Kapitel 7

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Alea

Ich drehe mich langsam um und muss meinen Kopf leicht in den Nacken legen. Vor mir steht Mr. Arschloch in aller Pracht. Noch dazu trägt er ein dämliches Grinsen im Gesicht. Das er nicht müde von dem permanenten Gegrinse wird. "Alea, wieso lügst du uns an", Alma neben mir stösst mir ihren spitzigen Ellbogen direkt in die Rippen.

Gekrümmt seufze ich: "Alma ernsthaft, du glaubst eher ihm als mir?", hinter Mr. Arschloch erscheint Nate und um sie ist es schon geschehen. Ich glaube, würde ich jetzt sterben, würde es sie einfach nicht kratzen. "Hey, Alea!", Blondschopf hinter Arschloch winkt und zwinkert mir zu. Bevor er sich Alma schüchtern zuwendet. Manchmal erinnert er mich an Alma von früher. Sie war genauso, schüchtern.

"Holt euch ein Zimmer bitte", jetzt sehe ich Tristan's angeekelten Blick. Den Typ hätte ich ja glatt vergessen. "Was macht ihr hier?", ich drehe mich wieder zu Damon um. Dieser kratzt sich verlegen am Hinterkopf. Moment mal, seit wann bitteschön ist er verlegen? "Damon wollte dich sehen", so schnell die Worte aus Nate's Mund geschossen kamen, ergreift er sofort die Flucht und versteckt sich hinter der Theke. So viel zu Mafiamitglieder.

Alma und Tristan folgen ihm lachend. "Na warte, Nate", knurrt Damon tief und will an mir vorbei. "Vergiss es, du wirst ihm kein Haar krümmen", seine impulsiven Augen treffen auf meine. "Lass mich, er hat eine Faust in sein dämliches Gesicht verdient", ich haue ihm auf den Arm und er sieht verblüfft zu mir. "Für was war das denn?", ich zucke mit den Schultern. "Ich wollte dich einfach schlagen. 1. Weil du Alma in dem Glauben gelassen hast, dass wir miteinander geschlafen hätten und 2. Weil du Nate schlagen wolltest. Ach ja, und wegen meinem verdammten Knutschfleck!"

"Komm schon Principessa, du wünschst dir doch, dass ich dir gestern die Kleider vom Leib gerissen hätte. Dass musst du schon zugeben", ich hole nochmals aus, doch dieses Mal ist er flink und entwischt mir. "Hilfe! Meine Freundin will mich umbringen", und der Typ ist in einer Mafia? Ich glaube, ich könnte locker mit ihm mithalten.

"Damon pass bloss auf. Sie hat schon einem Typen die Nase gebrochen", warnend sehe ich zu Cole. Er nickt gespielt angsterfüllt. Verschwören sich eigentlich immer alle gegen mich? Damon neben mir dreht sich mit einem anerkennenden Blick zu mir um. Ich mach mir jetzt mal einfach einen Kaffee. Kein Bock auf diesen Kindergartenscheiss. "Schatz, machst du mir einen Flat White, bitte", ich klatsche ihm bald wieder eine. Mit Vergnügen zeige ich ihm meinen schönen Mittelfinger.

"Kann mir bitte jemand sagen, wie zur Hölle, Alea einem Typen die Nase gebrochen hat?", fragt Tristan erfreut. "Im Café kommt es nicht all zu oft vor. Aber manchmal kommen am späten Abend, bevor wir geschlossen haben, komische Typen ins Café. Und einmal besuchte uns ein Betrunkener und pöbelte Alea an. Ab da ist ihr eine Sicherung durchgebrannt und sie hat ihm direkt ins Gesicht geschlagen", Alma kichert bei der Erinnerung.

"Ich habe ihm gar nicht so fest ins Gesicht geschlagen, er konnte einfach nichts einstecken. Ausserdem mag ich es nicht, ungefragt angefasst zu werden. Selber Schuld", ungerührt zucke ich mit den Schultern.

"Ich glaube ich such mir ne neue Freundin", höre ich Damon zu Tristan flüstern. "Na los, ich will dich auch nicht", ich gehe zu Tisch 10 an dem zwei gutaussehende Typen gerade Platz nehmen. Dem werd' ich's zeigen. "Hi, willkommen im Franko's Café, was darf ich euch bringen?" Der blauäugige Typ von ihnen sieht zu mir und schon ziert auf seinem Gesicht ein schelmisches Grinsen.

"Ich wusste nicht, dass es hier so schöne Kellnerinnen gibt. Da werde ich doch öfters hierher kommen", grinsend nicke ich ihm zu. Kaum will ich ihm auch etwas sagen, werde ich an den Hüften gepackt und auf die Seite genommen. "Wenn du deine Zähne noch behalten willst, lässt du die Finger von ihr", knurrt Damon den blauäugigen Typen an. Er hebt beängstigt die Hände hoch und sieht ihn entschuldigend an.

"Lass mich los, Damon! Du hast kein Recht meine Kundschaft so derart einzuschüchtern", er schiebt mich weiter zur Theke. "Alma kannst du freundlicherweise den Tisch dort hinten übernehmen? Alea muss sich kurz ausruhen, danke", Alma nickt lachend und steuert auf den Tisch zu. Hey! Das war mein Tisch.

Damon lässt mich gar nicht los und schiebt mich weiter in die Umkleide. "Was sollte das?", ich stemme meine Hände in die Hüfte und sehe ihn tadelnd an. Er geht hin und her. "Damon wir sind nicht echt zusammen. Das ist dir doch bewusst? Wenn ich jemand anders kennen lernen will, dann kannst du mich nicht daran hindern", mit verschränkten Armen setze ich mich auf die Bank.

"Ich weiss, aber solange du meine Freundin spielen musst. Kannst du das nicht einfach so mal machen", er sieht überall hin aber nur nicht zu mir. "Kannst du dich bitte mal setzen, du machst mich richtig nervös mit deinem Gezappel", er seufzt und setzt sich neben mich hin. "Soll ich dir ab jetzt immer Bescheid sagen, wenn ich mal mit einem Typen ausgehen will? Ist das dein Ernst?", ist ja nicht so, dass ich das komplette Gegenteil von Alma bin. Die immer ein Date hat und mein letztes Date schon vor vielen Jahre statt gefunden hat.

"Nein. Du wirst einfach für eine lange Zeit mit keinem Typen ausgehen. Für eine sehr lange Zeit", das letztere flüstert er eher zu sich selber, aber ich kann es noch hören. "Vergiss es. Ich gehöre dir nicht. Ich habe nur geschäftlich mit dir zutun", und schon wieder macht er mich wütend. Ich bin kein Gegenstand. Ausserdem hat er mich erpresst, das Ganze hier mache ich nicht zum Spass.

Er sieht so aus als wolle er mir widersprechen, doch er verstummt. Plötzlich steht er wütend auf und geht mit schnellen Schritten hinaus. Rapide folge ich ihm in den Vorderraum. Er läuft an Tristan und Nate vorbei: "Ich warte auf euch ihm Wagen." Ich halte ihn nicht auf. Ich hab keine Ahnung wieso er so reagiert. Ich habe ihn weder mit meinen Worten verletzt noch habe ich etwas falsches gesagt. Nur die Wahrheit.

"Was hast du gemacht?", Tristan sieht überrascht zu mir. Ich sehe ihm nach und fasse mir ahnungslos an die Lippe: "Das wüsste ich auch gerne."

***

"Ich bin so froh dich wieder zu sehen. Die paar Stunden im Flugzeug haben für mich echt viel zu lange gedauert", Onkel Franko sieht mit seinen strahlenden Augen zu mir. "Ich bin auch glücklich dich wieder hier zu haben, Onkel", mit einem Lächeln starte ich den Motor unseres Wagens. "Wie lief das Café?"

"Es lief ziemlich gut. Auch in letzter Zeit sind die Einnahmen wirklich gestiegen", glücklich klatscht er sich in die Hände und tätschelt mir meinen Kopf. "Das liegt bestimmt an der äusserst freundlichen Bedienung", dabei lächelt er mich warm an. Ich erwidere es und bin einfach froh, dass er so glücklich ist. Genau aus diesem Grund, mache ich den Ganzen scheiss mit Damon durch. Meine Familie ist es wert.

Zuhause angekommen, koche ich ihm noch Nudeln und verabschiede mich von ihm, da ich viel zu müde vom ganzen Tag bin. Ausserdem hat mich das Verhalten von Damon viel zu viel abgelenkt.

Im Bett, gibt plötzlich mein Handy einen Ton von sich. Hatte ich es nicht ausgeschaltet? Ich greife danach und sehe in meinen Nachrichten nach, wer mir geschrieben hat.

Ich hole dich am Samstagabend ab, zieh dir etwas schönes an. -D

No escape, MafiosoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt