35 - Verhör

5.1K 153 41
                                    

„Du brauchst keine Angst zu haben, mein Engel", sagte Shade und zog mich zu dem Stuhl. „Wir werden dir einfach nur ein paar Fragen stellen und du wirst diese beantworten."

Er zog den Stuhl hervor und drückte mich darauf. Er beugte sich zu mir runter und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Entschuldige die Location. Das alles hat seinen Sinn und Zweck. Hier ist es auch viel ruhiger und hier werden wir nicht gestört. Also sei ganz locker, das ganze wird schnell vorbei sein."

Luciano setzte sich mir direkt gegenüber. „Ignorier die Kamera, Süße", meinte er und grinste mich an.

„Wozu braucht ihr die?", fragte ich misstrauisch.

„Damit wir uns deine Antworten nochmal anhören können", meldete sich nun Gideon zu Wort. „Wir wollen herausfinden, wer dich entführt hat."

Verdammt, darauf war ich nicht vorbereitet gewesen. Ich musste nun genau aufpassen, was ich sagte, damit ich meinen Vater nicht verriet. Ich bin schließlich extra wieder zu Shade zurückgegangen, um meinen Vater zu retten. Er war die einzige Familie, die ich hatte und keiner durfte wissen, dass ich zu ihm gehörte. Dafür hatte er zu viele Feinde. Wenn rauskommt, dass ich seine Tochter war, dann konnte man mich gegen ihn verwenden. Er liebte mich zu sehr, als dass er zulassen würde, dass man mir wehtat.

„Es wird alles gut, mein Engel", sagte Shade. Luce und er setzten sich auf die beiden Stühle rechts und links neben der Kamera. Gideon setzte sich auf einen Stuhl neben der Tür, welchen ich erst jetzt entdeckte.

„War es wirklich nötig, mich in so einen Raum zu führen?", fragte ich und dann sah ich, wie die drei sich bedeutende Blicke zu warfen, die ich nicht deuten konnte.

, das war es, guapa (Hübsche)", antwortete mir Luciano und schaltete die Kamera ein. „Bitte antworte nun nur auf das, was wir dich fragen und stelle keine Gegenfragen. Antworte direkt und ehrlich. Bitte leg deine Hände auf den Tisch."

Ich tat, was er sagte und spielte nervös mit meinen Händen. Panik machte sich in mir breit. Was sollte ich nun sagen? Was ist, wenn ich mich verplapperte?

„Bereit?", fragte mich Shade.

Ich nickte, obwohl ich mich kein bisschen bereit fühlte.

„Bitte beschreib uns den Ablauf deiner Entführung."

Ich überlegte einen Moment. Die perfekte Lüge bestand darin, so nah wie möglich an der Wahrheit zu bleiben.

„Die Männer haben mich aus der Kirche geführt und zu einem Wagen gebracht. Dann wurde ich betäubt und kann ich mich an nichts mehr erinnern", log ich. „Ich bin dann... in einem Raum wieder aufgewacht und..." fieberhaft schaute ich mich im Raum um. Was sollte ich nur sagen? „... da war ein Mann." Ich hoffte, sie schoben meine Nervosität darauf, dass ich Angst hatte, mich an diese traumatische Erfahrung zu erinnern. „Dieser hat mir gesagt, dass ich keine Angst haben brauche, dass sie mir nicht wehtun werden, wenn ich das tue, was sie sagen."

Ich sprach nicht weiter und hoffte, dass ihnen das ausreichen würde. Shade hatte sich in seinem Stuhl zurückgelehnt und schaute mich mit unergründlicher Miene an.

Luce fragte: „Als du aus der Kirche raus bist. Waren da noch mehr Männer?"

„Nein."

„Wie viele Autos standen da?"

„Ich weiß es nicht mehr."

„Mehr als zwei?"

„Ja, kann sein."

„Wie sahen die Autos aus?"

„Schwarze Geländewagen. Ich kenne die Marke nicht, ich habe nicht darauf geachtet."

Dostali jste se na konec publikovaných kapitol.

⏰ Poslední aktualizace: Feb 10, 2023 ⏰

Přidej si tento příběh do své knihovny, abys byl/a informován/a o nových kapitolách!

100 Million Tears 18+ Kde žijí příběhy. Začni objevovat