23. Kapitel

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Hailey

„Schade das es nicht geklappt hat", sagt Sydney und guckt mich gespielt traurig an.
„Das Date ist einfach nicht gut verlaufen, das ist wirklich nicht schlimm. Vielleicht läuft das nächste besser", sage ich und stoche in meinem Essen rum. Die Mittagspause ist fast rum und ich habe keine Lust auf Mathe.

„Das nächste?", fragt Sydney und schaut mich verwirrt an. Ich nicke.
„Ja, wir haben uns verabredet und gehen am Freitag ins Kino."

„Das verstehe ich nicht. Ich meine, wenn das Date nicht gut gelaufen ist, wieso gehst du weiter mit ihm aus?" Sie schaut mich verständnislos an.

„Beim wem läuft das erste Date schon perfekt? Ich meine, was nicht ist kann ja noch werden. Es ist ja nicht so, dass du jemanden triffst und alles rosa wird und kitchige Musik anfängt zu spielen. Nein, man datet sich erst und guckt ob es klappt", sage ich und lehne mich leicht zurück.
„Glaubst du etwa nicht an die große Liebe?", mischt sich Louis ein und wackelt mit seinen Augenbrauen. Ich lache und gehe nicht auf seine Frage ein.

„Klar ist es nicht sooo kitchig. Aber immerhin muss man doch Kribbeln im Bauch und so was haben. Hast du das bei Anthony?"

Geschlagen hebe ich die Hände. „Das hier wird ja zu einem Verhör. Nein, ich habe sowas nicht bei Anthony, aber, wie gesagt, was nicht ist kann ja noch werden."
Sydney sieht wenig zufrieden mit meiner Antwort aus. Bei ihr und Nate war es eben anders. Aber die meisten Beziehungen fangen nicht damit an, dass das Mädchen und der Junge sich ansehen und sofort verlieben. Und wenn doch dann ist das die Ausnahme.

„Wenn du meinst", sagt sie und schaut mich nachdenklich an. Komisch.

„Und was ist jetzt? Große Liebe – ja oder nein?", fragt Louis erneut und ich denke kurz nach.
„Kann einem passieren, ist jedoch meiner Meinung nach sehr unwahrscheinlich."
Wir reden noch weiter und ich begleite kurz vor dem Unterricht Sydney nach draußen. Sie hat Schluss, wird abgeholt und hat mich gefragt, ob ich mit ihr noch kurz warten kann.

„Er müsste gleich da sein." Ich nicke und erstarre, als ich sehe wie Londons Auto auf den Schulparkplatz auffährt. Ein kurzer Blick in Sydneys Richtung zeigt mir, dass sie mich mit einem leichten Lächeln beobachtet. Toll.


London

Ich gähne und versuche nicht gleich einzuschlafen. Diese Nacht hab ich wenig geschlafen und das Koffein scheint noch nicht seine Wirkung zu erreichen. Aber ich habe Sydney versprochen sie abzuholen.

Ich fahre mit meiner Hand über mein Gesicht.

Müde lenke ich meinen Wagen auf den Parkplatz von Sydneys Schule und plötzlich ist meine Müdigkeit verflogen. Neben Sydney steht Hailey. Die beiden unterhalten sich und es sieht so aus, als wollte Hailey gerade gehen. Aber Syd redet hartnäckig auf sie ein.

Ich packe den Wagen, steige aus und versuche möglichst entspannt auszusehen.
„Na ihr beiden", sage ich, blicke Sydney an, jedoch bleibt mein Blick dann an Hailey hängen. Sie sieht auch heute wieder verdammt gut aus. Ihre braunen langen Haare fallen in gleichmäßigen Locken und stehen im schönen Kontrast zu der weißen Bluse. Ihre großen Augen haben ein beruhigendes braun und – und ich sollte sie nicht so anstarren. Obwohl sie genauso starrt, wie ich mit einem Lächeln feststellen muss.

„Ich muss jetzt los, mein Unterricht fängt gleich an", sagt Hailey, lächelt Sydney an und mich etwas zögerlich.

„Hast du Lust heute Abend vobeizukommen?", fragt Sydney Hailey, die schon einige Schritte entfernt ist.
„Ähm ...", ihr Blick gleitet kurz zu mir und ich starre sie einfach nur an, „klar. Ich komme so gegen sechs." Mit diesen Worten dreht sie sich endgültig um und läuft ins Schulgebäude.
„Sydney, was soll das werden?", frage ich Sydney etwas zögerlich während wir zusammen zum Auto gehen.
„Ich weiß nicht was du meinst." Hmm... ich glaube ihr einfach nicht. Sie plant etwas, ich kenne meine Schwester gut. Aber gerade heute fällt mir auf, wie gut es ihr geht. Ihr gesundheitlicher Zustand ist bemerkenswert. Vor etwas über zwei Monaten lag sie im Krankenhaus und ich hatte Angst sie würde sterben. Aber jetzt ... mit einem stolzen Blick betrachte ich meine kleine Schwester. Sie ist eine wirkliche Kämpferin.

Abends sitze ich zusammen mit Sydney vor dem Fernseher in ihrem Zimmer. Sie hat darauf bestanden das ich mit ihr einen Film gucke. Gleich müsste zudem Hailey auftauchen.

„Hat sich dein ... ähm ... du weißt schon ... Vater nocheinmal gemeldet?", frage ich etwas zögerlich. Irgendwie kommt mir dieses Thema so heikel vor.
„Er hat mich noch ein, zweimal angerufen, aber ich wollte bis jetzt nicht mit ihm reden. Ich weiß nicht ganz ... gerade geht es mir endlich nach langer Zeit wieder richtig gut. Ich habe kaum noch Hustanfälle oder andere Beschwerden, ich habe Nate gefunden und natürlich dich und Hailey", sagt sie und spielt leicht nervös mit einer Strähne ihrer Haare. Ihr scheint das Thema auch noch nicht so leicht über die Lippen zu gehen.

„Okay, falls du mit mir drüber reden willst oder so, sag einfach Bescheid", biete ich an. Sydney lächelt mich dankend an.

Ich höre die Klingel läuten. Das muss Hailey sein.
„Soll ich gehen und dich und Hailey alleine lassen?", frage ich, aber Sydney schüttelt den Kopf. „Nein, du bleibst schön hier." Schnell geht sie aus dem Zimmer, wahrscheinlich um Hailey die Tür zu öffnen.

Ich habe das starke Gefühl, dass Sydney es sich als Aufgabe gemacht hat Hailey und mich zu verkuppeln oder so etwas in der Art. Normalerweise würde ich lautstark protestieren, Syd hat sich früher schoneinmal in mein Liebesleben eingemischt, jedoch ist das nicht besonders gut gelaufen. Aber bei Hailey ... bei Hailey ist es was anders. Ich steige bei ihr einfach nicht durch.

„London?"

***

Ja, etwas langweilig ich weiß... hoffentlich gefällt euch das Kapitel trotzdem. Bald wird es spannender werden :)

Liebe Grüße PinkFluffyFantacorn

(an @icebel : Ich habe deine Normierung nicht vergessen *hust hust*.... Das kommt bald :D)

Forget meWhere stories live. Discover now