Kapitel 16

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Paar Wochen später

Wie erschlagen lag ich in meinem Bett. Es war der erste warme Frühlingstag in diesem Jahr. Es war angenehm ein warmer Wind wehte um die Häuser aber die Arbeit hatte mich heute bis aufs Äußerste ausgelaugt. In diesen Schuhen acht Stunden durchgänig bei Kräften zu bleiben war doch echt kaum möglich. Ein Wunder das ich mir meine Füße noch nicht komplett Wund gelaufen hatte. Es waren nur noch ein paar Monate und dann wäre das erste Ausbildungsjahr vorbei. Das zweite würde beginnen und somit würden neue Aufgaben und Tätigkeiten auf uns warten. Schon komisch wie schnell die Zeit rum war wenn man mal an die Schuljahre dachte die einem vorkamen wie eine Ewigkeit.

Das Vibrieren meines Handys was ich an meinem Bein spürte holte mich aus meinen Gedankengängen. Jetzt im Nachhinein fragte ich mich schon wieso ich mein Handy nicht einfach auf Flugmodus geschaltet hatte.

Unbeholfen richtete ich mich auf um zu erkennen, dass das markante Gesicht von Noah auf meinem Display erschienen war. Mit einem Augen verdrehen nahm ich den Anruf entgegen.

,,Was willst du um diese Uhrzeit schon von mir, Noah?"

Auf der anderen Seite hörte ich aber nur einen schnellen holprigen Atem und im Hintergrund Sirenen die sich zu entfernen schienen. Was war los? Sonst hätte er doch schon längst in sein Telefon geschrien und mir dadurch beinahe einen Gehörschaden geschenkt.

,,Noah, was ist los?"

,,Fahr ins Krankenhaus."
Gab er mit zitternder Stimme von sich. Sie hörte sich so gebrochen und verletzt an.

,,Wieso ins Krankenhaus? Was ist passiert, Noah?"

Auf der anderen Seite hörte ich wieder diesen schweren Atem. Der sich den Weg in mein Ohr erkämpfte. Bevor die Worte die mein Herz augenblicklich zerbröselten von ihm ausgesprochen wurden.
,,Marek hatte einen Unfall."

Mein Handy glit aus meiner Hand. Mit weit aufgerissenen Augen die schon Tränen unterlaufen waren saß ich nun hier. Nur gedämpft hörte ich noch Noahs Stimme aus meinen Smartphone erklingen aber die vier Worte hallten in meinem Ohr immer und immer wieder bis sie ganz leise wurden und sie wieder ganz klar in meinem inneren ausgesprochen wurden. Marek hatte einen Unfall

**

Der Wind wehte durch meine Haare während ich in meinem schwarzen Pulli die verwinkelten grauen Straßen entlang rannte. Die Sonne wurde von den schweren grauen Wolken die am Himmel zu uns rüber zogen verdeckt. Der angesagte Regen schien unsere Stadt heimsuchen zu wollen. Doch der würde nur den Pflanzen helfen mir nicht.

Was würde er mir schon bringen? Er würde nichts an meiner Situation verbessern. Meine Liebe die davon nichts wusste hatte einen Unfall und mir war noch nicht mal klar wie schlimm es um ihn stand. Würde ich in die gleichen Fußstapfen wie Jace und Lukas treten und eine Person verlieren die ich über alles liebte? Das wollte ich mir nicht ausmalen ein Leben ohne dieses strahlend weiße Lächeln. Ein Leben ohne diese braunen Augen die mich alles vergessen ließen. Ich wollte ihn nicht verlieren. Um Gottes Namen er war mir wichtiger als mein eigenes Leben. Das Schicksal durfte mir nicht den größten Schatz meines Lebens nehmen. Nicht noch einmal wollte ich mich mit einem schweren Herzen in den Schlaf weinen. Hatte ich nicht schon genug Leid und Schmerz über meinen Körper ergehen lassen? Musste ich noch einmal durch die Hölle gehen?

Mit einem schnellen Atem und schmerzenden Gliedern betrat ich das einzigste Krankenhaus der Stadt. Kämpfte Marek hier irgendwo um sein Leben oder lag er bei Bewusstsein in einem der Betten? Bitte Gott lass ihn nicht gehen! War der letzte Gedanke bevor ich Noah an einem der weißen Plätze an der Wand vorfand.

Fight for MyselfOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz