Kapitel 45 - Schnee

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Diana P.o.V

Wenn ich könnte, würde ich schreien! Doch es geht nicht.
Ich sitze hier immer noch gefesselt und geknebelt. Seit Klaus verschwunden ist und Rebekah Scotts Körper zu mir in die Zelle geworfen hat, versuche ich dessen Tropft von meinem Arm zu entfernen und jetzt endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit ist es mir gelungen.
Doch ab jetzt dauert es noch eine weile bis das gesamte Eisenkraut aus meinem Körper verschwunden ist. Ich fühle immer noch das Kratzen in jeder einzelnen meiner Andern.
Ich kann nur kleine Bewegungen machen, große tun immer noch viel zu weh. Es kostet mich all meine Kraft die Fesseln an meinem Handgelenk zu lösen und mir den Knebel aus dem Mund zu ziehen.

Nach geschätzten 20 Minuten kann ich mein Gesicht wieder fühlen.
Erst jetzt merke ich, dass ich weine. Ich weine bitterlich, wie ein verdammter Wasserfall.
Es tut einfach weh! Zwar verschwommen, aber doch klar, habe ich alles mitbekommen was Klaus Scott angetan hat.
Es brennt im Herzen.
Nur wenige Minuten, vielleicht auch bloß Sekunden später kommt auch mein Vampir-Blick zurück.
Auf den hätte ich wirklich verzichten können. Denn jetzt sehe ich alles klar. Nur wenige Meter vor mir liegt Scott, seine Augen weit aufgerissen, das Gesicht Emotionslos, die Glieder schlaff, aber am schlimmsten ist sein Genick. Unnatürlich verdreht und der Bruch war durch die Haut so deutlich zu erkennen, dass mir schlecht wird. Ich halte es hier nicht mehr länger aus! ICH MUSS HIER RAUS!
Und wenn ich es hier raus schaffe kann ich ja vielleicht den anderen helfen, dann war Scotts tot immerhin nicht umsonst. So langsam kommt auch mein Gefühl in den Armen und den Händen wieder.
Wenn mein Körper weiterhin das Eisenkraut so gut Abbaut, kann ich mich bald daran machen hier raus zu kommen, die frage ist nur wie ich das anstellen soll.

Es dauerte noch eine weile, aber inzwischen bin ich, bis auf ein leichtes Benommenheitsgefühl, wieder die alte. Ich habe mir schon mal einen kleinen Plan zurecht gelegt, die Frage ist nur, ob er auch funktioniert.
Die Metalltür ist so gebaut, dass sie nach innen auf geht.
Wenn ich mit genug kraft und Fingerspitzengefühl die Türstifte raus drücke, kann ich die Tür einfach aus ihrer Verankerung reisen und hinaus spazieren. Also los! Ich gehe auf die Tür zu und fange an, an ihr herum zu hantieren. Es ist schwieriger, als ich es mir vorgestellt habe.
Wie bekommen das bitte ganz normale Menschen hin?
Na endlich! Mit einem Klick springt der erste Bolzen ab, kurze Zeit später mit einem weiteren Klick der zweite. Dann gab es nur noch ein wumm und die Tür lag auf dem Boden. Endlich frei! Bevor ich gehe nehme ich noch meine Kette ab, es hängt nur ein Anhänger dran, ein D, und hänge es Scott um seinen geschundenen Hals. Zwar muss ich dabei meine Augen schließen, aber irgendetwas sagt mir, er sollte sie haben. Ein letztes andenken.
Aber jetzt los, bevor mich noch jemand erwischt, denn den knall zu überhören ist als Vampir eigentlich nicht möglich. Ich laufe die Treppe hinauf, bleibe kurz stehen und laufe weiter durch die Tür, die meiner Meinung nach wie die Eingangstür aussieht. Als ich die Tür öffne kommt mir gleich ein kalter Wind entgegen. Es ist mitten in der Nacht, dunkel, kalt und es liegt Schnee...

I am Diana (Vampire Diaries Fanfiction ) Where stories live. Discover now