Kapitel 35

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Damon

Überall befindet sich Blut. Auf dem Boden, auf meinem Körper und auf dem, meines Rivalen. Ehrlich gesagt, dachte ich bisher, dass ich mich an solche Anblicke satt gesehen hätte und es mich nicht mehr all zu sehr kümmern würde. Aber leider habe ich mich selber verarscht, denn das tut es leider doch.

Noch immer im Ring stehend, höre ich unzählige Rufe, manche Schreien meinen Namen und andere buhen mich wiederum aus. Das ich es tatsächlich geschafft habe, grenzt wirklich an ein Wunder. Nachdem er sein Messer rausgerückt hatte, hatte ich bereits all meine Hoffnungen hier lebendig rauszukommen, über Bord geschmissen.

"Meine verehrte Herrschaft, Damon Fuentes hat wiedermal mit einem unglaublichen Talent den Kampf für sich gewonnen!" Der Moderator kommt auf mich zu und hebt demonstrierend meine Hand hoch. Unglaubliches Talent? Wohl eher Überlebenswillen.

Ich bin mir gerade nicht so sicher, ob mein Sieg etwas Gutes heisst, denn erst jetzt fällt mir richtig auf, wie die meisten überhaupt nicht applaudieren, sondern nur missbillige Gesichtsausdrücke tragen. Angesichts der Tatsache, dass Calloni ganz klar gegen die Regeln verstossen hat und sich mit einer verdammten Waffe auf mich gestürzt hat, habe ich schon das Recht ein kleines bisschen Freude zu empfinden, dass er mich nicht gerade abgestochen hat.

Als ich sehe, dass ich nicht mehr im Käfig gebraucht werde, husche ich schnell zum Ausgang und eile in meine Umkleidekabine. Dabei achte ich darauf, ja keinen zu berühren. In dieser aufgehitzten Atmosphäre kann sich schnell jemand angemacht fühlen und auf einen weiteren Kampf, habe ich weder mental noch physisch Lust dazu.

Erleichtert erreiche ich die Tür zu meiner Umkleide und atme endlich auf. Wie habe ich diese Stille vermisst. Genüsslich stemme ich mich gegen die Tür und halte für einen Moment inne. "Omg, du blutest ja! Geht's dir gut?!" Erschrocken reisse ich meine Augen weit auf. Wieso zum Henker lässt sie mich nicht einmal in Ruhe? Sie soll sich endlich aus meinem Leben raushalten. Die zierliche junge Frau mit den blonden Haaren stöckelt sicher auf ihren waghalsigen HighHeels zu mir rüber.

Augenblicklich umgreift sie mein Gesicht, als wäre es das Natürlichste auf dieser Welt. Während sie mir besorgt in die Augen sieht. "Lexi, was genau hast du hier zu suchen?" Über ihren Besuch freu ich mich überhaupt nicht. Wie auch? Wenn genau diese Person es für eine gute Idee gehalten hat, mich mit einem meiner Angestellten zu betrügen. Die einzige Frau die ich jetzt gern sehen würde, arbeitet Kilometer weit weg in einem kleinen Café. Ist vorlaut und hat genügend Temperament, um jeden in ihrem Umfeld damit zu nerven.

"Baby, ich habe mir grosse Sorgen um dich gemacht! All das Gekämpfe im Käfig und dann noch dieses Blut an deinem Körper", demonstrierend streicht sie mir über die Brust. Die Schnitte von vorhin, die ich verpasst bekommen habe, sind gar nichts im Vergleich zu ihrer Berührung. Es fühlt sich extrems brennend und absolut falsch an. Weshalb ich auch ihre Hände umgreife, damit sie mich nicht noch mehr berühren kann.

Schwungvoll öffnet sich plötzlich die Tür hinter uns und Nate stürmt hinein. In Begleitung einer Person, die ich hier niemals zu Gesicht bekommen wollte. Das kann doch nicht wahr sein! Meine Augen fixieren sofort Alea's Erscheinung. Alles in mir fängt an zu glühen, obwohl mir schon genug heiss vom vorherigen Kampf ist. Mit ihren grossen braunen Rehaugen beobachtet sie scharf die Situation. Wie gern ich jetzt alle rausschmeissen würde, um in Ruhe meine Lippen wieder auf ihre zu legen. "Stören wir etwa?"

"Ja!" Lexi's Stimme dringt endlich zu mir durch. Heftig schüttle ich meinen Kopf: "Lexi, lass uns alleine." "Aber Baby, ich wollte doch bei dir bleiben", noch ein weiteres Mal lässt sie ihre Hände an meinem Körper entlang streichen. Was läuft nur schief mit ihr? Sie war diejenige die umbedingt anderweitig ficken wollte.

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⏰ Last updated: Jul 03, 2022 ⏰

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