17. Kapitel

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Hailey

London und ich finden in der Stadt eine nette Bar und setzten uns an einen Tisch. Wir bestellen uns die erste Runde und unterhalten uns währenddessen über belangloses.

Als London die Biere von der Theke holt, spricht ihn irgendeine an und ich verdrehe genervt die Augen. Das war klar.
Gerade als ich am überlegen bin, einfach zu gehen, sehe ich wie London auf mich deutet, etwas sagt und die Frau beleidigt abzieht. Er schüttelt lachend den Kopf und kommt auf mich zu.
„Du musst jetzt für den Abend meine Freundin spielen", sagt er und als er meinen etwas verwirrten Blick sieht, erläutert er, „um sie loszuwerden, habe ich gesagt, dass du meine Freundin bist und ich dich nicht betrüge."
Ich lache ebenfalls, allerdings eher nervös.

„Heute also keine neue Eroberung?", frage ich und nehme mein Bier. Als ich aufblicke, mustert London mich eindringlich und einem geheimnisvollen Lächeln auf den Lippen.
„Ich glaube ich bin für heute bedient."

Bei jedem anderen hätte dieser Spruch arrogant und überheblich gewirkt, aber bei London wirkte er irgendwie ... süß. Und das erschreckte mich. Ich sollte London nicht süß finden, sondern arrogant und überheblich.

Ich wusste nicht ob es an dem Bier lag (von dem ich mehr getrunken hatte, als schlau war), an Londons blöden Sprüchen (von denen er eine Menge hatte) oder an der Tatsache, dass er jedes Mädchen abgewimmelt hatte, mit der Erklärung, dass ich seine Freundin war, aber mittlerweile fand ich London definitiv süß.

Ich hatte jegliches zeitliches Gefühl verloren. London war gerade auf die Toilette gegangen und ich saß alleine da, was irgendeinen Typen ermunterte, sich zu mich zu setzten.

„Heey mein Name ist Luke", stellt er sich vor und ließ sich auf den Stuhl neben mich fallen.
„Hallo Luke", sage ich etwas abgewendet, da Luke schon eine ziemliche Alkoholfahne hat.
„Und wie heißt du Hübsche?", fragt er mich leicht lallend und beugt sich nach vorne zu mir.
„Hailey, aber ich bin mit meinem Freund hier", sage ich und muss wegen der Lüge augenblicklich kichern.
„Der Waschlappen, mit dem du hier saßt, ist dein Freund?", fragt er und ich kichere lauter. Nicht wegen Luke, sondern wegen der absurden Idee, dass London mein Freund ist. Der könnte sich doch nie im Leben binden.

„Ja und er ist verdammt eifersüchtig", höre ich Londons Stimme. Ich drehe mich zu ihm um und lächle meinem „Freund" zu.

„Heeey", sage ich lang gedehnt und kichere.
Wüsste ich es nicht besser, würde ich sagen, dass London eifersüchtig ist. Aber er spielt einfach nur perfekt seine Rolle als mein „Freund".

„Und du kannst gleich verschwinden", sagt er zu Luke. Im nüchternen Zustand würde ich mich aufregen, aber in meinem jetzigen Zustand fand ich, wie alles an ihm, einfach nur süß. Und heiß.

„Ich bin ja schon weg." Und dann war Luke wirklich verschwunden und es blieben nur London und ich.

„Alles okay?", fragt er mich und setzt sich auf den Platz, wo gerade noch Luke saß.
„Jetzt wo du da bist schon", sage ich und kichere erneut. Gott, wieso kichere ich nur die ganze Zeit?

London lächelt mich breit an. Er beugt sich leicht nach vorne und sobald seine Lippen leicht meine berühren, vergesse ich, dass das eine schlechte Idee ist.

Ich presse meine Lippen ebenfalls auf seine und bevor ich weiß, was geschieht, hat London mich auf seinen Schoss gehoben. Minutenlang küssen wir uns und ich genieße jede einzelne Sekunde. Londons Hände halten mich, während wir uns langsam und quälend küssen.
Als wir uns langsam lösen und Londons Augen mein Gesicht genau mustern, weiß ich seine unausgesprochene Frage in seinen Augen. Und nicke.

Forget meWhere stories live. Discover now