20. Beacon Hills High School

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Anschließend drehe ich mich vollständig von ihnen weg und betrete mit einer hoheitlichen Eleganz das Büro des Schuldirektors.

Sofort liegt der Blick des Direktors auf mir. Immerhin habe ich mir ja auch nicht die Mühe gemacht mein Eintreten erst durch ein Klopfen bemerkbar zu machen. Dementsprechend überrascht ist auch sein Blick.

„Raven Cooper?" spricht er jetzt verwundert meinen Namen aus, während er zur selben Zeit den Telefonhörer zur Seite legt und ich die Türe hinter mir ins Schloss fallen lasse. „Hallo!" begrüße ich ihn dabei selbstbewusst, wobei ich bewusst vermeide ihn mit einem Namen anzusprechen. Denn ich habe weder von seinem Vor- nach von seinem Nachnamen eine Ahnung.

„Was tun Sie hier? Ich dachte Sie wären zurück in Nebraska?!" fragt der Direktor jetzt verwundert an mich gewandt, während er mich mit zusammengezogenen Augenbrauen mustert. „Nebraska?" frage ich sofort genauer nach, wobei ich dieses Mal diejenige bin, die verwirrt und mit zusammengezogenen Augenbrauen mein Gegenüber anstarrte. Denn Nebraska ist nicht nur meine tatsächliche Heimatstadt, sondern sie ist auch der Ort, den ich niemals erwähnt habe. Weder in der Gegenwart von Scott und seinem Rudel, noch gegenüber meinem vermeintlichen Vater, noch gegenüber dem Direktor.

Doch woher weiß er dann von meinem Herkunftsstaat?!

„Ja. Ihr Vater hat uns, eine Woche nach Ihrem Verschwinden, einen Brief geschickt und uns darin Ihre bedauerliche Lage erklärt!" erklärt mir der Direktor sofort und mit leicht geöffneten Mund starre ich ihn an. Zur selben Zeit durchfährt mich eine eiskalte Welle und ich kann spüren, wie sich mein Herzschlag leicht verschnellert.

„Mein Vater?" frage ich murmelnd, während in meinem Kopf nur ein einziger Name auftaucht: Crowley.

Aber wie...?!

„Könnte ich diesen Brief vielleicht kurz sehen?" frage jetzt laut an den Direktor gewandt, woraufhin mir dieser einen skeptischen - fast schon verdächtigen - Blick zuwirft. „Nur um sicher zu gehen, das mein Vater auch wirklich alles erklärt hat. Er vergisst nämlich oft ein paar wichtige Fakten!" setze ich deshalb erklärend an meinen zu vorigen Satz an und schenke den Direktor vor mir ein gezwungenes Lächeln.

Zwar erwidert er dieses und fängt sogar damit an, irgendwelche Schubladen an seinem Schreibtisch zu öffnen, jedoch kann ich noch immer seine Skepsis und sich sein Misstrauen riechen. Scheinbar ist er längst nicht mehr so begeistert von mir und meinen "Referenzen" wie bei unserem allerersten Gespräch vor vier Monaten. Doch das interessiert mich in diesem Moment herzlich wenig. Genauso wie meine eigentliche Mission, die darin besteht, mich wieder als Schülerin anzumelden.

Stattdessen kann ich in diesem Moment nur daran denken, dass mich jemand eine Woche nach meinem Verschwinden aus Beacon Hills an der High School entschuldigt hat. Etwas, was auch eine Woche nach dem finalen Kampf mit meinem leiblichen Vater und meinem kaltblütigen Mord an ihm war.

Doch wie zur Hölle ist es dann möglich, dass mich mein "Vater" entschuldigt hat?

„Hier Bitteschön!" sagt in diesem Moment der Direktor und reist mich somit aus meinen grüblerischen Gedanken. Gleichzeitig schiebt er ein zusammengefaltet Papier über den Tisch und mit einem tiefen Atemzug nehme ich den Brief entgegen. Dabei ignoriere ich gekonnt das leichte Zittern meiner Finger und der eiskalte Schweiß, der sich in der Zwischenzeit gefühlt auf jedem Zentimeter meines Körpers gebildet hat.

„Ich war ziemlich überrascht als ich den Brief erhielt. Aber es war...," fängt der Direktor jetzt plaudernd an zu reden und obwohl er unmissverständlich mit mir redet, verlieren sich seine Worte schon bald im Hintergrund meiner Gedanken, während ich das Blatt Papier auffalte und die ersten - von Handgeschriebenen - Worte mit angehaltenem Atem lese.

Platinum Blonde [Teen Wolf FF]Where stories live. Discover now