17- Der Deal

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"Nächstes Mal werde ich nicht so nett sein, mein Engel. Und ich glaube, dass du weißt, was dich dann erwarten wird." Nun rutschte seine rechte Hand langsam weiter nach unten und glitt zwischen meine Beine. "Und glaub mir: Es wird mir sehr viel Spaß machen..."

"Lass das!", rief ich. "Bitte, Shade. Ich möchte das nicht!"

"Deine Körper sagt mir da aber etwas anderes." Er strich mit seiner Hand noch einmal über mein Geschlecht, nahm sie dann aber weg und trat einen -wenn auch nur einen kleinen- Schritt zurück.

Sofort drehte ich mich um, zog mir meine Schlafshorts hoch und richtete mich auf. "Du kannst mich nicht ständig dort anfassen, Shade. Ich möchte nicht, dass du das tust."

Er kniff die Augen zusammen und lehnte sich vor, um seine Hände links und rechts von meinem Körper auf die Arbeitsplatte zu stützen, so dass er mich wie in einen Käfig einsperrte.

"Und was wenn nicht? Du bist mein, mein Engel.", knurrte er.

Ich nahm all meine Mut zusammen und versuchte das Zittern in meiner Stimme zu unterdrücken.

"Wenn das mit uns funktionieren soll, dann musst du meine Entscheidungen respektieren.", sagte ich monoton. Ich wählte meine Worte mit bedacht, während ich mir einen neuen Plan schmiedete.

In seinen Augen leuchtete kurz etwas auf, doch dann kniff er sie skeptisch zusammen. "Deine Entscheidung respektieren...", wiederholte er meine Worte.

"Ja. Wenn du willst, dass ich hier bleibe, dann möchte ich, dass du ein paar Bedingungen erfüllst."

Gelogen. Ich werde nicht bei ihm bleiben, aber bis sich mir wieder eine gute Gelegenheit zur Flucht bietet, musste ich erstmal sein Vertrauen gewinnen.

Entschlossenheit kam in mir auf und bildete sich wie ein Schutzwall vor ihm um mich herum. Meine Tränen waren mittlerweile getrocknet und langsam aber sicher wuchs das Selbstvertrauen in meinem Inneren.

Nun legte er den Kopf schief und griff nach einer Haarsträhne von mir, welche er zwischen Daumen und Zeigefinger zwirbelte. "Und was genau sind das für Bedingungen, mein Engel." Diesen Satz sprach so einem bedrohlichen Unterton aus, so dass ich unwillkürlich erschauderte.

Mit einer Stimme, die fester klang, als ich es mir zugetraut hätte, sagte ich: "Ich möchte, dass du mir nicht mehr weh tust. Ich möchte nicht von dir mit einem Gürtel geschlagen werden."

"Wenn du etwas falsch machst, dann wirst du dafür bestraft. Das heißt also im Umkehrschluss, tu das was ich dir sage und du wirst keine Bestrafung bekommen.", säuselt er und schenkte mir ein finsteres Lächeln.

"Aber das will ich auch nicht! Ich möchte nicht, dass du mich zu Dingen zwingst, die ich nicht möchte. Ich möchte eigene Entscheidungen treffen."

Er holte laut Luft und tat so, als würde er mit einem kleinen Kind reden, welchem er erklärte, dass es nicht so viele Süßigkeiten essen darf, da es sonst Bauchschmerzen bekommen würde. "Ich verspreche dir, dass ich dich ab und zu selbst entscheiden lasse und ich werde dir nicht mehr meine Hand in die Hose schieben, aye?" Ich machte meinen Mund auf, um etwas zu erwidern, aber da sprach er auch schon weiter. "Es kommt aber gar nicht in Frage, dass ich dich gar nicht mehr berühren darf. Du bist meine Frau und mir steht das zu, diese Dinge von dir zu verlangen."

Ich presste die Lippen zu einem Strich zusammen. Das ist eigentlich nicht das, was ich mir erhoffte hatte und man könnte sagen, dass es eigentlich sogar nichts war, was ich mir da ausgehandelt hatte, aber für Shade war das scheinbar schon ein enormes Zugeständnis.

"Was ist mit den Bestrafungen... was ist mit dem Gürtel?", fragte ich leise. Der Gürtel ist einfach nur furchtbar! Nie könnte ich es aushalten, ständig von ihm auf diese Weise misshandelt zu werden.

"Wie ich schon sagte: Bestrafung muss sein. Aber wenn du darauf bestehst, dann werde ich beim nächsten Mal wenigstens den Gürtel weglassen und stattdessen dir mit meiner Hand den Hintern versohlen.", gab er widerwillig nach. "Wenn du mich jedoch noch einmal beleidigt oder versuchst vor mir wegzulaufen, dann wird es nicht nur dabei bleiben. Dann ist es mir egal, wie sehr du dich wehrst, ich werde dich danach trotzdem ficken, hast du mich verstanden?" Er schaute mir tief in die Augen, um seiner Aussage noch mehr Nachdruck zu verleihen.

Am liebsten hätte ich angewidert das Gesicht verzogen und ihm gesagt, dass er mich mal kreuzweise kann, aber das wäre in diesem Moment wohl nicht sonderlich klug gewesen.

Stattdessen zwang ich mich, den Kopf zu schütteln. "Wie du willst.", sagte ich widerwillig und zog eine Schnute.

"Dafür, dass ich dich in Zukunft etwas nachsichtiger behandeln werde, bist du mir im Gegenzug auch einen Gefallen schuldig.", meinte er, beugte sich zu mir herunter, so dass sich unsere Nasenspitzen beinah berührten.

"Und der wäre?", flüsterte ich und fing wieder an zu zittern. Er durfte mir nicht zu nah kommen!

"Zuneigung.", sagte er schlicht. "Ich möchte deine Zuneigung spüren, aye?"

Ich verzog gequält das Gesicht. "Das läuft doch hier komplett gegeneinander! Ich möchte doch, dass wir uns gerade nicht ständig berühren und willst es anders rum!", rief mich mit einem zu energischen Tonfall, mit zu viel Abscheu in der Stimme. Ich hätte wirklich besser nachdenken sollen...

"Ganz genau, mein Engel.", hauchte er nun und strich sanft mit seinen Lippen über meine Wange. "Was glaubst du wohl, was mich davon abhält, dich hier und jetzt auf der Arbeitsplatte zu vögeln, nh?" Erschrocken riss ich die Augen auf, während seine Hände sich wie ein Schraubstock um meine Oberarme schlangen. Meine Worte hatten ihn verärgert. "Richtig, gar nichts. Es liegt einzig und allein an meiner Warmherzigkeit, dass ich das nicht schon längst getan habe."

Langsam fingen meine Augen wieder an zu brennen und als sich eine Träne einen Weg über meine Wange bahnte, leckte er sie weg. "Das hier läuft nach meinen Regeln und ich entscheide, wie es hier abläuft."

Mit seinen meinen Händen umschlang er mein Gesicht und mit seinen rechten Daumen streichelte er mir die Wange und verschmierte dabei meine Tränen.

Wie könnte er so was sagen und gleichzeitig so zärtlich zu mir sein?

Er schaute mir tief in die Augen, als er sagte: "Ich werde mich in Zukunft zurückhalten, wenn du ein braves Mädchen bist und tust, was man dir sagt. Haben wir einen Deal?"

Ich zitterte, zwang mich aber zu einem Nicken. Ein liebevoller Ausdruck schlich sich auf sein Gesicht und seine Mundwinkel hoben sich zu einem Lächeln.

Seine Lippen berührten im nächsten Moment meine Stirn und hauchten einen Kuss darauf. "Du gehörst mir...", flüsterte er, schlang seine Arme um meinen Körper und presste mich ganz fest an sich. "... mir allein."

***

Ein etwas kürzeres Kapitel, aber dafür -für meine Verhältnisse- ziemlich früh. :D

100 Million Tears 18+ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt