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Jared hatte irgendwelche Störungen. Seine Gehirnzellen waren zu gering für seine Größe. Was hatte ich ihm getan? Es war so unerklärlich für mich, wieso er dieses Theater machte. Aber nachgeben würde ich sicher nicht. Vielleicht stand er zu sehr unter Druck wegen Penelope, aber dann passierte etwas, worüber er und Fabiola sehr froh sein konnten. Ich hörte davon, als ich am Freitagvormittag im Klassenzimmer saß und mein Lehrer eine kleine Rede halten wollte.

„Liebe Schüler, ihr seid in ein Alter gekommen, in dem viele ihr erstes Mal Drogen nehmen, Geld brauchen und eben auch dealen! Ich möchte euch bitten, niemals damit anzufangen. Wie ihr seht, ist Penelope heute nicht hier. Sie sitzt in einer Zelle. Ja, richtig gehört. Penelope hat Drogen gedealt und genau so konsumiert! Deshalb möchte ich euch auf euren Weg mitgeben, dass ihr niemals damit anfangen solltet! Tut es euch und euren Liebsten nicht an. Penelope wird diese Schule nicht mehr besuchen, ich habe mit ihren Eltern geredet, sie werden nach Europa ziehen, wo Penelope auf einer Entzugsklinik landen wird."

Penelope würde nicht wieder kommen. Jared und Fabiola konnten endlich wieder normal leben. Das hieß aber auch, dass Jared mit Ashley Schluss machen konnte. Fabiola müsse nicht mehr die Zicke spielen und Ashley würde ein gebrochenes Herz haben.

„Fabiola, ich würde zur Polizei gehen, und alles von der Erpressung erzählen. Sie kann dir rein gar nichts mehr tun", sagte ich, als wir das Gebäude verließen. Der Schultag war überwunden und Jared „liebte" Ashley noch immer.

„Ich mache das nächste Woche oder so. Heute gibt's eine Party bei Steve, kommst du mit?", fragte Fabiola. Es war Ende Oktober und dementsprechend kalt. Ich hätte eine Jacke mitnehmen sollen, in der Früh hatte ich gar nichts gespürt, aber jetzt war es anders. Ein Wind wehte und der Himmel sah aus, als würde es gleich anfangen zu regnen.

„Ja natürlich. Eine Party ohne Helena Monroe ist keine gute Party", grinste ich. „Na schön, sollen wir uns um halb neun bei dir treffen? Wenn du eine andere Begleitung noch hast, kann die auch gerne kommen", meinte Fabiola. „Gerne. Bis später dann", lächelte ich und stieg in mein Auto, um nach Hause zu fahren.

Dort schob ich mir Lasagne in den Ofen und ging in mein Zimmer, um zu schauen, was ich anziehen sollte. Siedend heiß fiel mir ein, dass mein Kleid noch bei River lag. Der Gedanke nervte mich so sehr, dass ich gleich nach dem Essen zu ihm fuhr. Kurz überlegte ich, ob das eine gute Idee war, aber River war eigentlich eine richtig nette Person. Ich klingelte und der Mensch, der mir die Tür öffnete, war der letzte, den ich sehen wollte.

„Bist du hier, um ihn zu ficken oder was", lallte Jared. „Du Ekelhafter bist ja jetzt schon betrunken", stellte ich angeekelt fest und schob ihn beiseite. Inzwischen war auch River gekommen und sah mich fragend an. Zum Glück war er noch ziemlich nüchtern.

„Hey Helena, was gibt's?", fragte River. „Ich hab letztens ein Kleid bei dir liegen gelassen, hast du das noch irgendwo?", wollte ich wissen. „Ja natürlich, warte kurz." Der Mann lief die Treppen nach oben.

„Du siehst heiß aus", knurrte Jared in mein Ohr. Seine Hände lagen an meiner Taille und fuhren nach oben. Wütend schlug ich sie weg. „Du bist so widerlich!", fauchte ich. „Ach komm, du willst es doch auch", hauchte Jared. „Halt die Fresse!", schrie ich.

„Hier ist dein Kleid, Helena, bitte bring Jared nicht um", sagte River und reichte mir mein ordentlich gefaltetes Kleid. „Danke, River!", lächelte ich und wandte mich zur Tür. Dann drehte ich mich nochmal um. „Bist du heute auch bei der Party?", wollte ich wissen. „Natürlich. Wir zwei werden wieder viel Spaß haben!", lallte Jared. River seufzte. „Jared ist sehr betrunken, aber ja, wir werden da sein", antwortete er schließlich. Ich nickte verstehend. „Dann bis später."

Fabiola kam sehr pünktlich. Sie trug ihr Outfit, sowie die Schminke in einer kleinen Tasche. Wir gingen hoch in mein Zimmer und Fabiola zeigte mir, was sie anziehen würde. Es war ein hellblaues, kurzes Kleid mit ziemlich viel Ausschnitt.

„Wow, ich liebe es", meinte ich und scheuchte Fabiola ins Bad, damit sie sich das schöne Kleidungsstück anzog. Es passte perfekt, ihre Kurven kamen darin gut zur Geltung. „Du siehst fabelhaft aus", seufzte ich. „Finde ich auch. Aber jetzt suchen wir erstmal ein Outfit für dich", grinste Fabiola und öffnete meinen großen Kleiderschrank. Sie holte ein schwarzes, glitzerndes Oberteil mit V-Ausschnitt heraus, sowie schwarze Hotpants. „Das würde perfekt aussehen!", behauptete Fabiola.

Ich zog mich schnell um und kehrte wieder zu ihr zurück. Sie machte große Augen. „Jared wird es bereuen, dich verloren zu haben", sagte Fabiola zufrieden. Ich dachte über diesen Satz nach. Hatte Jared mich endgültig verloren? Vielleicht nicht endgültig, aber es müsste es Wunder geschehen, dass ich ihm vergab.

„Ich finde, du solltest deine Haare glätten. Macht es dir etwas aus, wenn ich deinen Lockenstab benutze?", fragte Fabiola. „Nein, das ist kein Problem, bedien' dich ruhig", erwiderte ich und nahm das Glätteisen zur Hand.

Eine halbe Stunde später waren auch unsere Haare fertig, jetzt mussten wir uns nur noch schminken.

Ich trug einen Eyeliner auf, benutze kaum Rouge und griff nach einem roten Lippenstift. Fabiola hingegen schminkte sich einen hellblauen Liedschatten, an ihren Lippen konnte man schimmernden Lipgloss erkennen.

Dazu wählte ich einfache, weiße Sneakers, während Fabiola silberne Highheels mitgebracht hatte.

Ich verabschiedete mich noch von meinen Eltern und dann konnte es schon losgehen.

...
Noch eins, weil langweilig ✌🏻

wild thoughts ✓Where stories live. Discover now