27. November 1985

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Heute ist der erste Tag vom Rest Deines Lebens. Bleibst Du dort, wo Du bist oder willst Du neue Wege gehen?

27. November 1985

Nichts macht Sinn. Ich treibe in einer unendlichen Leere, im Chaos. Bin ich tot? Ich weiß es nicht, denn ich war noch nie zuvor auf der anderen Seite und kenne das Gefühl nicht. Oder etwa doch...?

Das Lachen einer bekannten Stimme reißt mich aus meinen seltsamen Gedanken. Es gibt nur noch das Hier und Jetzt. Ich lache, strecke meine kleinen Fäuste und umfasse einen Finger der Person, die ich über alles in der Welt liebe.

Ich gebe ein glückliches Quietschen von mir und die Frau drückt mich fest an ihre warme Brust. Ich fühle mich geborgen und glücklich, während sie mich in ihren Armen wiegt. Sie ist mein Ein und Alles. Meine Mama.

Erschrocken reiße ich meinen kleinen Kopf zurück. Liege ich gerade tatsächlich in den Armen einer Frau wie ein Kleinkind? Wie tief kann man sinken?

„Es ist alles gut, mein kleines Grey", sagt wieder diese ruhige Stimme. Sie wiegt mich hin und her und lullt mich ein.

Warum fühle ich mich so seltsam? Wurde ich vergiftet? Oder ist es ein Fluch, der mich halluzinieren lässt? Es kommen mir so viele erschreckende Fragen auf, bevor ich endgültig die Kontrolle über meinen Körper verliere und in einen traumlosen Schlaf gleite.

Es müssen bereits einige Stunden vergangen sein, als ich wieder aufwache. Es ist so warm und gemütlich im Bett. Meine Hand gleitet neben mich. Wo ist meine Mama? Sie ist weg. Ich schreie laut nach ihr.

Mein Verstand reißt sich los. Wer bin ich? Was tue ich hier? Panisch versuche ich aufzustehen. Doch mein Körper kann mein Gewicht nicht halten. Bin ich verletzt? So schlimm? Ich versuche mich zu konzentrieren und gehe in Gedanken Flüche durch, die Knochen verschwinden lassen, oder das Gehirn zum Schrumpfen bringen können. Bin ich so etwas zum Opfer gefallen?

„Mama ist zurück, Süßes", sagt die junge Frau und nimmt mich wieder in den Arm. Instinktiv umschließe ich einen ihrer großen Finger mit meiner Hand.

Die Erkenntnis trifft mich wie ein Schlag. Ich bin ein Baby!

Gellert! Ich will nach meinem Geliebten fragen, doch es kommt nur ein unverständliches Gegurgel aus meinem Mund.

„Oh, meine kleine Grey! Oliver, sie hat gesprochen! Sie hat Mama gesagt", schwärmt meine Mutter.

Gellerts VictoriaWhere stories live. Discover now