Kapitel 45

1.1K 37 8
                                    

Seine Finger strichen sanft die einzelne Strähne hinter mein Ohr, welche sich in meinem Gesicht verirrt hatte.
Mein Blick lag die ganze Zeit auf ihm sein wunderschön markantes Gesicht diese tiefen braunen Augen, die um die Wette glänzten mit den Sternen, wenn die Sonne hineinschien. Der Gedanke das ich nun hier neben ihm auf seinem Bett lag, war für mich nicht zu glauben. All die Zeit dachte ich, dass eine andere Frau neben ihm in seinem Bett lag und diesen Anblick jeden Tag beim aufwachen vor den Augen hatte, aber er war die ganze Zeit genauso fixiert auf mich wie ich auf ihn. All die wertvolle Zeit die wir verschwendet hatten. Es tat weh daran zu denken, dass wir nun schon so viele Monate in einer Blase gelebt hatten und nicht gemerkt haben, dass aus zwei Blasen eine hätte werden können. Erst jetzt bemerkte ich dass sein Blick sich in meinen Augen verlor. Sein Blick zog mich in den Bann und ich konnte mich nicht los reißen.

,,An was denkst du?"

,,Daran das wir das hier schon viel früher hätten haben können."

Weiterhin waren wir von der Iris des anderen so gefesselt. Dieses Braun war alles andere als langweilig. Es erzählte seine eigene Geschichte.

,,Und woran denkst du Barbie?" 

,,Daran das ich noch nie so glücklich war wie gerade eben."

Ein Lächeln zierte nun seine Lippen und wieder musterte ich jeden Winkel seines Gesichts diese weichen, rosigen Lippen, die strahlend weißen Zähne, die scharfe Betonung seines Umterkiefers, diese dichten Wimpern, diese leicht spitze Nase. Er war einfach eine Augenweide. Es war kein Wunder das andere Frauen ihn im Auge hatten und er immer alle Augen auf sich zog wenn er auf der Straße an einer Gruppe von Teenagern vorbei lief. Er sah einfach viel zu gut aus. Diese breiten Schultern diese definierten Brustmuskeln die über gingen zu einem trainierten Bauch. Marek sah aber nicht nur attraktiv aus von hier bis zum Mond und wieder zurück sondern er war ein Mann mit einem großen Herzen und einem Gespühr für Kinder. Er war ein Familienmensch wie aus dem Buche geschrieben und ich konnte nicht glauben, dass er nun zu mir gehörte.

Marek stütze sich mit seinem Unterarm auf der Matratze ab und sah zu mir runter.
,,Du bist wunderschön, Barbie. Weißt du das eigentlich?"

Ich merkte wie mir die Wärme in die Wangen stieß, welche sich nun bestimmt tief rot färbten. Es war so ungewohnt es aus seinem Mund zu hören, aber es klang nach etwas an das ich mich gewöhnen könnte. Es war unbegreiflich wie wir es geschafft hatten unsere Gefühle so lange zu unterdrücken.

,,Weißt du was mir gerade auffällt?"

Ich schüttelte mit dem Kopf. Auf was wollte er hinaus?

,,Ich habe dich noch gar nicht gefragt, ob du meine Freundin sein möchtest."

In mir donnerte mein Herz einmal heftig gegen meinen Brustkorb. Es war nun also offiziell. Ich war nach all den Monaten des Leidens und der Hoffnung die Frau an seiner Seite. Ich war nun seine Freundin.

,,Du kennst die Antwort, Marek Archer."

Wieder bahnte sich ein großes, liebevolles, glückliches Lächeln in sein Gesicht. Auch mein Lächeln ließ nicht mehr lange auf sich warten. Ich war so glücklich wie schon seit langen nicht mehr. Auf einmal kamen seine Lippen meinen immer näher und mein Herz fing sofort an zu rassen. Mein Magen drehte sich einmal auf links und mein Atem stockte. Wir waren uns wieder so nah aber diesmal war es anders. Es war ein komplett anderes Gefühl und genau dieses Gefühl war unbeschreiblich schön. Doch kurz vor meinen Lippen stoppte er und fragte ,,Darf ich?" Gegen meine Lippen. In mir brach ein Feuerwerk aus und nun war ich es gewesen die unsere Lippen vereinigte. Mein Herz zersprang in zwei Teile da der Druck in ihm zu groß wurde, meine Lippen kribbelten da dieses Gefühl wieder so ungewohnt war. Es waren die Küsse mit ihm die eine Bedeutung für mich hatten. Es war eine Annäherung die nicht nur auf das eine hinausführen sollte. Das mit ihm waren Küsse der Anerkennung die im Gefühl der ewigen Liebe ihren Ursprung hatten.

Erst als wir uns lösten, hoffte ich das dies kein Traum war und diese wunderschöne Blase wieder platzt.

Doch Mareks Lächeln traff mich wieder, ganz zärtlich strich er über meine Wangen und dieses Kribblen rannte durch meinen ganzen Körper. Sein Lächeln machte mich so glücklich und ich war mir so sicher das ich dieses Gesicht jeden Tag nach dem aufwachen sehen wollte.

Kurz bevor ich wieder drauf und dran war mich in seine Arme zu legen, ging die Tür auf und Stella kam ins Zimmer gelaufen.

,,Marek ich habe hunger."

Ich musste mir ein Lachen verkneifen als mein Blick wieder zu Marek glitt. Die Liebe die er für sie empfand war nicht zu leugnen, aber das jetzt war ein schlecht gewählter Zeitpunkt. Trotzdem stand Marek ohne ein böses Wort auf und sah mich danach erwartungsvoll an.

Auch mich trieb Stella jetzt aus dem Bett und sie ergriff meine Hand als ich die Tür zu Mareks Schlafzimmer schloss und er schon die Treppen runter zur Küche nahm. Plötzlich zog Stella mich mit ins Badezimmer. Jetzt wurde ich schon von seiner kleinen Schwester entführt und er bemerkte es nicht mal.

,,Habt ihr euch wieder vertragen? Ich  habe Marek schreien gehört. Er war böse."

Es tat mir leid sie so vor mir zu sehen. Sie hätte es nicht mitkriegen dürfen. Es war als würden wir ihr den Halt nehmen den wir gegeben hatten wo sie in der Annahme war das wir schon längst ein Paar wären.
Ich ging runter in die Hocke und sah sie an. Sie guckte mir schon so traurig entgegen. In ihren Augen hatte sich ihr persönliches Traumpaar wohl gerade eben getrennt.

,,Natürlich haben wir uns wieder vertargen, dass macht man doch so wenn man sich gern hat."

,,Verlässt du mich also nicht wie Mama damals?" Stellas Augen wurden glasig und dieser Anblick zerriss mir mein Herz erneut. Sie sollte niemals weinen müssen.
Ich umarmte ihren jungen und noch so kleinen Körper und gab ihr den Halt den sie gerade brauchte.

,,Ich werde dich niemals verlassen, Stella. Versprochen."

Nun kamen mir selber die Tränen weil mir bewusst wurde das sie für mich nicht mehr nur Mareks kleine Schwester war, sondern schon wie meine eigene und ihr musste es wohl genauso gehen, wenn sie mich schon mit ihrer geliebten Mutter gleichstellte.

You've reached the end of published parts.

⏰ Last updated: Mar 24, 2022 ⏰

Add this story to your Library to get notified about new parts!

Fight for MyselfWhere stories live. Discover now