Kapitel 14

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Alea

Seufzend lasse ich mich wieder auf den Sessel fallen. Ich versuche überall hinzugucken, aber nicht zu ihm. Sein beobachtender Blick brennt sich in meine Haut ein. "Was?!" Er macht mich wirklich langsam wütend. "Bist du etwa wütend?" Sein Lachen erfüllt den stillen Raum. "Nein, bin ich nicht", verschränke ich meine Arme. "Und wie du das bist", er verschränkt die Arme ebenfalls. "Man sieht's dir an. Ist es etwa weil ich ihm gesagt habe, das du nicht wirklich meine Freundin bist? Ich hab nur die Wahrheit gesagt" Er will mich wirklich provozieren. "Damon, nicht alles dreht sich um dich", ich stehe langsam auf und laufe zu ihm hin. "Wie schon öfters gesagt, wir haben nur geschäftlich miteinander zutun. Und wenn mein Job fertig ist, dann siehst du mich nie wieder", jetzt steh ich genau vor ihm.

Mit einem undefinierbarem Blick sieht er mich von unten an. Blitzschnell umgreift er sanft meinen Arm und zieht mich zu sich runter. So nah, dass sich schon fast unsere Lippen berühren. Mein ganzer Körper zittert schwach, als ich realisiere, dass er mit grösster Wahrscheinlichkeit gerade halbnackt, wenn nicht sogar nackt hier auf dem Bett liegt. "Was ist wenn ich das nicht will?", flüstert er. Und als er den Abstand zwischen uns beenden will, wird die Tür schon wieder aufgestossen. Diesmal aber nicht von Tristan. "Oh, stören wir?", blitzschnell entreisse ich mich ihm und drehe mich um. Sophie's roter Haarschopf und Nate schieben sich in mein Blickfeld.

"Hey, Sophie!", ich freu mich das hübsche Mädchen wieder zu sehen. Sie kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm. "Lange nicht mehr gesehen", lächelt sie mir warm zu. Ich nicke lächelnd zurück. "Ja, leider", ihr Blick wendet sich zur Person hinter mir. "Wegen dir sehe ich Alea nie. Kannst du deine Freundin mal öfter's zu uns mitnehmen. Ich brauche mehr Frauenpower unter euch Kerlen", sie geht auf ihn zu und haut ihm leicht auf die Schulter. "Sie will ja nicht", protestiert er schmerzerfüllt. Ich drehe mich um und will ihm ebenfalls eine Faust verpassen, doch er ist viel zu schnell.

"Tz, tz, tz, das mit dem Schlagen müssen wir noch trainieren, Principessa", seine Augen funkeln vor Belustigung. Ich entreisse meine Hand aus seinem Griff und setze mich schnaufend auf den Sessel von vorhin. Er kann mich mal, dass er mir die Schuld zuschiebt. Ich hasse ihn. "Okay, damit die Stimmung nicht kippt, wollte ich dich sowieso noch was fragen, Damon", Nate neben mir setzt sich auf den anderen Sessel. Nur Sophie bleibt beim Idioten auf dem Bett sitzen. "Was war denn im Ring los?", ich stutze. Hat er gerade von einem Ring geredet? Was für ein Ring?

"Können wir das ein ander Mal besprechen?", jetzt bin ich aber neugierig. "Was für ein Ring?" Nate und Sophie sehen mich verwirrt an, nur Damon sieht nicht zu mir. "Du hast es ihr nicht gesagt?" Nate schüttelt den Kopf. "Was hat er mir nicht gesagt?" Wieso sind die so komisch? Was verheimlicht er mir? Langsam bekomme ich den Drang, diesen Idioten im Bett wirklich zu verprügeln, da er es nicht für wichtig hält mir etwas zu sagen.

Damon sieht so aus als würde er den Mund niemals aufmachen. "Damon, wenn du es ihr nicht sagst, dann mache ich es", droht Sophie ihm. "Niemand sagt, irgendwas. Bitte verlasst das Zimmer, ich brauch ne Pause", in seinem Blick sehe ich, dass er wirklich langsam angeschlagen und müde ist. Die anderen sind schon aus der Tür als ich als Letzte den Raum verlassen will. "Bitte bleib", höre ich das leise flüstern von ihm.

Ich sollte einfach gehen. Nicht mehr herkommen. Ich bemerke ja, dass er nicht mit mir reden will. Also wieso sollte ich bleiben, wenn er mir etwas verheimlicht. Ich habe keine Lust mit Leuten Zeit zu verbringen, denen ich nicht vertrauen kann. Und auch nicht wichtig genug bin. Verdammter Deal. "Wieso sollte ich Damon, hm? Ich bin hierher geeilt, weil ich dachte, dir ist sonst was passiert. Und die Reaktion die ich bekomme ist, einen idiotischen Damon der mich quasi wieder rauswirft. Und jetzt willst du, dass ich bleibe? Willst du mich verarschen?" Meine Stimme ist eine Nuance höher gestiegen. Ich hätte nicht gedacht, dass mich ein Typ derart aus der Bahn werfen kann. Nichts macht er. Ausser mich mal wieder anzustarren. Still und leise.

Plötzlich steht er auf und kommt mit schweren Schritten direkt auf mich zu. Ich atme innerlich erleichtert auf, als ich sehe, dass er eine Trainerhose an hat. Seine Augen beobachten mich, als wäre er ein Raubtier und ich seine neue Beute. Er schüchtert mich definitiv mit seiner grosse Statur ein. Genug Muskeln um jemanden durch den Raum werfen zu können besitzt er auf jeden Fall. Was zum Teufel denke ich da bloss?

Als er bei mir angekommen ist, macht er nichts ausser mich anzustarren. "Damon, geh wieder ins Bett du bist noch nicht ber-", mitten in meiner Standpauke werde ich von seinen vollen Lippen unterbrochen. Zunächst weiss ich gar nicht was ich machen soll. Ich hatte leider bisher nie meinen ersten Kuss gehabt. Der hatte sich nie ergeben. Und das es jetzt mit jemanden wie ihm passiert, hätte ich nie im Leben gedacht. Er fängt seine Lippen an zu bewegen und ehe ich mich gross darauf konzentriere, bewegen sich unsere Lippen schon synchron zueinander. Mein ganzer Bauch zieht sich zusammen. Alles kribbelt in mir. Er zieht mich an meiner Taille näher zu ihm hin. Und meine Hände gehen derweilen auf Erkundigungstour.

Seine Zunge bittet um Einlass und die gewähre ich ihm. Was ein leises Stöhnen seinerseits auslöst. Er trennt sich von meinen Lippen und küsst sich seinen Weg an meinem Hals hinunter, wo er sich ausgiebig Zeit nimmt. Es tut furchtbar gut, seine Lippen auf meiner Haut zu spüren. Viel zu gut, als es sollte. Aus Versehen streife ich seinen riesigen blauen Fleck an der Seite, sodass er aufzischt.

"Scheisse, tut mir leid. Das wollte ich nicht", er hebt seinen Kopf und schüttelt ihn leicht. "Nicht schlimm, Principessa. Du hast mir schon die anderen Schmerzen genommen", grinst er schelmisch. Er streicht mir eine lose Haarsträhne aus dem Gesicht weg. "Dir kann man echt nicht mehr helfen, Fuentes." "Das stimmt. Aber wenigstens hatte ich meinen Spass und kann jetzt sterben", er fängt an zu grinsen und ich greife mit voller Absicht nach seiner Verletzung. Er zischt erneut schmerzerfüllt auf. "Du bist wirklich der Teufel, Principessa", jetzt bin ich diejenige die lacht.

No escape, MafiosoWhere stories live. Discover now