Kapitel 21: 16. Mai 1886 (2)

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"Bitte entschuldige mich für meine Brüder", meint Klaus, als er mich die Straße entlang zerrt. "Es muss unangenehm für dich gewesen sein."
 Ich schüttele seinen Arm ab. "Ich kann alleine gehen."
 Er grinst. "Gewiss."
 Vor uns hält eine Kutsche, Klaus öffnet mir die Tür und ich steige ein. "Also...", beginne ich. "Das Siezen lassen wir nun vollständig außer Acht?"
 Klaus erwidert nichts daraus, starrt nur aus dem Fenster, während sich die Kutsche rumpelnd in Bewegung setzt.
 Irgendjemand muss das Thema ansprechen. Ich beiße auf meine Lippe, bin mir nicht sicher, ob es der Urvampir jemals aus eigenem Antrieb tun wird. "Klaus ... Was letzte Nacht geschehen ist ..."
 "Du kannst mich Nik nennen, Liebes." Er schaut immer noch aus dem Fenster, ohne auch nur einmal zu blinzeln.
 Als ich ihn genauer beobachte, fällt mir auf, dass er hektisch aus dem Bett gesprungen sein muss: Sein Frack ist am Kragen etwas schief, sein Zylinder ebenfalls; obwohl er den wahrscheinlich absichtlich so platziert hatte. Ich kann nicht leugnen, dass es ... gut aussieht. Kein Zeichen von Unsicherheit.
 Unbewusst muss ich wohl weiter auf meine Unterlippe gebissen haben, denn plötzlich berührt der fade Geschmack meines Blutes meine Zunge. Schnell tupfe ich die Tropfen mit dem Ärmel meines Kleides ab.
 "Du hast noch nichts getrunken", bemerkt Klaus - Nik, und schaut mich endlich an.
 Sein Blick vertreibt die düsteren Wolken in meinem Kopf und macht Platz für Sonnenschein. Ich ziehe eine Grimasse.
 "Wir besorgen dir später etwas." Damit wendet er sich wieder dem Fenster zu, doch er scheint durch die Außenwelt hindurchzuschauen.
 "Wegen letzter Nacht", setzte ich erneut an, doch Nik unterbricht mich wieder.
 "Du musst nicht darüber sprechen, wenn du nicht willst. Es war Teil des Deals. Ich führe dich nun zu deinem Bruder."
 Das Kommentar platzt wie so oft aus mir heraus, ohne dass ich es will. "Andere würden deine Deals als bedenklich bezeichnen."
 Jetzt sieht er mich wieder an, das Grinsen setzt ein Kribbeln in meinem Bauch frei. "Zum Glück sind wir nicht wie die anderen."
 Dann ist es wieder still, aber es ist eine erträgliche Stille. Irgendetwas müssen wir wohl gesagt haben, um die Anspannung zu lösen.
 Er scherzt sogar, als er mir aus der Kutsche hilft. "Ich habe meinem Bruder Elijah schon zuvor von dir erzählt, und er war begeistert von dir. Ich hatte Angst, dass du genauso beeindruckt von ihm wärst."
 Ich rolle mit den Augen, lächele jedoch dabei. "Ihr Mikaelsons nehmt euch wirklich zu viel heraus." Ich stutze. "Warum hattest du Angst?"
 Niks Miene verfinstert sich daraufhin und sein Mund wird ein dünner Strich.
 Ich muss lachen. "Ich glaube, ich will es doch nicht wissen."
 Er zieht mich in den Schatten einer Gasse. "Warte hier."
 Er verschwindet plötzlich, taucht aber zehn Sekunden später wieder auf, mit einem verängstigt aussehenden Typen im Schlepptau. Er stößt ihn in meine Richtung.
 "Da. Ich habe mir deine Vorlieben gemerkt."
 Ich lächle, noch während die Adern um meine Augen aufreißen und sich mein Blick auf den Typen richtet. Erst jetzt regt sich der Hunger, als ich seinen reizenden, süßlichen Geruch wahrnehme. Ich halte mich nicht damit auf, auf sein Aussehen zu achten oder mit ihm zu spielen, ich ziehe ihn zu mir heran und schlage meine Zähne in seinen Hals. Sie durchdringen die fette Ader, die vor Blut pulsiert, reißen die mikrodünne Aderwand auf und ich sauge das Blut aus seinem Körper. Sein anfänglicher Schrei erstickt in dem Moment, in dem das Leben aus ihm weicht.
 Als ich fertig bin, stoße ich die Leiche von mir und schaue Nik mit hochgezogener Augenbraue an.
 "Es ist unhöflich, andere Leute beim Essen zu beobachten." 
 Er erwidert nur: "Du hast da war am Mund", und geht aus der Gasse.
 Mit dem Ärmel wische ich über den Mund und runzle ärgerlich die Stirn, als ich sehe, dass sich der einst weiße Stoff rot verfärbt hat. Blut bekommt man nicht mehr raus.
 "Das war mein Lieblingskleid", murmele ich und folge ihm. 

Das Haus ist klein für New Orleans. Ein weißes Tor führt in den kleinen Garten, in dem Wildblumen wuchern. Sogar einen Teich gibt es. Ein Kiesweg schlängelt sich durch die fein säuberlich angelegte Wiese, bis hin zu der hölzernen Tür, vor der wir nun stehen und warten, dass jemand aufmacht. 
 Nik läutet die Glocke noch einmal, und ich glaube, er ist kurz davor die Tür einzutreten, als die Klinke gedrückt wird und das Gesicht einer jungen Frau im Türrahmen erscheint.
 Als sie Nik sieht, runzelt sie die Stirn und lässt uns eintreten.
 "Hallo, Nik. Was ist die Ehre deines Besuches?"
 Nik drängt sich an ihr vorbei und geht die schmale Diele entlang. "Wo ist er?"
 Die Frau kümmert sich nicht weiter um ihn und wendet sich mir zu. "Und wer bist du?", fragt sie mit einem Lächeln.
 "Chloe Salvatore", antworte ich und musterte sie neugierig. Ihre Stimme ist sanft und die Worte klingen leise und betont. Es hört sich an, als würde sie einer inneren Melodie folgen. Von ihren Augen kann ich mich nicht losreißen. Ein Schimmer liegt in ihnen, der so lebendig und ... ich weiß auch nicht, bunt wirkt, wie man es nur bei Kindern findet. Ihre schwarzen, dicken Haare hat sie sich zu einem lockeren Dutt gebunden, aus dem einige Strähnen hängen. Sie wirkt wie eine Porzellanfigur, die jeden Moment zerbrechen könnte.
 Doch an ihrem Herzschlag erkenne ich, dass es sich eindeutig um einen Vampir handelt, und dass der Schein nur trügt.
 Sie will zu einer Gegenantwort ansetzen, als Nik von seinem Rundgang durchs Haus zurück kommt und wütend wiederholt: "Wo ist er?"
 Die Frau wendet sich mit einem Zwinkern von mir ab. Der freundliche Ausdruck auf ihrem Gesicht schwindet kein bisschen, als sie sich ihm zuwendet. "Er ist unhöflich geworden. Ich musste ihn in den Schuppen sperren."
 Schon ist Nik weg, und die Frau seufzt. "Dieser Urvampir kann so anstrengend sein."
 "Woher kennst du ihn?"
Sie setzt sich in Bewegung, und ich folge ihr. "Ich bin mit seiner Schwester Rebekah befreundet. Hier entlang."
 Sie teilt einen Ginsterbusch und lässt mich zuerst durch die schmale Öffnung. "Ich will keine unerwünschten Besucher haben. Das wäre weder für sie, noch für mich gut, seit Stefan hier ist. Warum seid ihr eigentlich hier?"
 "Stefan ist mein Bruder. Ich möchte ihn nach Hause bringen, damit er ... wieder normal wird."
 Ich höre ein Krachen, und kaum biegen wir um die Ecke der Hauswand, sehe ich auch schon den Auslöser: Vor der Hecke steht ein kleines Steinhaus, vor dem Fenster sind Gitterstäbe angebracht worden. Vom Eingang steigt eine Staubwolke auf; Nik hat die Tür eingetreten und dabei einen Teil der Wand mitgerissen.
 Die Frau seufzt, als wäre sie das schon gewohnt. "Er braucht echt mal ein Hobby", murmelt sie. "Irgendwas, wo er sich abreagieren kann. Kick Boxen oder so was."
 Ich kann nicht anders. Ich muss lachen.
 Nik kommt hinter der zerstörten Mauer hervor und hebt eine Augenbraue. Als ich ihn sehe, muss ich nur noch mehr lachen. Er sieht aus wie ein gepudeter Hund. Sein Blond sieht man schon gar nicht mehr, seine Haare sind mit einer staubigen Schicht überzogen. In der Hand hält er einen ebenso verstaubten Zylinder, den er mit einem feindseligen Blick betrachtet und dann achtlos wegwirft.
 "Du hättest auch einfach warten können", meint die junge Frau. "Ich hätte dir aufgesperrt."
 Nik schnaubt nur und verschwindet wieder in der Ruine des Schuppens. Wir folgen ihm. 
 Meine Vampiraugen brauchen nur eine Sekunde, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen, die nur von dem hinter uns hereinfallenden Licht an manchen Stellen durchbrochen wird.
 Als sie an einer reglosen Gestalt in der hinteren Ecke des Steinhauses hängen bleibt, weicht jegliche gute Laune von mir und ich eile auf meinen kleinen Bruder zu. Vorsichtig nehme ich sein Gesicht in die Hände und betrachte es. Er hat die Augen geschlossen, aber noch nicht zu Versteinern angefangen.
 "Stefan", wispere ich und schüttle ihn ein bisschen. Als er nicht reagiert, wiederhole ich seinen Namen, lauter. "Stefan!"
 Die Frau kniet neben mir und schließt mit einem kleinen Schlüssel die Handschellen auf, die ihn an der Wand halten. Als dieses Gewicht nicht mehr da ist, fallen seine Arme zu Boden wie leblose Marionetten. Ich fange ihn auf und versuche, mit ihm aufzustehen. Sofort ist Nik da und will ihn mir abnehmen, doch ich schüttle den Kopf. Ich kann das alleine. Während ich einen Weg durch den Trümmerhaufen suche, erklärt die Frau:
 "In den ersten Tagen war er noch normal. Ich habe ihm zwei Mal am Tag Blut gegeben, keine Sorge, in einem Glas, und er hat nichts zerstört oder sich irgendwie tollwütig verhalten. Er war gar nicht so, wie ihr es mir gesagt habt, Klaus: Er war kein Ripper.
 Als ich mich dann eines Tages geschnitten habe, lief alles schief. Ich wollte den Schein von Normaleität erzeugen, ihn vielleicht wieder in sein voriges Leben eingliedern, indem ich ihm etwas zu essen mache. Nur ... ich kann nicht so gut kochen. Beim Kartoffelschälen habe ich mich in den Finger geschnitten. Die Wunde ist zwar gleich wieder verheilt, doch Stefan hat den Geruch aufgefangen und es hat ihn wild gemacht. Die zwei Blutgläser haben ihn nie richtig befriedigt, und ich wollte ihm nicht mehr geben aus Angst, dass er wieder Stärke aufbauen könnte."
 Wir sind nun draußen, und ich kneife meine Augen beim Anblick der Sonne kurz zusammen. "Was ist dann passiert?"
 "Er ist ausgerastet. Ist auf mich losgegangen, als ob ich ein Mensch wäre, dem er das Blut aussaugen wollte. Ich konnte ihm das Genick brechen, und dann habe ich ihn im Schuppen angekettet und ihm nur noch einmal am Tag eine Phiole Blut gegeben. Ich wollte nicht, dass er stirbt."
 "Und du bist nicht auf die Idee gekommen, mir Bescheid zu sagen?", entgegnet Nik. In seiner Stimme schwingt  Wut mit, aber auch Beunruhigung. "Ein Vampir, der Vampirblut trinkt, ist mir bisher nur einmal untergekommen."
 Sie zuckt kurz die Schultern. "Du bist mit den Hexen beschäftigt. Sie bereiten dir mehr als genug Probleme. Warum sollte noch ein Problem hinzukommen, wenn ich mich darum gekümmert habe?"
 Ich verlagere Stefans Gewicht; trotz meiner Vampirkraft ist er schwer. Mit meinem Ärmel, auf dem das Blut schon getrocknet ist, streife ich kurz sein Gesicht, als ich mir mit einer Hand die Haare wieder hinters Ohr stecken will.
 Die Frau sieht mich an. "Bist du sicher, dass du keine Hilfe willst?"
 Ich schüttle den Kopf, doch Nik nimmt mir die Worte vorweg. "Sie ist dickköpfig, Zoey. Lass es."
 Ich hebe eine Augenbraue. "Ich bin dickköpfig? Kennst du mich wirklich schon so gut, um das beurteilen zu können?"
 Er grinst. "Ich denke, ich kenne dich gut genug, Liebes."
 "Das -" Ich will etwas Raffiniertes sagen, als ich plötzlich einen scharfen Schmerz spüre. Ich lasse Stefan los und schrecke zurück. Ich presse eine Hand auf meinen Arm. Hat er - hat er mich gerade gebissen? Ungläubig ziehe ich meine Hand zurück und starre auf das Blut. Von der Wunde ist keine Spur mehr zu sehen.
 Niks Augen weiten sich, plötzlich liegt etwas Schweres auf mir und spitze Zähne rammen sich in meinen Hals. Ich schreie auf und will Stefan wegschubsen. Doch mein Blut scheint im Kraft zu verleihen. Mehr Kraft, als ich habe.
 Dann wird er von mir runter gezerrt und ich schnappe nach Luft. Meine Hand gleitet zu meinem Hals; ich kann nicht glauben, was gerade geschehen ist. Das Ganze hat nicht einmal zehn Sekunden gedauert.
 Mein Blick hebt sich. Ein paar Meter entfernt steht Stefan übergebeugt da, gehalten von Nik. Er hat einen Arm um einen Hals gelegt und zischt ihm Worte ins Ohr, die ich nicht verstehen kann. In meinen Ohren rauscht es.
 Eine Hand legt sich auf meine Schulter, und ich zucke kurz zusammen.
 "Schhh", macht die Frau, Zoey. Sie hilft mir auf und stützt mich. Meine Beine wollen mich nicht ganz halten. Stefan hat zu viel Blut aus meinem Körper gesaugt.
 "Warum - warum macht er das?" Meine Stimme klingt rau, schwach.
 "Er kann nicht anders." Ihre Stimme klingt beruhigend, fast schon betörend. "Er ist es gewohnt, Tierblut zu trinken. Wenn er nun plötzlich Menschenblut trinkt, ist es eine Erfahrung für ihn, die so wunderbar und vollkommen wirkt, dass er einfach noch mehr Menschenblut trinken muss. Wir kennen das nicht, weil wir es seit je her gewohnt sind, wir haben uns an den Geschmack und den Drang, noch mehr zu haben, gewöhnt. Und können ihm widerstehen. Stefan  kann das nicht."
 Ich schließe die Augen und lasse mich von ihren Worten einlullen. Ich nehme plötzlich nicht mehr wahr, was genau sie sagt, sondern wie sie es sagt. Ihre Worte malen Bilder in meinen Kopf, Bilder die mich stärken.
 "Wenn er nun weniger Blut bekommt, wächst der Drang. Plötzlich wirkt es wie eine Droge. Selbst unser Blut. Er kann nichts dafür, wie widerwärtig es auch ist."
 Meine Beinen fühlen sich nun wieder stark genug an, sodass ihnen zutraue, mich zu tragen.
 Nik hat uns die ganze Zeit beobachtet, den Widerstand des Vampires in seinem Griff kaum beachtend.
 "Chloe, du bleibst hier bei Zoey. In wenigen Minuten hole ich dich wieder. Ich sperre Stefan in mein Haus, das ist wesentlich besser für diese Zwecke geeignet."
 Meine Augen weiten sich. "Was? Nein! Du darfst ihn nicht einsperren!"
 Mit Vampirgeschwindigkeit will ich mich zu ihm bewegen, doch Zoey hält meinen Arm fest. Nicht, scheint ihr eindringlicher Blick sagen zu wollen.
 "Er ist gefährlich, Liebes", erklärt Nik. Ungewohnter Ernst liegt in seiner Stimme. "Bis wir eine endgültige Lösung gefunden haben, wird er eingesperrt. Als Ripper war er für meine Zwecke ganz praktisch, aber ein vampirblutsaugender Ripper - ich fürchte, so wird er meinen Befehlen nicht mehr gehorchen."
 Ich will mich befreien, als Nik mit Stefan verschwindet, doch Zoeys Griff ist zu stark. Und ich bin immer noch geschwächt.
 Sie dreht mich um, sodass ich sie direkt anschaue. Aus hellgrauen Augen starrt sie mich an. "Er will dich nur beschützen, Chloe. Deinem Bruder wird es nicht schlechter ergehen als hier bei mir."
 "Warum verteidigst du Niklaus?" Es fällt mir schwer, sie wütend anzufunkeln, wenn sie so nett zu mir ist.
 "Weil ich ihn verstehe. Ich bin eine der wenigen Personen, die die Mikaelson-Familie versteht. In Klaus lungert eine Paranoia, die viel größer ist als wir sie uns vorstellen können. Er hat es nicht gern, wenn die Menschen, die ihm nahe stehen, verletzt werden. Er muss jede Gefahr sofort aus dem Weg räumen."
 Ich schüttle den Kopf. Zoey scheint bemerkt zu haben, dass ich meinen Widerstand aufgegeben habe, und führt mich zurück ins Haus. Über die Terrasse diesmal.
 In der Küche schiebt sie mir einen Stuhl hin und schenkt mir eine Tasse Tee ein. Ich beachte ihn fast gar nicht, erst, als Zoey mit einer Kanne voll roter Flüssigkeit kommt und mir einen kräftigen Schuss in den Tee gibt. Jetzt riecht er schon viel appetittlicher.
 Sie setzt sich mir gegenüber und als den ersten Schluck genossen habe, führe ich unser Gespräch weiter: "Ich stehe Nik nicht nahe."
 Zoey lächelt leicht, während sie Zucker in ihrer Tasse unterrührt. "Schon die Tatsache, dass du ihn mit 'Nik' ansprechen darfst, zeigt, wie nahe ihr euch steht."
 "Warum?", frage ich verwirrt.
 "Die einzigen, die ihn so nennen, sind seine Geschwister. Und du. Leute, die er liebt."
 Ich stürze den Rest des Tees hinunter und schenke mir nach, diesmal nur Blut. "Ich verstehe nicht, was du meinst. Nik - Klaus und ich haben uns erst dreimal gesehen. Er liebt mich nicht."
 Zoeys Augen funkeln amüsiert. "Wirklich?"
 Alles in mir widerstrebt sich, ihr von der vergangenen Nacht zu erzählen, aber irgendetwas lässt mich nachgeben. Irgendetwas liegt in ihren Augen, das man nicht anlügen kann.
 "Naja ... Wir haben miteinander geschlafen. Es war ... es war eine Art Bezahlung." Ich spielte mit dem Henkel der Tasse und traute mich nicht, ihr in die Augen zu schauen.
 "Aber du magst ihn." Es war keine Frage, doch ich antworte trotzdem.
 "Auf eine gewisse Art und Weise. Ich hasse ihn nicht."
 Sie seufzt. "Chloe, bitte schau mich an." Ich hebe vorsichtig den Blick. "Du bist jung, und naiv, und das ist gut so. Aber du brauchst dich nicht vor mir zu verstellen. Ich bin Zoey Woodness." Sie lächelt mich an. "Mir kannst du vertrauen."



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