Kapitel 42

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Am nächsten Morgen war es Lukas gewesen der dafür sorgte, dass ich pünktlich vor dem Haus der Firma stand. Meine Lust auf die Arbeit hielt sich in Grenzen und auch meine Motivation diese überhaupt noch zu machen verflog von Tag zu Tag mehr. Der Grund dafür war wie so oft in meinem Leben wieder: Marek. Ich traf ihn jeden Tag, lief ihm ständig über den Weg und jedes Mal sprachen wir kein Wort miteinander und wenn doch dann so kalt das man denken könnte uns würde der Atem gefrieren. Mein Leben glich schon immer einem Film aber langsam hatte ich selbst genug von dem Drama was nie ein Ende hatte. Ich drehte mich ständig nur im Kreis da die Menschen um mich herum einfach nicht mit sich reden ließen. Keiner sorgte dafür das mein Leben minimal besser wurde. Es wurde eher von Tag zu Tag schlechter, weil die Karussel Fahrt nun schon Ewigkeiten ging und mir langsam schlecht wurde.

Und genau im dem Momemt wo Lukas es schaffte mal richtig einzuparken hielt ein Auto vor uns was ich wirklich allzu gut kannte. Es war Mareks matt schwarzer Audi der nun direkt in meinem Sichtfeld stand. Obwohl ich es so sehr wollte, konnte ich meinen Blick nicht abwenden, von dem muskulösen jungen Mann der hinterm Lenkrad saß. Mit diesem schwarzen Anzug passte er zu den schwarzen Ledersitzen, seine breiten Schultern füllten den ganzen Sitz aus und seine Muskeln zeichneten sich wie immer unter dem Sakko ab. Mareks aussehen war schon immer etwas besonderes aber seit meinem Geburtstag kam es mir so vor, dass er noch mehr trainieren würde. Oberteile die er von früher noch im Schrank hatte, lagen enger an als vorher, auch das Seitenprofil hat sich meiner Meinung nach verändert. Die Brust wirkte muskulöser und zeichnete sich deutlicher unter seinen Oberteilen ab. Seine Oberarme schienen dicker und die einzelnen Muskel Konturen waren zu erkennen, wahrscheinlich waren seine Bauchmuskeln nun auch mehr zu sehen wie damals, denn wenn Marek was anfing dann einfach alles auf einmal.

,,Soll ich mit ihm reden?"

Lukas Stimme riss mich aus meinem Gedanken. Er hat wohl bemerkt, dass ich ein wenig zu lange in seine Richtung gesehen habe.

,,Spinnst du nein bitte nicht. Ich bin schon alt genug."

,,Wenn etwas ist dann ruf mich an. Ich komme dann sofort."

Nur ein nicken kam von mir denn ich wusste, dass der Tag wieder einer Katastrophe gleichen würde. Die Wahrscheinlichkeit das Marek und ich wieder mal kaum ein vernünftiges Wort miteinander sprachen war hoch, sehr hoch. Schließlich bekamen wir das schon seit gefühlten Monaten nicht hin. Auch seine Blicke die nun auf Lukas und mich gerichtet waren bewiesen mir das der Tag eigentlich einer dieser Tage war wo man einfach im Bett bleiben sollte. Mareks Blick war wieder so kalt und trotzdem voller Feuer, man konnte es kaum deuten vielleicht war es Wut, aber vielleicht auch etwas komplett anderes. Doch so wie er sich mir gegenüber die letzte Zeit über präsentierte war es nicht der Marek den ich kannte, teilweise gab es Momente indem ich Angst empfand, wenn ich ihm in die Augen sah, da diese Kälte nicht das war was ich ihnen sehen wollte. Es gab kein nettes Wort mehr, keine Umarmung, kein Lächeln. Ich verstand nicht wie oder wieso er sich so veränderte, aber wer weiß vielleicht war es nicht seine eigene Schuld, sondern der Wille einer anderen Person, vielleicht gab es da jemanden der uns auseinderbringen wollte, wer auch immer diese Person war. Sie hatte es anscheinend wirklich geschafft.

,,Maddie verkauf dich nicht unterm Wert."

,,Was? Wie meinst du das?"

,,Genauso wie ich es gesagt habe."

Plötzlich klopfte es an der Scheibe. Vor Schreck zuckte ich kurz zusammen und Noah hörte man draußen nur noch lachen.

,,Ich dachte schon du steigst gar nicht mehr aus.", meinte Noah noch halb lachend während er mich in den Arm nahm. Nebenbei bekam ich mit wie Lukas wieder fuhr, denn ich versank in Noahs Umarmung. Bei ihm hatte ich immer das Gefühl willkommen zu sein.
Marek sah uns beide an und ging auch schon wieder seinen Weg bevor Noah und ich voneinander ab ließen. Er ging einfach ohne überhaupt ein Wort gesagt zu haben. Obwohl ich wusste, dass es so sein würde, tat es weh einfach weil ich wusste, dass nicht immer so war.

Fight for MyselfWhere stories live. Discover now