Prolog

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Willkommen bei Fight for Myself

,,Willst du mich gar nicht reinbeten? Anscheinend habe ich dich wohl schlecht erzogen."
Meinte er nach ein paar Sekunden der Stille.

Aus Reflex versuchte ich die Tür zu zuknallen. Doch sein Fuß verhinderte dies.

,,Ah, ah, ah Prinzessin. Hatte ich dir nicht beigebracht immer schön lieb zu mir zu sein?"

Ich schluckte schwer.
Wiedermal schmückte ein widerliches Grinsen sein Gesicht. Es war nicht dieses liebevolle Lächeln was man von seinem Vater erwarten sollte. Es war so gierig und verlangend. Man fühlte sich nicht sicher in seiner Nähe. Ein Gefühl von Geborgenheit konnte er mir nicht mehr geben. Die einzigen Gefühle welche er in mir auslöste sind Angst, Panik und Wut. Also genau die Gefühle die man in der Nähe seines Vater nicht empfinden sollte.

,,Geh!" Schrie ich panisch.

Doch er tat genau das Gegenteil. Er schubste mich ruckartig zur Seite. Damit er ungestört durch die Tür treten konnte. Am Ende knallte er diese ins Schloß.

,,Wie ich sehe sind wir alleine."
Gab er in seiner ekelhaften Tonlage von sich. Dabei lag sein Blick auf dem leeren Schuhregal.

Ich machte ein paar Schritte zurück um mich ein paar Meter von ihm zu entfernen. Meine Augen blieben an der Tür zum Wohnzimmer stehen. Ohne groß darüber nachzudenken
rannte ich ins Wohnzimmer und knallte hinter mir die Tür zu.

Verzweifelt musste ich feststellen, dass kein Schlüssel im Schloß steckte. Meinen Vater und mich trennte zwar die Tür. Doch wenn ich sie nicht abschließen konnte würde sie mir herzlich wenig bringen. Das stand fest zu viele ähnliche Situationen waren dafür gute Beispiele.

,,Prinzessin, komm freiwillig raus und es wird nicht wehtun. Bleib drin und ich werde für nichts garantieren."

Mir kam die Kotze hoch. Immerhin hatte ich gedacht ihn und Australien hinter mir lassen zu können. Doch er stand da nicht unweit von mir entfernt und wollte wiedermal von seiner eigenen Tochter befriedigt werden.

,,Geh oder ich rufe die Polizei!"

Sein darauf folgendes Lachen ging mir durch Mark und Bein.
,,Das würde ich an deiner Stelle nicht tun, Prinzessin."

Ich lehnte mich mit meinem ganzen Gewicht gegen die Zimmertür. Dieses Stück Holz war meine letzte Hoffnung. Es war das einzige was in diesem Moment halbwegs sicheren Abstand zwischen uns brachte.

,,Ich schwöre dir ich rufe die Polizei wenn du nicht gleich gehst."

Handy liegt oben und das Telefon ist im Flur also wie willst du bitte die Polizei verständigen

Für einen Moment verlor ich die Fassung.
Doch dann fiel mir auf, dass er nichts dazu sagte. Dabei war das gar nicht seine Art.

Ich spürte wie mein Herz sich etwas beruhigte, obwohl mir eigentlich bewusst war, dass er sich noch im Haus befindet. Die Frage war nur wo.

Vorsichtig drehte ich mich wieder zur Tür und legte eine Hand auf deren Klinke. Für einen Moment spielte ich mit dem Gedanken sie zu öffnen um einen Blick ins Ungewisse zu erhaschen. Doch dies ließ ich dann doch bleiben. Schließlich fühlte ich mich irgendwie sicher wegen diesen paar Zentimetern Holz. Also wieso sollte ich es riskieren?

Doch plötzlich hörte ich wie eine Tür geschlossen wurde, weswegen der Boden unter meinen Füßen für einen kurzen Moment vibrierte. Danach waren Schritte zu hören.
Ich brauchte eine Sekunde umzu realisieren, dass die Geräusche aus diesem Zimmer kamen. Aus dem Zimmer in dem ich mich in diesem Moment selber befand.

Fight for MyselfWhere stories live. Discover now