Kapitel 44

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Auf einmal viel mir alles wie Schuppen von den Augen. Alles was ich je in diesem Buch lass war an mich gerichtet. Monatelang dachte ich das Marek für mich nichts mehr empfinden würde, dabei hatten sich seine Gefühle nie geändert. Die ganze Zeit über dachte ich, dass Marek eine andere hatte und ich es einfach so hinnehmen müsste, doch da war nie eine andere Frau gewesen. Ich hätte ihn beinahe gehen lassen, obwohl ich es war für die er Gefühle empfand. Ich konnte es nicht fassen. Marek und ich hatten so viel Zeit damit verschwendet daran zu glauben, dass diese Liebe sinnlos war dabei war sie nie erloschen. Marek und ich hätten also schon längst zusammen sein können. Doch das Schicksal hatte wohl diesen anderen Weg für uns bestimmt. Wir sollten es wohl einfach nicht so leicht haben, denn was war in meinem Leben bis jetzt schon leicht gewesen? Warum hätte es mit der Liebe anders sein sollen? Ich meine ausgerechnet in der Liebe, eines mit der schwersten Dinge für uns Menschen, wie konnte ich denn bitte denken, dass es einfach werden würde. Monatelang wartete ich genau auf diesen Moment , vielleicht endlich das aus seinem Mund zu hören was ich mir aus dem tiefsten Herzen wünschte und jetzt wo es soweit war, stand ich da und wusste nicht wo mir der Kopf stand. Schweigend sah ich zu Marek rüber der mir keinen Blick mehr widmete. Irgendwie erwartete ich noch irgendwas, doch nicht mal das wurde mir klar. Ich sah ihn einfach schweigend an. Ich fühlte mich plötzich so leer die ganze Anspannung die in mir war, war weg. Im Moment war mir klar, dass ich Marek jetzt meine Gefühle beichten müsste, doch da war nichts. Ich fand keine Worte mehr dafür. Mein Kopf war auf einmal leer. Ich starrte ihn einfach nur an so als ob ich hoffen würde, dass er es in meinem Blicken selber merkt, doch dafür müsste er mich erst einmal ansehen. Seine Schultern waren schlaff nach unten gerichtet man bemerkte diese Ausdruckslosigkeit. Die ganze Zeit über, hatte man sich Worte zurecht gesponnnen um ihm zu sagen wie meine Gefhle für ihn sind und jetzt wo ich sie bräuchte waren sie alle wie weggefegt. Das Licht war einfach aus und alle Schriften waren damit nicht mehr zu lesen.

Marek stand wieder vom Bett auf und nahm wieder Haltung an ,,Verstehst du jetzt wieso ich so ein Arschloch zu dir war? Ich wollte dich beschützen, weil ich dir nicht wehtun wollte. Ich hatte Angst davor, dass alles aus dem Ruder läuft."

Völlig perplex sah ich ihn an. ,,Was meinst du mit beschützen? Vor was wolltest du mich bitte beschützen? Und was zum Geier hätte denn aus dem Ruder laufen sollen, man Marek was redest du denn da für einen blödsinn?"

Sein Blick wurde wieder so weich wie ich ihn eigentlich kannte. ,,Mad, ich meine guck dich doch mal an. Weißt du überhaupt wie schwierig es ist bei deinem Anblick nicht schwach zu werden. Ich wollte dir einfach nicht dieses Gefühl geben wieder für deinen Körper ausgenutzt zu werden, denn ich Liebe nicht den Körper der vor mir steht, sondern das was in ihm drin ist. Ich Liebe deine ganze Art, dieses Lächeln, dein Lachen,  deine wunderschönen Augen in die ich stundenlang sehen könnte. Du bist die tollste Frau die ich kenne und ich würde niemals wollen, dass dich irgendjemand verletzt oder dir nochmal das Gefühl gibt nichts Wert zu sehen, denn du bist so viel mehr für mich als nur eine Freundin, das warst du immer und das wirst du immer sein."

Mein Herz zersprang in meiner Brust in tausend Teile, einfach nur weil ich solche Worte in meinem Leben nie gehört hatte, bis jetzt. Es gab also einen Menschen der mich nicht nur auf mein Äußeres reduzierte, sondern auch mal meinem Charakter sah. Es gab also jemanden für den ich etwas Wert war.  Es gab Menschen denen ich was bedeutete. Allein das reichte aus um meine Augen mit salzigen Tränen zu füllen. Ich konnte dieses Gefühl nicht in Worte fassen, denn es war einmalig. Noch nie in meinem Leben füllte ich mich so gewollt wie jetzt. Ich kam mir mein ganzes Leben lang wie ein ungewollter Unfall vor doch es gab einen Menschen für den ich das nicht war. Ich hatte mal einen Wert und konnte nicht einfach gegen die nächst Beste ausgetauscht werden. Ich war anscheined für eine Person etwas besonderes.

Plötzlich spürte ich so eine Wärme um meinen Körper. Es war Marek der seine Arme beschützerich um mich schlug. Sanft fühlte ich seine Hände wie sie beruhigend über meinen Rücken strichen ,,Alles ist gut Maddie ich bin da für dich."

Ich nickte nur. Wir hatten so viel Zeit verschwendet. So viel kostbare Zeit die wir nie weider zurück holen können. Wie konnten wir nur die ganze Zeit so blind sein? Wie konnten wir nicht merken, dass es uns beiden so ging. Mir war gerade wirklich nach weinen zu mute, wenn ich nicht auf die Wahrheit bestanden hätte, wäre es wahrscheinlich noch Ewigkeiten so weitergegangen. Es wäre weiterhin so kalt zwischen uns gewesen und die wirklichen Gefühle wären vergraben geblieben. Auf diesen Moment der Wahrheit hätten wir noch lange warten können. Marek wollte mich die ganze Zeit über beschützen, er wollte mir nicht das Gefühl geben ausgenutzt zu werden für meinen Körper. Er wollte einfach nicht so sein wie er.

Langsam beruhigte ich mich in seinen Armen.

,,Ich hasse dich gerade Marek. weist du das?"

Verwirrt sah er zu mir runter. Seine Augen hielten meine augenblicklich gefangen.
,,Warum hast du es nicht schon viel früher gesagt? Wir hatten schon längst zusammen sein können."

Sein Blick änderte sich wieder er war nun noch verwirrter als vorher. ,,Was meinst du jetzt? Du bist doch mit Lukas zusammen."

Zuerst dachte ich mich verhört zu haben, aber ich verstand ihn richtig. Dachte er wirklich Lukas -mein fast Stiefbruder- und ich wären zusammen? Ich meine was absurderes konnte ich mir im Moment nicht vorstellen. Lukas und ich hatten zwar etwas zusammen gehabt, aber das war ein riesen Fehler. Bis heute konnte ich es mir nicht erklären was da in mir vorgegangen war um dies zuzulassen. In dem Punkt war ich mir sicher, es war eine einmalige Sache und sie würde sich nicht mehr widerholen.

,,Nein bin ich nicht. Waren wir nie und werden wir nie. Lukas ist bald mein Bruder ich könnte ihn niemals auf diese Weise lieben."

Bevor ich irgendwas sagen konnte, öffnete sich die Tür von Mareks Zimmer und Stella kam herein. Noch bevor Stella uns sehen konnte entfernte Marek sich schlagartig von mir.
 
,,Ist alles okay bei euch?", fragte Stella auf einmal und sah leicht betrübt aus.

,,Ja alles ist okay, Stella.", kam direkt von Marek als Antwort.

,,Heiratet ihr jetzt doch nicht mehr?" Stella merkte, dass etwas zwischen uns nicht stimmte. Man konnte diese Spannungen förmlich schon sehen. Sie war zwar noch ein Kind aber sie war schlauer und aufgeweckter als Marek anscheinend dachte. Er hätte sie nicht anlügen sollen, denn sie wusste dass es eine Lüge war.

,,Nein Stella. Maddie und ich hatten nie vor zu heiraten."

,,Doch ihr liebt euch und wenn man sich liebt dann heiratet man."
Sie gab schlaue Worte von sich für ihr Alter aber leider war sie in diesem Punkt genauso naiv wie ich. Liebe als einzigen Grund für eine Heirat zu nehmen, konnte nicht gut gehen.

,,Nein mein Schatz, Maddie liebt mich nicht deswegen wird es auch keine Hochzeit geben."

,,Doch Maddie liebt dich, sonst wäre sie nicht immer da wenn es dir schlecht geht.", protestierte Stella direkt.

Mit einem Blick zu Marek sah man direkt wie unangenehm ihm diese Situation war. Er hatte immer noch nicht begriffen, dass meine Gefühle für ihn die Gleichen waren und genau da wo er wieder was sagen wollte unterbrach ich ihn.

,,Marek, Stella hat recht ich liebe dich auf die Gleiche Art wie du mich liebst."

Er sah mich geschockt an, auch ihm fiel es jetzt wie Schuppen von den Augen wie konnten wir nur so lange blind sein?

Stella lächelte nur und verließ leise Mareks Zimmer. Ich war mir sicher das sie wusste, dass es jetzt der Zeitpunkt war das Marek und ich alleine reden. Es bewies wieder nur das Stella im Geiste viel älter und reifer war als wir uns vorstellen konnten.

,,Mad, war das gerade ernst gemeint?" Mit langsam Schritten kam er auf mich zu und strich mir meine einzelne Haarsträhne hinters Ohr und legte schlussendlich seine warme Hand auf meine Wange.

Tief blickte ich in seine wunderschönen Augen. Ich konnte es immer noch nicht fassen, dass es gerade passierte.
,,Ja, jedes Wort. Ich liebe dich Marek Archer und das werde ich immer."

Es dauerte nur ein paar Sekunden bis er meinen Körper näher zu sich heranzog und seine vollen Lippen schlussendlich auf meine legte.

Fight for MyselfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt