Kapitel 6

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Alea

"Süsses Kätzchen hast du da, Principessa", lieber Boden bitte verschluck mich. Vor mir steht Damon der mich mit amüsierten grünen Augen angafft. Ich wusste nicht, dass ich um diese Uhrzeit noch Besuch empfange, weshalb ich mir schon meinen Lieblingspyjama mit einer Baby Katze darauf angezogen habe. "Was genau suchst du um diese Uhrzeit bei mir?"

"Willst du mich nicht hinein bitten?", denkt er wirklich ich lasse ihn nach dieser idiotischen Bemerkung noch rein? Oh, nein, so nicht. "Das kannst du vergessen, Damon", ich will ihm die Tür schon vor die Nase schlagen, doch er ist schneller. "Danke, Principessa", grinsend zieht er seine Schuhe ab und läuft an mir vorbei in die Küche.

Murrend folge ich ihm. "Was genau wird das? Hast du keine Freunde die du belästigen kannst?", er sieht zu den Nudeln. "Ich hab doch dich, das reicht mir", er zwinkert mir zu und nimmt den Kochlöffel in die Hand. Ich hab keine Ahnung was das genau wird, aber ich find's schon komisch genug, dass er in meiner Küche steht. "Was machst du da?! Lass die Finger von meinen Nudeln!", ich will meine Nudeln von seinen Griffel retten als er sich mit dem Kochlöffel in der Hand zu mir umdreht und ich ihm fast eine Kopfnuss gebe.

Schon wieder bin ich ihm viel zu nahe und ach du scheisse... Ich trage ein T-Shirt, dass nicht gerade aus dickem Stoff gemacht ist und darunter habe ich gar keinen BH an. "Principessa, ich finde es ja super toll, dass du dich so an mich ranschmeisst. Aber ich muss mich um diese leidenden Nudeln hier kümmern. Danach kümmere ich mich um dich", er zeigt mir sein schönstes Lächeln. Ich muss so schnell wie möglich hier weg.

Wie von einer Tarantel gestochen, flüchte ich so schnell es geht in mein Zimmer. Mit einem dicken Pullover und langen Pyjama Hosen tapse ich erleichtert wieder zurück in die Küche. Kurz beobachte ich ihn aus sicherer Entfernung. Er hat sich das Abtrocknungstuch über die Schulter gelegt und rührt mit dem Löffel in einer roten Sosse um.

"Principessa, schon wieder checkst du mich ab", anhand seiner Stimmlage höre ich, dass es ihn bis auf's Äusserste amüsiert, dass er mich dabei ertappt hat. "Das hättest du wohl gerne, ich habe nur die Nudeln inspiziert", langsam nähere ich mich ihm zu.

Die Nudeln sind schon fertig und er ist noch an der Sosse dran. Ich muss zugeben, dass es echt sehr gut riecht. Mit einem nicht trauerden Gesichtsausdruck schaue ich zu ihm: "Seit wann kannst du kochen?" Er sieht mich an und zuckt mit den Schultern: "Seit dem ich für mich selber kochen musste", er nimmt zwei Teller aus dem Schrank, schaufelt auf beiden Tellern eine Portion Nudeln mit seiner Sosse darauf und läuft mit ihnen ins Wohnzimmer.

Er setzt sich auf die Couch und nickt mir mit dem Kopf zu sich zu. "Was genau wird das?", ich finde die ganze Situation hier echt absurd. "Wir machen Freund und Freundin Sachen, nach was sieht's denn sonst aus?", ich ignoriere seine Frage und setze mich mit grossem Sicherheitsabstand neben ihm hin und nehme einen Teller aus seiner Hand.

Ein Biss und ich bin im Himmel! Diese Nudeln sind fantastisch, geschweige von seiner Sosse. "Wie schmeckt's?", er reisst mich mit seiner Frage aus meinen Gedanken heraus. "Geht besser", er hat schon ein grosses Ego, eine weitere Genugtuung werde ich ihm nicht so leicht schenken. "Principessa", er sieht mich tadelnd an, "du weisst ganz genau, dass du beim ersten Biss stöhnen wolltest", grinsend nimmt er einen weiteren Biss von den Nudeln.

***

"Ich bin zu dir gekommen um dich einzuladen", seine Stimme erfüllt den Raum. "Wohin?", abwartend lege ich den leeren Teller vor mir auf den Tisch. Er räuspert sich: "Es gibt bei uns jedes Jahr ein Familienfest. Bei dem es eigentlich um's Geschäft geht. Da tauchen viele wichtige Gesichter auf. Und da du jetzt offiziell zur Familie gehörst, musst du mitkommen", ich hab gar keine Ahnung was ich sagen soll. Aber ich hab nicht so grosse Lust dorthin zu gehen.

"Wieso wolltest du, dass ich deine Freundin spiele?", diese Frage stelle ich mir wirklich jedes Mal. Seine Augen suchen meine. Ich kann ihn nicht einschätzen. Er schweigt. "Erde an Damon", ich fuchtle vor seinem Gesicht herum. Blitzschnell umfasst er mein Handgelenk, drückt mich auf die Couch und setzt sich auf mich drauf.

"Geh runter du Fettsack!", mit seinen verdammten Muskel könnte er einem Wallross Konkurrenz machen. Er kommt mir ganz nah und sieht wieder auf meine Lippen. "Das letzte Mal hast du mir eine geklatscht. Ich habe mir überlegt, dass ich dir das heimzahle", dabei fängt er gruselig an zu grinsen. Ich weiss nicht was er machen wird aber irgendwie verheisst dieses Grinsen nichts gutes.

"Bla bla bla, jetzt geh endlich von mir runter!", ich versuche mit all meiner Kraft mich aufzusetzen, doch er hebt meine Arme und drückt sie oberhalb meines Kopfes zusammen. "Na, was machst du jetzt Principessa?", ganz langsam fängt er an meinen Hals zu küssen und ich glaube ich werde ohnmächtig.

"Damon", meine Stimme bricht ab. Er bleibt an einer Stelle stehen und beisst leicht hinein. Ein leises Stöhnen entweicht mir und ich könnte mich selber gerade erwürgen. Jetzt weiss der Vollidiot das mich das Ganze kein Bisschen kalt lässt. Ein tiefes Lachen ertönt und mein ganzer Körper bekommt eine Gänsehaut.

Er küsst die brennende Stelle ein letztes Mal, danach lässt er mich frei, steht auf und verlässt ohne sich zu verabschieden die Wohnung.

***

"Alea, wo bitteschön hast du deinen Kopf gelassen?", Cole der schon wieder einen Tisch für mich übernehmen muss, guckt wütend zu mir. "Ich hab keine Ahnung", entschuldigend hebe ich beide Hände hoch. "Hattest du wieder eine lange Nacht?", ich nicke verlegen. Leider weiss er nicht wieso ich viel zu spät zu Bett gegangen bin. "Ich glaube sie hatte noch Besuch. Anhand ihrem Rotton im Gesicht nach zu urteilen.", Alma kommt grinsend auf uns zu.

Wenn sie wüsste. "Halt die Klappe, Alma!", knurre ich und nehme einen feuchten Lappen in die Hand um meine Tische abzuwischen. "Ha! Ich hatte doch recht! Du schuldest mir nen zwanziger, Cole", dieser greift sich mürrisch in die Hosentasche und zieht einen Geldschein heraus und gibt ihn ihr. Über was haben die gewettet?

"Ihr habt doch nicht auf mich gewettet?!", was für Freunde habe ich den? "Naja, nachdem wir den riesengrossen Knutschfleck an deinem Hals gesehen haben, dachte ich mir, ich mach eine kleine Wette mit Cole", Alma ist kurz davor loszuprusten.

"Ich werde ihn umbringen!", im Umkleidezimmer fasse ich mir vorsichtig an meinen Hals. Man sieht darauf einen grossen violett roten Fleck. Damon ich werde dich zerfleischen. Ich dumme Nuss war heute morgen so müde, dass ich nicht richtig in den Spiegel geguckt habe. Als ich zurück in den Vorderbereich komme, sehe ich Cole's immer noch mürrisches Gesicht und Alma die sich ins Fäustchen lacht.

"Hattest ne wilde Nacht oder?", sie ist ab sofort nicht mehr meine Freundin. "Ich habe gar keine Nacht mit ihm verbracht, verdammt noch mal!", sie kommt langsam auf mich zu und legt mir ihre Hände auf meine Schulter. "Du weisst, du musst dich nicht dafür schämen, dass endlich was in deinem Schlafzimmer läuft", dabei streicht sie mir liebevoll mein Haar von der Schulter. Wütend schlage ich ihre Hände weg.

"Wir haben nicht miteinander geschlafen", knurre ich. "Haben wir nicht? Das Stöhnen von dir klang gestern aber ganz anders", Alma's Augen werden langsam richtig gross, gleichzeitig fixiert sie einen Punkt hinter mir. Nicht schon wieder.

No escape, MafiosoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt