8- Unangenehm +16

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Langsam öffnete ich meine Augen und blickte auf eine cremefarbene Wand. Das Bett, auf dem ich lag, war unglaublich weich und die weißen Laken erinnerten mich an die, die in einem Krankenhaus zu finden waren.

Ich bewegte mich und rieb meinen Kopf.

Was ist nur passiert?

Irgendwie konnte ich mich nicht richtig bewegen. Etwas war um meinen Hals geschlungen und um meine Hüfte. In diesem Moment begriff ich allerdings, dass sich nicht irgendwas um mich geschlungen hat, sondern irgendwer.

Hektisch versuchte ich mich zu befreien, doch das hatte nur zur Folge, dass dieser Jemand aufwachte und seine Arme noch fester um mich schlang.

"Psssscht, mein Engel. Bleib ganz ruhig."

Ich schnappte nach Luft und riss die Augen auf. Das war doch nicht... Oh doch, das war er. Der Mann, den ich heiraten sollte. Aber wie hatte er mich gefunden?

"Lass mich los," sagte ich tonlos und wehrte mich erstmal nicht mehr. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass dann alles nur noch schneller gehen würde.

Ich spürte ihn leise lachen, wobei er die Luft an meinem Haar ausstieß und ich eine Gänsehaut bekam. "Und was wenn nicht?", fragte er und zog mich noch fester an sich heran. "Du bist nicht gerade in der Situation, um Anforderungen zu stellen. Findest du nicht auch?"

Seine raue Stimme hatte nun einen ganz lieblichen Ton angenommen. Allerdings hörte ich die versteckte Drohung aus seinen Worten heraus. Mein Herz schlug vor Angst ganz schnell und ich war mir zu hundert Prozent sicher, dass er es hören konnte.

Meine Arme konnte ich beide nicht bewegen, da er seinen Arm um meinen Körper geschlungen hat und sie somit festhielt. Nicht einmal meine Beine konnte ich bewegen, da er seins um meine gelegt hatte.

Die Situation musste so absurd aussehen. Er, wie er mich fest umschlungen hatte. Und ich, wie ich mich einfach nicht mehr bewegen konnte. Normalerweise hätte ich lachen können, doch im Moment spürte ich nichts weiter als pure Angst.

"Warum tust du das?", flüsterte ich und meine Stimme zitterte. "Warum lässt du mich nicht einfach gehen?"

Er drückte seine Nase in mein Haar und zog scharf meinen Duft ein. "Weil du mir gehörst," flüsterte er ebenfalls so leise wie ich. "Weil du ganz allein Meins bist."

Ekel überkam mich und ich verzog angewidert das Gesicht. Der Kerl ist doch echt verrückt!

"Nein, ich gehöre dir nicht!", sagte ich und spürte, wie meine Kehle sich zusammenzog und meine Augen anfingen zu brennen.

Nicht weinen, Mina. Nicht weinen. Bitte, nicht jetzt!

Das brachte ihn nur wieder zum Lachen und erneut lief mir ein Schauer über den Rücken. Seine Stimme war schon unglaublich tief, doch sein Lachen war noch einen Ton tiefer und dunkler. Außerdem fühlte es sich eher an wie... eine Vibration oder ein sehr raues Schnurren.

"Und ob du mir gehörst," sagte er und drehte uns beide so, dass meine halbes Gesicht ins Kissen gedrückt wurde und ich sein halbes Gewicht auf meinem Körper spürte. "Ganz allein Meins."

Ich presste fest die Augen zusammen, als er mir einen Kuss auf meine Schläfe drückte. Dann zog er seinen Arm unter mir hervor, so dass ich immerhin einen Arm frei bewegen konnte. Allerdings nützte mir das nicht viel, da ich ihn verrenken müsste, um etwas zu bewirken.

Langsam fing sein Verhalten an, mich zu nerven. Wieso zum Teufel machte er diesen Mist? Ich habe ihn doch schon gesagt, dass ich nichts von ihm will! Warum ließ er mich nicht einfach in Ruhe, mein Leben leben?

100 Million Tears 18+ Where stories live. Discover now