen Highheels. „Ja, Eure Majestät", sagte ich unberührt. Zufrieden sah Fabiola sich um.

„Heißt aber nicht, dass ich mich daran halten werde, Fabiola!" Ich spuckte ihren Namen förmlich aus. „Helena, dein Name ist ein Hundename, also sei leise!", lautete Fabiolas schwaches Argument. „Na, wenn das so ist, werde ich jetzt einfach gehen, oder wie?", erwiderte ich verwirrt. Fabiola nickte fast schon stolz und ließ sich auf Jareds Schoß nieder.

„Außerdem machst du dich nicht an Jared ran!", befahl sie mir. „Ganz ehrlich, das hatte ich auch nicht vor. Ich habe andere Freunde, die zumindest etwas zu bieten haben", wiederholte ich Jareds Worte. Mein Blick fiel auf Jareds Hände, die über Fabiolas Oberschenkel glitten. Ashley tat mir schon leid, aber was war Jared bitte für ein Arsch, wenn er sogar wusste, dass sie auf ihn stand. Ich verstand diesen Jungen einfach nicht.

„Du hast auch nichts zu bieten!", verteidigte Fabiola ihren Schatz. „Bitch, ich hab Money, Titten und Ass, also alles, was jemand wie Jared braucht. Sonst hätte ich noch Treue, Liebe und Loyalität, aber das kennst du ja nicht!", konterte ich. „Wenn du treu bist, bin ich hässlich", sagte Jared mit einer ruhigen Stimme. „Jared, ich bin verfickt nochmal treu! Loyalität und Treue sind bei mir ganz oben, was viele Leute wegen dem Geld nicht erwarten", antwortete ich.

Die meisten Menschen dachten, wegen meinem Geld hatte ich viele Freunde und ging ihnen fremd. Gerüchte über mich waren, dass ich im Club arbeitete und meinen Körper verkaufte. Gerüchte und auch Lügen. Das hatte ich wirklich nicht nötig.

„Kann schon sein. Ich für mich muss sagen, dass ich Treue nicht kenne", rief Jared und klopfte Fabiola auf den Hintern. Sie kicherte, ich konnte ihr den Hals umdrehen dafür. Ihre Freundinnen Kourtney und Penelope sahen mich spöttisch an. Auf solche Menschen konnte ich echt verzichten.

wild thoughts ✓Where stories live. Discover now