47. Racen Cooper #yournotthatbad

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„Lewis?!" frage ich hörbar überrascht in mein Handy, während ich mir einen direkten Weg durch die Menschenmenge aus dem Schulhaus bahne. Dabei habe ich mein Handy eng an mein Ohr gedrückt, während ich mit der anderen Hand instinktiv mein Ohr abdecke und somit die Musik der Live Band etwas in den Hintergrund dränge.

Auch wenn das bei meinem Werwolfsgehör wahrscheinlich gar nicht notwendig wäre.

„Hey," begrüßt mich jetzt meinen - vom Gefühl her - Stiefbruder mit einer lockeren Stimme, in der ich jedoch auch einen kleinen Hauch Unsicherheit heraushören kann. „Warum rufst du an?" frage ich mir zusammengezogenen Augenbrauen und trete endlich aus dem stickigen Schulhaus in die kühle Nacht. Dabei stelle ich erleichtert fest, dass hier draußen wenig los ist.

Um genau zu sein, so gut wie nichts.

„Naja...heute Mittag schienst du nicht gerade bei bester Laune und auch Matty kam nach dem Gespräch mit dir sichtlich besorgt wieder," fängt Lewis jetzt an meine Frage zu beantworten und holt an dieser Stelle tief Luft, bevor er weiterspricht: „Ich wollte nur noch mal sicher gehen, ob es dir auch wirklich gut geht!"

Ein kleines Lächeln macht sich auf meinem Gesicht breit, als ich seine Worte höre. Scheinbar hat ihn diese Ungewissheit den ganzen Abend begleitet, da er erst jetzt in der Lage ist sie zu klären. Warum auch immer er erst jetzt anruft.

„Ja Lewis alles ist okay. Mir geht es gut...und wie ich dir schon heute Mittag erzählt habe, wollte ich Matty nur ein paar simple Fragen stellen. Mehr nicht," beantworte ich anschließend seine Frage, während ich mir bei meiner Lüge nichts anmerken lasse.

Denn schon allein der Gedanke Lewis in dieser Situation die ganze Geschichte zu erzählen gibt mir ein schlechtes Gefühl. Immerhin würde er bestimmt darauf bestehen mir zu helfen. Vielleicht würde er auch seine Freundin sitzen lassen und hier her nach Beacon Hills fahren - und dabei scheinen er und diese Nikki wirklich gut zusammen zu passen.

Das möchte ich nicht auch noch ruinieren.

„Ich w...," redet Lewis jetzt wesentlich erleichtert weiter und obwohl ich ihm wirklich zuhören möchte, schweift meine Aufmerksamkeit nahezu sofort von unserem Gespräch zu einer dunklen Gestalt, die scheinbar zitternd in einiger Entfernung auf einer Bank sitzt. Sie erweckt meine Aufmerksamkeit, da mir die Person selbst im Dunkeln vertraut vorkommt - ich mir jedoch nicht vollständig sicher bin. 

Während Lewis also unaufhaltsam weiterspricht, gehe ich langsam auf die Bank zu und betrachte dabei die männliche Person, die mit dem Rücken zu mir sitzt. In der Zwischenzeit weiß ich, dass es ein Junge ist, dessen Körper - wie zuvor schon bemerkt - leicht zittert. Doch wie ich jetzt riechen und hören kann, nicht etwa vor Kälte.

Der Junge auf der Bank weint.

„Und Matty meinte auch etwas von...," spricht Lewis mir jetzt gerade ins Ohr und leise unterbreche ich ihn. „Hör zu Lewis ich muss gehen. Die anderen brauchen meine Hilfe," an dieser Stelle halte ich mich mit meiner Aussage allgemein, „Wir sprechen uns morgen, okay?" Kurz ist es am anderen Ende der Leitung still. Ich vermute, dass Lewis gerade ziemlich überrascht ist und meine Worte erst einmal realisieren muss.

Sekundenspäter folgt seine verständnisvolle Antwort: „Alles klar. Ich rufe dich morgen an und sei bitte vorsichtig ja?!" „Werde ich," erwidere ich anschließend versprechend, bevor ich das Gespräch ohne eine Verabschiedung beende. Dabei wende ich meinen Blick keine Sekunde von dem weinenden Jungen vor mir ab.

Denn in der Zwischenzeit vermute ich zu wissen, wer es ist: Liam Dunbar.

Während ich mein Handy lautlos einpacke, werfe ich einen kurzen Blick durch die Umgebung, um nach Hayden zu suchen. Immerhin hat sie mit Liam die Halle verlassen und ist somit wahrscheinlich auch die letzte Person, die mit McCalls Schoßhündchen gesprochen hat. Jedoch ist das großmäulige Wölfchen nirgends zu sehen.

Platinum Blonde [Teen Wolf FF]Where stories live. Discover now