2-Ein Herzog

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Mittlerweile waren wir in Miami. Ich freute mich hier zu sein. Besonders weil ich ab und zu mit meinen richtigen Dad hier gewesen bin. Ich meinte, mich sogar erinnern zu können, dass wir hier ein kleines Haus hätten. Obwohl das Wort 'klein' eindeutig untertrieben war. Mein Dad liebte einfach Luxus. Und er bevorzugte es, in jeder Großstadt ein sicheres Versteck zu haben. Natürlich ist das Haus unter einem anderen Namen gemeldet. Außerdem sorgte mein Vater immer dafür, dass es keine nervigen Nachbarn gibt, die ständig vorbei kommen und quatschen wollten oder den ganzen Tag an ihren Türspion hingen.

Es war extrem heiß in Miami. Das war auch der Grund, warum Alaric das Verdeck des Cabrios eingeklappt hatte, als wir von der Autobahn runtergefahren sind.

Rita saß auf dem Beifahrersitz und summte leise den Refrain des Liedes mit, welches gerade im Radio lief.

"Wo fahren wir jetzt eigentlich hin?", fragte ich neugierig.

"Zur Villa der Bellmonts. Der zukünftige Ehemann von Jana. Er hat hier vor langer Zeit ein Ferienhaus gekauft und dort werden wir erwartet. Jana ist auch schon da, du wirst sie also dort antreffen.", sagte Alaric und schaute mich dabei an, indem er in den Rückspiegel blickte.

"Bellmont..." murmelte ich. "Den Namen habe ich irgendwo schon mal gehört."

"Das kann sein, Liebes. Der Duke of Bellmont ist sehr bekannt. Zumindestens in unseren Kreisen und in Großbritannien. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der Name dir was sagt.", trällerte Rita fröhlich, so als hätte sie mir nicht gerade gesagt, dass Jana einen verdammten Herzog heiraten wird!

Bestimmt ist dieser auch super reich und Jana wird ein Leben wie eine Königin führen werden. Nur ist die Aussicht auf so ein Leben es wirklich wert, einen Fremden zu heiraten? Was ist, wenn der Duke ein kompletter Arsch ist? Geld allein macht eben nicht glücklich oder zumindest war das meine Ansicht.

Nach knapp zwanzig Minuten hatten wir unser Ziel erreicht und als ich das Haus sah, blieb mir fast die Luft weg. Es war riesig und aus hellem Stein gebaut.

Mein Dad würde sich auf jeden Fall hier wohl fühlen!

"Sooo. Da wären wir, Mina.", sagte Alaric und wir stiegen aus dem Wagen aus. "Wie findest du es?"

"Unglaublich! Und das soll ein Ferienhaus sein?", fragte ich und lachte. Diese Leute und mein Dad hatten tatsächlich die selben Vorstellungen. Wie sehr ich ihn doch vermisste...

Die Haustür wurde geöffnet und heraus kamen ein paar unserer Verwandten. Die meisten Leute kannte ich gar nicht und anderen wiederum hatte ich nur ein paar mal gesehen.

Sofort kam Marla auf mich zugerannt und fiel mir um den Hals. "Ich dachte schon, ihr kommt gar nicht mehr! Wir sind doch kurz vor euch aufgebrochen und sind schon seit über einer Stunde hier!"

"Ich hatte unterwegs Hunger bekommen.", gab ich kichernd zu. "Wie mussten viermal anhalten wegen mir."

Tatsächlich waren wir über 13 Stunden unterwegs gewesen. Zwischenzeitlich gerieten wir noch in einen Stau und das bei dieser Bullenhitze! Wir waren sehr früh am Morgen aufgebrochen und nun war es schon abends, aber dennoch schien noch die Sonne und brannte mir im Nacken. Glücklicherweise hatte ich mich vorher eingecremt, damit ich keinen Sonnenbrand bekomme.

Auch Marla musste lachen und zusammen gingen wir rein. Als ich ihr aber sagte, dass ich noch meinen Koffer holen muss, fing sie wieder an zu schmunzeln und sagte, dass das die Angestellten übernehmen würden.

Sie zeigte mir ein wenig das Haus und stellte mich einigen Bekannten vor. "Wo ist eigentlich Jana?", fragte ich, weil ich sie -seit wir hier sind- noch kein einziges Mal gesehen hatte.

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