- Kapitel 30 -

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Lukes Sicht

Im Halbschlaf ging ich die Treppe runter und hoffte heile unten anzukommen.

In der Küche brannte bereits das Licht, und ich ging rein. Mom war bereits wach und war am Frühstücken. Von Akira war noch nichts zu sehen.

»Morgen«, kam es von Mom. »Morgen«, erwiderte ich und machte mich an die Vorbereitung meines Frühstücks. Damit setzte ich mich an den Tisch und begann zu essen. Immer noch kein Mucks von meiner Zwillingsschwester.

Moms Blicke in Richtung Flur zu urteilen, wartete sie auch darauf, dass Akira sich zeigte.

»Wärst du so nett und gehst deine Schwester wecken?«, fragte Mom mich, als ich mein Geschirr in den Geschirrspüler räumte. »Klar, mache ich.«

Auf dem Weg nach oben überlegte ich, wieso sie noch nicht wach war. Ging es ihr nicht gut? Hat sie ihren Wecker überhört.

An ihrem Zimmer angekommen, legte ich ein Ohr an die Tür und lauschte, ob sich drinnen irgendwas tut.

Nichts war zu hören, außer Stille.

Ganz leise drückte ich die Türklinke runter und öffnete die Tür einen Spalt breit. Durch das fehlende Licht im Flur und ihrem Zimmer konnte ich nichts sehen.

»Akira?«

Ein gebrummtes »Hm?« kam aus Richtung des Bettes.

»Es ist Zeit zum Aufstehen. Hast du deinen Wecker verpasst?«, wollte ich herausfinden, wieso sie noch nicht unten war.
»Hab ihn weggedrückt und bin wieder eingedöst. Ich komme sofort«, erklärte sie und das leise Rascheln der Bettwäsche war zu hören.
»Okay. Ich muss jetzt meinen Schulranzen packen. Bis gleich«.

Hinter mir schloss ich die Tür wieder und ging zurück in mein Zimmer. Meinen Schulranzen packte ich für den Tag fertig, was ich am Vortag nicht mehr geschafft hatte. Danach zog ich mich um.

Wieder unten kam Mom aus der Küche.

»Hast du deine Schwester geweckt?«, wollte sie wissen und gab mir meine Brotdose sowie eine Wasserflasche. Nickend bestätigte ich das und gab ihr die Brotdose vom Vortag. Sie seufzte und fuhr sich mit einer Hand durchs Gesicht.

Von oben ertönten Schritte, die sich der Treppe erst näherten und dann herunterkamen.

»Jetzt aber zackig. Ihr müsst gleich los und du hast noch nicht mal gefrühstückt!«, animierte Mom Akira dazu, sich etwas zu beeilen.

»Bin dabei. Mach doch nicht so einen Stress!«, grummelte meine Zwillingsschwester, stellte ihren Schulranzen neben meinen und verschwand in die Küche. Mom und ich folgten ihr. Da kam sie uns auch schon wieder entgegen, mit Brotdose und Wasserflasche in den Händen, die sie beides in ihren Schulranzen packte.

Dann packte sie mich an der linken Hand und ging mit mir ins Wohnzimmer, wo wir uns aufs Sofa setzte. Sie zog mich in ihre Arme.

»Ist alles okay bei dir?« Ihr Verhalten kam mir leicht komisch vor. »Alles gut. Bin nur noch ein bisschen müde«, meinte sie und schloss die Augen.

Mom ließ uns in Ruhe und blieb in der Küche. Erst als wir losmussten, kam sie ins Wohnzimmer und gab uns Bescheid, woraufhin wir uns Schuhe anzogen, unsere Schulranzen aufsetzten und uns auf den Weg zum Bus machten.

Busfahrt und Schule vergingen wie fast immer. Mit dem kleinen Unterschied, dass sich Marius unserer kleinen Clique angeschlossen hatte. Nick, Viola und Akira hatten da, zum Glück, nichts gegen.

Nach diesem Schultag ging es wieder nach Hause.

Kaum hatten wir das Haus betreten, kam Dad aus dem Wohnzimmer.

WKM - Angst vor ihnen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt