SIEBENUNDZWANZIG

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Taehyung

Ich sah einfach zu, wie Kai Sehun weiter von mir wegschubste. »Shit, halt dich da raus, Kai.«, giftete der Schwarzhaarige ihm entgegen. Kai hielt ihn an den Schultern davon ab, zu mir zu kommen. »Komm runter, Mann.« Er bemühte sich, Sehun zu beruhigen. Als dieser aufhörte, gegen Kais Schutzmauer vor mir anzukämpfen, stieß er ihn noch einmal nach hinten. »Tickst du noch ganz richtig?« Er drehte sich zu mir um und sah mich an. Sein Blick war fassungslos und ich konnte ihm ansehen, dass er sich zurückhalten musste, zu mir zu kommen. Er wandte sich wieder Sehun zu. »Raus hier.«, sagte er ruhig und deutlich. Der Schwarzhaarige lachte nur und gab ein selbstgefälliges Pff von sich. »Mach dich nicht lächerlich.«, meinte er noch, allerdings ließ Kai sich von der arroganten Art seines besten Freundes nicht einschüchtern.

»Jetzt sofort.« Er betonte jedes der zwei Worte extra, doch Sehun beeindruckte es wenig, wie aufgebracht Kai war. Die Hände des Braunhaarigen zitterten und er ballte sie zu Fäusten. »Geh mir aus dem Weg, ja? Misch dich hier nicht ein, Kai, das ist nicht deine Sache.« Sehun machte einen Schritt auf ihn zu, er wich einen zurück — drehte sich zu mir um und checkte, ob er noch immer schützend vor mir stand. Ich wollte mich aufrappeln, doch ich hatte keine Kraft mehr. Kai ging wieder auf Sehun zu und schubste ihn ein weiteres Mal nach hinten. »Ach ja? Auf einmal ist es nicht mehr meine Sache, wenn du wieder Scheiße baust?«, warf er dem Größeren vor und nickte ihm herausfordernd zu. »Ich hab deinen Mist satt, also tu einmal das Richtige und verpiss dich, verdammt nochmal.« Es tat mir weh, die beiden so miteinander reden zu hören. Sie waren beste Freunde und dass sie sich stritten hatte ich nie gewollt.

»Gott, Kai, entspann dich. Wir wollten gerade gehen.« Ich atmete tief ein und sah das erste Mal ängstlich zu Sehun auf. Ich wollte nicht weg, wenn Jeongguk doch noch hier war. Ich hatte Angst, ich wollte nur zurück zu ihm. Kai drehte sich wieder zu mir um und sah mich fast erschrocken an. Klar, er dachte, ich würde mit Sehun mitkommen wollen — so, wie es vor Jeongguk war. Doch dieses Mal schüttelte ich den Kopf und umklammerte meine Beine. Kai hatte verstanden, dass ich nicht mehr mit Sehun gehen wollte — nie wieder. »Taehyung bleibt hier — und du bleibst verflucht nochmal weg von ihm.« Sehun schlug gegen die Wand hinter ihm und raufte sich die Haare. »Kai, ich schwöre, wenn du mir nicht aus dem Weg gehst, dann-«

»Dann was? Hm? Hörst du dir eigentlich zu?« Kais Stimme klang traurig — er erkannte seinen besten Freund kaum wieder. Der Schwarzhaarige funkelte ihn nur an. »Ich werd's dir nicht nochmal sagen. Du verziehst dich von hier und zwar jetzt.« Sehun lief hin und her, doch Kai stellte sich von jeder Seite vor mich, sodass er keine Chance hatte, zu mir zu kommen. Er müsste erst an Kai vorbeikommen und obwohl ich Sehun noch nie wütender erlebt hatte, als an diesem Tag, würde er den Braunhaarigen nie so angehen. Kai seufzte und rieb sich gestresst übers Gesicht. Für ein paar Augenblicke wurde es still und ich glaube, jeder von uns konnte das gebrauchen. Sehun sah aus, als würde er sich tatsächlich beruhigen. Kai rieb sich die Schläfen und dachte wohl nach, was er weiter machen sollte. Und ich — fuck, ich konnte nur dasitzen und warten, dass etwas passierte. Ich fühlte mich so unglaublich beschissen. 

»Ich werd nicht gehen.«, war es dann Sehun, der die Stille beendete. Er stand wieder gerade, wirkte ruhiger, aber hatte seine Meinung nicht geändert. Sein Blick glitt an Kai vorbei direkt auf mich. Er sah mich an und ich erkannte seine Entschlossenheit. Er war wütend und er würde sich von mir nicht so einfach verarschen lassen. »Sieh mich an!«, schrie Kai plötzlich und hatte den Schwarzhaarigen im nächsten Moment wieder an den Schultern gepackt. »Siehst du nicht, was du hier machst?« Er deutete auf mich, beide sahen kurz zu mir. »Das ist vorbei, ihr hattet eure Zeit, ja? Komm drüber hinweg und mach hier nicht so einen Aufstand.«, versuchte er, dem Älteren ins Gewissen zu reden, allerdings erfolglos. 

BEING WITH HIM, kookvWhere stories live. Discover now