- Kapitel 23 -

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Lukes Sicht

Da waren sie wieder. Die Menschen in grüner Kleidung über mir, die mich festhielten. Mein jüngeres Ich versuchte sich mit aller Kraft zu befreien, leider waren die Erwachsenen zu stark. Die verhasste Sauerstoffmaske kam in mein Blickfeld und wurde mir aufs Gesicht gedrückt. Aufgrund der Panik war an Luftanhalten nicht zu denken.

Es brauchte nicht viele Atemzüge, bis es mich in den gezwungenen Schlaf zog.

- - -

Aufgeschreckt und mit Herzrasen wachte ich mitten in der Nacht auf.

Hektisch tastete ich nach meiner Nachttischlampe und schaltete diese an.

Ich atmete durch und wischte mir den Schweiß von der Stirn.

»Beruhig dich. Du bist Zuhause und in Sicherheit. Das war nur wieder dieser beschissene Alptraum. Nur ein Alptraum«, redete ich mir selbst ein und ließ mich wieder ins Kissen sinken. Die Arme legte ich über meinen Kopf.

Ein paar Minuten starrte ich die Zimmerdecke an und wartete darauf, dass sich mein Herzschlag normalisierte.

Erst dann schaltete ich das Licht aus und versuchte wieder einzuschlafen. Die Sorge diesen Alptraum erneut zu erleben war da, aber ich musste schlafen, ansonsten konnte ich den nächsten Schultag vergessen.

Bis ich einschlief, dauerte es gefühlt ewig.

Am Morgen holte mich der Wecker aus dem bisschen Schlaf, was ich noch bekommen hatte.

Grummelnd und wenig erfreut darüber, dass die Nacht bereits vorbei war, schaltete ich das Getöse aus und setzte mich auf.

»Zum Glück ist heute ein kurzer Schultag«, kam es mir in den Sinn, was mich etwas glücklicher stimmte.

Noch ziemlich schlaftrunken verließ ich mein Zimmer, ging langsam die Treppe nach unten in die Küche. Mom war dort.

»Guten Morgen Luke. Gut geschlafen?«, begrüßte Mom mich, die am Tisch saß und bereits frühstückte. »Geht so«, grummelte ich und bereitete mit der linken Hand meine Schüssel Schokomüsli vor. Der Kakao durfte nicht fehlen.

Eins nach dem anderen brachte ich an meinen Platz am Tisch. Keine Minute nachdem ich angefangen hatte zu frühstücken, kam Akira dazu. Auch sie wurde von Mom begrüßt. Meine Zwillingsschwester antwortete darauf mit einem Grummeln und machte ihr Frühstück. Um Konflikte am frühen Morgen zu vermeiden, ließ Mom sie in Ruhe.

Das Frühstück verlief schweigend.

Mom machte sich daran, unsere Brotboxen fertig zu machen, nachdem sie fertig gefrühstückt hat. Wenig später hatte ich auch aufgegessen und räumte meinen Platz auf.

Wieder in meinem Zimmer zog ich mich um und kontrollierte, ob in meinem Schulranzen alle nötigen Schulsachen und insbesondere Hausaufgaben waren.
Das Letzte, was ich wollte, war am Anfang des Schuljahres meine Hausaufgaben zu vergessen und einen schlechten ersten Eindruck bei den Lehrern zu hinterlassen.

Fertig angezogen und mit fast fertig gepackten Rucksack ging es nach unten, wo Trinken und Pausenbrot eingepackt wurden.

Damit war alles erledigt, was vor dem Schultag erledigt werden musste.

Pünktlich verließen Akira und ich das Haus, gingen zum Bus und nahmen den Bus zur Schule. Wie fast immer traffen wir Viola und Nick auf dem Weg zum Eingang und gingen zusammen zum ersten Raum.

Wir hatten Englisch in der ersten Stunde. Darauf folgte die erste Pause, in der wir herumliefen, statt an unserem Platz zu sitzen, weil es am Vortag und in der Nacht geregnet hatte und der Boden noch sehr matschig war.
Im zweiten Unterrichtsblock hatten wir Chemie.

WKM - Angst vor ihnen Where stories live. Discover now