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"Wieso sollte man das nicht sagen können? Ist doch eigentlich was ganz normales zwischen Freunden. Also für mich auf jeden Fall... Warum fragst du?" Ich zuckte nur mit den Schulter. "Nur so...hab mich das schon vor längerem mal gefragt..." So ganz der Wahrheit entsprach das zwar nicht, aber war ja jetzt auch egal. Müde lehnte ich meinen Kopf an seine Schulter. "Kannst du heute Nacht wieder bei mir bleiben?", fragte ich ihn etwas zurückhaltend. Es musste bestimmt komisch rüberkommen, wenn ich ihn bat, in der Nacht bei mir zu bleiben. Wahrscheinlich dachte er sich auch seinen Teil dabei. 

Es war nur einfach so, dass ich, wenn er bei mir war, überhaupt keine Angst davor hatte, dass Timo irgendwo auflauern könnte, aber das konnte ich ihm wohl schlecht sagen. Dann würde er mich noch für komplett bescheuert halten. Aber es war nun mal so. Ich kann es nicht ändern. Er gab mir einfach das Gefühl von Sicherheit. 

"Natürlich kann ich bei dir bleiben, wenn du das möchtest... Ich habe damit wirklich kein Problem.", lächelte er und sah dann wieder gerade aus. "Und außerdem bin ich gern bei dir...", hörte ich ihn kaum hörbar murmeln und hatte noch dazu Mühe ihn zu verstehen. "Was?", fragte ich ihn daher, worauf er etwas erschrocken zu mir sah. "Was? Hm? Ähm....nichts...äh...", stammelte er vor sich hin. "Komm, lass uns ins Bett gehen...", meinte er dann wieder etwas sicherer. Okay, was war das denn gerade?

"Äh ja....", gab ich von mir und stand langsam auf. Wincemt tat es mir gleich und nahm wie so oft meine Hand. Ich fragte mich, warum er das immer tat. Nicht, dass es mich störte. Mich wundert es nur irgendwie. 

Gemeinsam gingen wir dann also rüber ins Schlafzimmer. "Du kannst dich ja schon mal hinlegen. Ich geh nur noch schnell duschen, ja?" Ich nickte und legte mich dann ins Bett, wo ich mich bis zum Hals in die Decke hüllte. Wincent verließ das Zimmer und somit war es wieder still. Das einzige was zu hören war, war der starke Wind und der Regen, die gegen das Fenster peitschten. 

Ich konnte Gewitter auf den Tod nicht ausstehen. Das einzige was ein Gewitter konnte, war einem Angst einzujagen. Als hätte ich nicht schon genug davon in meinem Leben.

Ich war wirklich froh, als Wincent wieder das Zimmer betrat und lächelnd zu mir sah. "Na?", gab er von sich, während er zum Bett kam und sich zu mir legte. "Na?", gab ich zurück. "Diese Unwetter sind unglaublich, was?", meinte er. "Unglaublich angsteinflößend...", sagte ich.

Ich merkte, wie Wincent ein Stück weiter zu mir rückte und mich dann vorsichtig an sich zog. "Ich bin ja da... Du musst keine Angst haben..." Ich lächelte leicht und kuschelte mich schutzsuchenden an seine Brust.

Ein angenehmer Duft ging von ihm aus, was wohl aber auch daran lag, dass er gerade duschen war. Warte, was? Seit wann achte ich eigentlich darauf? Und warum gerade jetzt?

Ich schüttelt kurz leicht meinen Kopf um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. "Alles okay?", hörte ich Wincent fragen. "Äh ja...alles gut...", murmelte ich. Ich war gerade echt froh, dass es dunkel war, und er nich sehen konnte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg.

Eine Zeit lang, lagen wir schweigend so da. Ich merkte, wie ich langsam immer müder wurde, und mir manchmal auch die Augen immer wieder zu fielen.

"Ich hab dich lieb....", war das letzte, was ich leise von mir gab, bevor ich ins Land der Träume abdriftete.

Frische Luft || Wincent Weiss Where stories live. Discover now