Kapitel 5

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Alea

Alles geht schnell. Damon umschliesst meine Hand in der sich die Waffe befindet und richtet sie in Richtung des blutenden Typen. Bevor ich protestieren oder ihn davon abhalten kann, lässt er auch schon einen Schuss los und schallender Knall ertönt im gesamten Raum. Das Rauschen in meinen Ohren wird lauter. Das hat er jetzt nicht ernsthaft getan.

Der gefesselte Typ sieht noch immer gleich aus. Nur das jetzt wieder frisches Blut aus seiner Brust herausquillt. Er ist wirklich tot. Scheisse, ist mir schlecht. Jemand von der Seite haltet mich davon ab, Bekanntschaft mit dem kalten Betonboden zu machen. Als ich plötzlich ins schwarze wegkippe.

***

Klitschnass, so kann man gerade meinen Körper beschreiben. Stöhnend fasse ich mir an meine Stirn. Was war das für ein gruseliger Traum? Wieso zum Teufel träume ich sowas? Langsam greife ich nach der Decke und möchte aufstehen, als ich bemerke das ich mich nicht in meinem Bett befinde, sondern in einem völlig fremden Zimmer. Heilige Scheisse! Was zum Teufel habe ich hier zu suchen? Natürlich darf es nicht nur ein Traum gewesen sein.

"Beruhig dich, Principessa", oh man, diese Stimme lässt mich auch wirklich nie in Ruhe. Ich drehe mich um und sehe einen nur mit einem Handtuch bedeckten Damon vor mir. Ich weiss nicht in welche Richtung sich diese Situation jetzt bewegt, aber sein Anblick ist zu viel. An seiner olivenfarbige Haut rinnen Wassertropfen nach unten. Manche gleiten seinen Körper entlang andere verschwinden hinter dem um den Hüften geschwungenen Handtuch. Ich folge ihnen mit meinem Blick und schüttle peinlich berührt meinen Kopf.

"Principessa, das alles gehört jetzt dir. Du musst es nur wollen", er kommt mit seinem scheiss Grinsen auf mich zu. "Nur über meine Leiche, Hornochse. Verpiss dich", ich halte meine Hand ausgestreckt um ihn davon abzuhalten mir näher zu kommen. Doch ich müsste in dieser kurzen Zeit ihn eigentlich besser kennen, dass er sich davon nicht abhalten lässt.

"Jetzt wirklich mal, es gibt so viele Schimpfwörter auf dieser Welt. Und du nennst mich echt Hornochse?" "Ich nenn dich so wie ich will", dabei verschrenke ich beleidigt meine Arme vor meiner Brust. Einen kurzen Moment lacht er auf. Im weiteren beobachtet er mich ganz still.

"Principessa, mache ich dich nervös? Soll ich mir etwas anziehen?", er hat mich schon an der nächst besten Wand gedrängt und ist mir schon wieder viel zu nahe. Ich hebe meinen Blick und sehe ihm in die Augen. Sein Blick liegt auf meinen Lippen und ich fahre mir ganz langsam mit der Zunge darüber. Als wäre sein Blick nicht schon dunkel genug, verdunkelt er sich genau in diesem Moment um ein Nuance mehr.

Ich hebe meinen Kopf damit seine Lippen kurz davor sind meine zu streifen. Genau in diesem Moment klatsche ich ihm eine. "Zieh dir etwas an, Trottel. Ich habe dich gewarnt, behalt deine Griffel bei dir", innerlich sterbe ich gleich, da das Ganze mich kein Bisschen kalt gelassen hat. Jedoch besitze ich noch ein Fünkchen Stolz um mich nicht an ihn ranzuschmeissen. Er ist immernoch ein Krimineller. Warte mal, ach du scheisse! Ich hab ihm gerade eine gescheuert!

Er fasst sich an seine Wange: "Für eine Frau schlägst du echt fest zu", sofort ziert ein dreckiges Grinsen sein Gesicht. Dem Typen kann man echt nicht mehr helfen. Ich verpasse ihm eine und er findet's auch noch geil. Seine Statur verschwindet kurz in einen kleinen Raum und kommt vollbekleidet wieder zurück.

***

"Aussteigen, Principessa", nachdem er sich fertig angezogen hatte, haben wir uns auf den Weg zu mir begeben. Jetzt sitzen wir still, zwei Blocks vor meinem Zuhause. Eine unangenehme Stille erfüllt das Autoinnere. "Damon", sein Blick zuckt sofort zu mir. Seine grünen Augen schimmern Dunkel. "Danke", flüstere ich. Und auf einen Schlag verschwindet das Unangenehme und wird durch Hitze abgelöst. Scheisse ist mir warm.

No escape, MafiosoWhere stories live. Discover now