Kapitel 13

1.2K 45 1
                                    

Alea

Ich bin wirklich aufgeregt. Der Tag auf den ich so hart arbeite, kommt immer näher. Alles kribbelt in mir. Wenn ich diese Aufnahmeprüfung schaffe, kann ich schon nächstes Jahr an meiner Lieblingsuni studieren. "Seit wann hast du so gute Laune an einem frühen Morgen?" Der Kaffeegeruch dringt in meine Nase als ich ins Café herein spaziere. "Gewöhn dich dran", zwinkere ich Cole zu.

"Ha! Ich hab's dir gesagt, Idiot", Alma läuft hinter ihm und gibt ihm einen Klaps auf seinen Hinterkopf. Mit einem vernichtenden Blick sieht er ihr nach. "Ich schmeiss dir demnächst einen Waschlappen ins Gesicht", knurrt er. Ein kleines Lächeln entwischt mir. "Was hast du ihm denn gesagt?" "Na, dass du wegen einer bestimmten Person glücklich bist", ich verdrehe meine Augen. Schon wieder dieses Thema. Ja, ok, ein kleines Bisschen bin ich auch wegen ihm gut gelaunt. Aber nur ein klitzekleines Bisschen, da er sofort verschwunden war als ich aus dem Badezimmer rauskam. Ich hätte aber nie im Leben damit gerechnet, dass er mir ein Frühstück zubereitet. Und dann auch noch so gut.

"Das stimmt nicht", beteuere ich. Muss sie ja nicht wissen, dass es doch einwenig wegen ihm ist. Sie verschränkt ihre Arme vor ihrer Brust und hebt eine Augenbraue. "Komm verarsch jemand anderes, Schätzchen. Aber sicher nicht mich." "Es ist nicht wegen ihm. Bald findet meine langersehnte Aufnahmeprüfung statt. Und auf die freu ich mich riesig", sofort erhellt sich meine Stimmung wieder. Ihre Augen weiten sich. "Ach du scheisse, wieso sagst du mir das nicht?" "Alma, sie hat's dir tausend Mal gesagt, nur hast du eine Kapazität einer Nuss", jetzt kann ich mein Lachen nicht zurückhalten. Alma vor mir wirft ihm ihr Abtrocknungstuch zu, aber es fällt auf dem halben Weg schon zu Boden. Was die ganze Szene umso witziger macht.

Cole schüttelt seinen Kopf. "Jetzt geh und bedien die Kundschaft", sie hebt das Tuch auf und zeigt ihm ihren Mittelfinger. Natürlich gut verdeckt, damit unsere Kundschaft es nicht sieht.

***

Es sind jetzt schon 2 Wochen vergangen, in denen ich meine Prüfung gut gemeistert habe. Jedoch keinen einzigen Kontaktversuch von Damon bekommen habe. Was natürlich super ist, wenn da nicht noch unser Deal anwesend wäre. Und ich habe nicht das Gefühl, dass er mich vergessen hat. Meine innere Stimme prügelt auf mich ein, als ich mit dem Gedanken spiele ihm zu schreiben. Ich weiss ich sollte nicht. Wenn er mich schon in Ruhe lässt. Dass ich mir meinen Kopf über einen Typ zerbreche ist schon zu viel des Guten für mich.

Mein Handy unterbricht meine vielen Fragen, als es anfängt zu klingeln in meiner Hand. Wieso ruft mich Tristan an? "Hallo?" "Alea?!", seine Stimme klingt komisch. Augenblicklich spitze ich die Ohren. "Tristan? Was ist los?" Ein Rascheln unterbricht die Leitung. "Kannst du vielleicht ins Trackel Hospital kommen?", seine Stimme ist jetzt vollkommen normal. Doch in seiner Tonlage höre ich seine Anspannung klar und deutlich. "Ich bin auf dem Weg."

***

Ich bin seit Jahren nicht mehr im Krankenhaus gewesen. Überall sehe ich Fachpersonen umher rennen und kranke Menschen die hier Hilfe suchen. Am liebsten würde ich zu jedem hingehen und meine Hilfe anbieten. Aber leider bin ich nicht in der Lage gerade. "Alea! Endlich", Tristan's Körper kommt in meine Sichtweite. Er sieht aus als hätte er den ganzen Tag nicht's anderes gemacht als hektisch herum zu laufen. "Was ist denn passiert?", sein Lächeln erreicht nicht seine Augen. Was hat er denn?

"Komm einfach mit", wir laufen einen wirklich hellbeleuchtenden Gang hinab bis wir an einer Zimmertür ankommen und er mich hineinbugsiert. "Geh du schon mal rein und ich hole uns noch etwas zu trinken", bevor ich protestieren kann schliesst er auch schon die Tür vor meiner Nase. Was zum Teufel soll ich hier?

Ich drehe mich um und als ich sehe das Damon dort in einem fremden Bett liegt, dreht sich mein Magen um. "Was machst du denn hier?" Er versucht sich aufzurichten aber verzerrt schmerzerfüllt sein Gesicht. Abrupt eile ich ihm zur Hilfe. "Geht schon, danke", seine Stimme ist rauer als sonst, was mir eine Gänsehaut verleiht. "Was ich hier mache? Ich glaube, ich hab hier das Anrecht zu fragen, was zur Hölle du hier treibst", ich verschränke meine Arme. Tadelnd blicke ich ihm in seine dunklen Augen.

Oberhalb seiner rechten Augenbraue entdecke ich eine kleine aufgeplatzte Wunde. Und als ich an seinem nackten Oberkörper hinunter blicke, stocke ich. Er hat an seiner linken Seite einen riesigen bläulichen Fleck und viele Schnittwunden. Er klopft auf's Bett und zieht mich zu sich runter. "Es sieht schlimmer aus, als es ist", ein kleines Lächeln umspielt seine Lippen. Die, wie ich sehe, ebenfalls aufgeplatzt sind. "Wer hat dich gerufen?", noch immer auf seinem Oberkörper starrend schüttle ich meinen Kopf. "Tristan hat mich gerufen", leise flucht er vor sich hin. Ich verstehe nur ein "Ich bring ihn um". "Du wirst niemanden umbringen, ehe ich dich umgebracht habe. Wer zum Teufel hat dir das angetan?"

Langsam zeigt er mir seine weissen Zähne und grinst mich dümmlich an. "Machst du dir etwa Sorgen um mich, Principessa?" Schon wieder nimmt er meine Hand in seine. Nur schon die kleinste Berührung von ihm hinterlässt eine brennende Spur auf meiner Haut. "Niemals. Nur wollte ich demjenigen sagen, er hätte mehr auf dein Gesicht zielen sollen", jetzt bin ich diejenige die grinst. Nimm das! Ich will mich aus seinem Griff lösen und aufstehen, doch er zieht mich blitzschnell wieder zu ihm. "Stör ich?", höre ich Tristan's Stimme hinter mir. Damon's Augen lassen nicht von mir ab. "Ja."

"Nein, du kommst gerade richtig", grinse ich Damon an. Ich kann mich, in einem Augenblick seiner Unachtsamkeit, aus seinem Griff befreien und setze mich auf einen Sessel neben dem Bett. Tristan setzt sich neben mich hin. "Was rufst du sie an, Idiot", knurrt Damon. "Wag es nicht auf Tristan loszugehen. Du hättest doch Derjenige sein sollen, der mich anruft. Nicht er", ich fange seinen bösen Blick ein.

"Bruder, was hätte ich machen sollen? Du hattest eh keinen Bock mit uns zu reden, also habe ich deine Freundin angerufen. Geht doch", er weiss aber schon das alles gespielt ist? "Wir wissen alle hier, dass sie nicht meine Freundin ist, okay? Also wäre es nicht nötig gewesen, sie hierher zu holen", die Worte sollten mich nicht treffen. Ich meine, er hat Recht. Ich bin nicht seine Freundin. Nur die Fake-Freundin. Aber dennoch verletzen seine Worte mein dummes Herz. "Okay, beruhig dich, Bruder. Jetzt ist sie sowieso da, also", langsam frage ich mich wirklich wieso ich hierher gekommen bin. "Ich sollte dann mal gehen", ich greife nach meinem Handy und stehe auf.

"Warte! Ich hab den Kaffee vergessen. Du verlässt das Krankenhaus nicht ohne mal den Kaffee hier probiert zu haben", er zwinkert mir zu und bevor ich verneinen kann lässt er mich schon mit dem Idioten im Bett zurück.

No escape, MafiosoDove le storie prendono vita. Scoprilo ora