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Sanft streiften seine Lippen die meinen und lösten ein unglaublich schönes Gefühl in mir aus.

Noch, bevor er auf die Idee kam, sich zu lösen und wieder weg zu gehen, erwiderte ich seinen Kuss und schloss meine Augen. Ich wollte den Moment gerade einfach genießen.

Erst als er sich wieder von mir löste öffnete ich sie wieder und sah lächelnd in seine haselnussbraunen Augen, die in dem gedämpften Licht der Lampe leicht schimmerten.

Schon lange nicht mehr hatte sich etwas so richtig angefühlt...

"Träume ich?", flüsterte er was mich kurz leicht lachen lies, schüttelte dann aber den Kopf und lächelte. "Nein... Das tust du nicht...", sprach ich leise.

"Du hast gerade wirklich..." Weiter lies ich ihn erst gar nicht reden, denn da hatte ich meine Lippen auf seine gelegt und küsste ihn sanft, um mich kurz darauf wieder von ihm zu lösen.

"Ja... Habe ich...", gab ich lächelnd von mir, was auch ihn lächeln lies.

Man sah ihm zwar an, dass er auch etwas überrascht zugleich war, aber das war doch auch verständlich. Das wäre ich an seiner Stelle aber auch.

Niemand​ hat mir eingeredet, geschweige denn mich dazu gezwungen Wincent zu küssen. Ich hatte es aus freien Stücken getan, weil ich es tun wollte.

Es heißt ja immer, dass man auf sein Herz hören sollte, und das habe ich getan.

Natürlich ist meine Angst noch immer da, denn solche Ängste lösen sich nicht von einer Sekunde auf die andere auf, aber manchmal werden die Ängste, von anderen, viel schöneren Gefühlen, verdrängt. Und genau so war es gerade wohl.

"Ich träume also doch nicht...", stellte Wincent leise fest, worauf ich erneut meinen Kopf schüttelte.

"Manchmal macht man eben Dinge, über die man nicht nachdenkt... Und ich bereue es nicht dich geküsst zu haben, denn ich wollte es...", sagte ich mit leiser Stimme und setzte mich auf.

"Ich habe gesagt, dass ich nicht weiß, was ich für dich fühle... Aber wenn da nichts wäre, hätte ich das nicht zugelassen geschweige denn getan... Wenn ich wüsste, was das ist, dann würde ich es dir sagen... Aber das kann ich eben nicht, weil ich es nicht weis... Ich..." Weiter ließ Wincent mich nicht sprechen, denn er legte einen Finger auf meine Lippen und brachte mich somit zum schweigen.

"Niemand erwartet, dass du das weist... Ich schon gar nicht... Ich würde das auch nie von dir erwarten... Aber wenn du willst, dann helf ich dir dabei, es heraus zu finden...", sprach er ruhig.

"Danke...", kam es kaum hörbar von mir.

Wincent zog mich in seine Arme und drückte mich fest an sich. "Nicht dafür...", flüsterte er und legte seinen Kopf auf meine Schulter.

Immer wenn ich in seinen Armen lag, fühlte ich mich geborgen. In Sicherheit. Ich fühlte mich bei ihm immer wohl, auch wenn man es oft nicht glauben mag, aber es ist so. Ich war gerne bei ihm.

Warum bloß weis ich nicht, was ich für ihn fühle...

Ich kuschelte mich eng an ihn und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge.

Oder weiß ich es tief im inneren schon längst und habe nur Angst davor, es mir selbst einzugestehen...

Frische Luft || Wincent Weiss Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt