19. Kapitel

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Hailey

Dumm. Ich bin dumm. Dumm. Dumm. Unruhig walze ich in meinem Bett hin und her. Was habe ich nur gemacht? Habe ich mich ernsthaft auf London – den größten Aufreißer den ich kenne – eingelassen? Ernsthaft?

Ich gebe es auf einschlafen zu wollen und stehe auf. In meiner Küche hole ich mir erst einmal ein Glas Wasser und setzte mich auf die Couch und gucke, was mitten in der Nacht so im Fernsehen läuft. Überraschenderweise nur Mist. Ich bleibe bei einer Talkshow hängen und muss unwillkürlich gähnen.
Obwohl ich müde bin, rasen meine Gedanken noch immer. Ich habe meine Regeln missachtet. Das letzte was ich jetzt brauchen kann, ist Stress mit einem Typen. Obwohl es wäre kein Stress, zwischen uns ist ja nichts. Und wieso bildet sich mein dummes Herz ein, dass es mehr als nur ein paar bedeutungslose Küsse waren?
Sobald daran denke, fängt mein Herz an zu klopfen. Dumm.

Ahh. Ich überdenke es. Und obwohl ich genau weiß, dass ich das tue, hört mein Kopf nicht auf. Will jeden Moment, jede kleine Geste analysieren.
Meine eigentlich Taktik, meine Gefühle zu verdrängen, will mein Herz nicht zulassen. Und gerade als ich dachte, es kann nicht schlimmer werden, piept mein Handy. Eine Nachricht von London.

Das heute hat Spaß gemacht, das müssen wir irgendwann mal wiederholen ;)"

Ich lese die Nachricht nochmal. Das müssen wir irgendwann mal wiederholen? Wie bitte? Als wäre ich so eine kleine Nummer für Zwischendurch. Spaß klingt in diesem Zusammenhang falsch. Als wäre es nichts ... aber ... für ihn war es nichts.
Ich stöhne auf. Immer das selbe. Ich interpretiere zu viel in die Sache und stehe am Ende als dumme Verliebte da. Aber nein. Nicht diesesmal.
Ich werfe mein Handy auf das Sofa und schalte den Fernseher aus. Auch wenn tief in mir etwas protestiert, die Gefühle für London einfach so zu verbannen, ignoriere ich es. London würde nur Liebeskummer und verletzte Gefühle bedeuten. Das muss ich mir nicht antun.

Der nächste Tag verläuft geregelt. Ich fahre mit dem Bus zur Schule und sage Sydney ab. Ich will London nicht sehen, solange ich nicht ganz meine Gefühl im Griff habe.

In der Schule jammert Louis uns wieder voll von seinen schlechten Noten, die meiner Meinung nach echt gut sind. Aber Louis, unser kleiner Perfektionist, findet seine Zwei Minus schlecht.

„Danke übrigens wegen gestern", sagt Sydney zu mir und lächelt mich leicht an. Ich Trottel war so mit mir beschäftigt, dass ich Sydney vollkommen vergessen habe
„Oh Gott, bin ich eine schlechte Freundin. Wie geht's dir? Und was genau ist passiert?", frage ich und wir beschließen nach draußen zu gehen, damit Sydney mir in Ruhe von dem Abend erzählen kann. Louis ist noch immer mit seiner „schlechten Note" beschäftigt und nickt nur gedankenverloren, als wir nach draußen gehen.

Wir setzen uns draußen auf den Schuhhof, wo die jüngeren Schüler rumlaufen. Sydney fummelt an einem Faden ihres Pullovers und sortiert anscheinend ihre Wort genau.

„Wenn du es mir nicht erzählen willst", beginne ich, aber Sydney unterbricht mich.

„Nein, nein. Ich muss nur selber die Situation auf Reihe bringen. Also meine Mutter hatte eine Affäre, bei einem Filmset. Aus dieser Affäre bin ich entstanden. Meine Mutter hatte wohl schnell Gewissensbisse, hat die Affäre beendet und als sie erfuhr, dass sie mit mir schwanger war, hat sie meinem Vater alles erzählt. Die beiden haben sich entschieden, sich nicht zu trennen. Ich", sie bricht ab und ich streiche ihr aufmunternd den Rücken.
„Ich war der Grund, wieso unsere Familie fast zerbrochen wäre. Aber meine Eltern habe sich dazu entschieden zusammen zu bleiben. Wegen London und Paris.

Und ... als ich geboren wurde, hat mein Vater sich als sein Kind angesehen und für den Anfang war alles gut. Aber dann haben sie meine Krankheit entdeckt. Und ..." Sydney stoppt erneut.
„Ich wusste immer was ich habe, aber ich ... nun ja es hat sich herausgestellt, dass meine Krankheit in den meisten Fällen vererbt wird. Ich dachte ich wäre ein Ausnahmefall. Aber bin ich anscheinend nicht. Ich habe meine Krankheit von ... meinem leiblichen Vater geerbt."

***

Ich entschuldige mich für das kurze Kapitel, das nächste wird mal wieder länger! :)

Liebe Grüße
PinkFluffyFantacorn

Forget meTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon