Kapitel 12

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,,Und was kann ich ihnen bringen?"

,,Die 18 bitte."

Mit einem freundlichen Lächeln ging der Kellner wieder und ließ Damian und mich damit wieder alleine. Aus unerklärlichen Gründen hatte ich Damian zugesagt weshalb wir wieder in einem Restaurant saßen und gleich zu Mittag essen würden. Sophia würde mich umbringen wenn ich ihr das erzähle. Sie war ja der Meinung, dass ich mich von Damian verhalten sollte. Ihrer Meinung nach sollte ich mich in Mareks Arme schmeißen und alle anderen Jungs aus meinem Kopf spülen. Doch es war einfacher gesagt als getan wenn Damian mich irgendwie immer wenn wir uns sahen nach einer Verabredung fragte. Ich konnte einfach nicht Nein sagen.
Wieso war das alles so schwierig?!
Wieso war mein Leben nie so wie es sein sollte?! Wieso musste immer alles bei mir schief laufen?! Das war doch echt nicht mehr normal!

,,Hast du eigentlich einen Freund?"

Geschockt sah ich auf. Was zum Teufel sollte das jetzt heißen?! Oder eher was sollte das? Wir kannten uns kaum und dann wollte er so etwas wissen. War es nicht etwas zu privat? Ich würde ihn so was nicht fragen. Meiner Meinung nach ging es mich auch nichts an. Eine Beziehung war etwas privates etwas persönliches. Es war nichts was man bei den ersten Treffen groß an die Glocke hängte.

,,Ich wüsste nicht was dich das angeht, Damian, aber ich bin Single."

Ein eigenartiges Grinsen legte sich in sein Gesicht und irgendwie fühlte ich mich unwohl in meiner Haut.

,,Ich auch, Maddie."

Diese Stimmlage machte mir Angst. Sie war unbeschreiblich. Aber sie hatte ganz klar etwas unheimliches an sich. Sie schüchterte mich unaufhaltsam ein. Wieso redete er jetzt so? Sonst war er doch auch nicht so. Er war plötzlich eine ganz andere Person. Eine Person die ich so nicht kennenlernen wollte. Die niemals einen Platz in meinem Herzen haben könnte. Eines war mir nun klar ich wollte hier weg aber nur wie? Ich wollte mit ihm hier nicht mehr essen genauso wenig mit ihm in einem Auto zurück zur Arbeit fahren. Alleine schon die Vorstellung ließ es mir eiskalt den Rücken runter laufen.

,,Ich geh kurz auf die Toilette."

,,Bleib nicht zu lange das Essen wird bald kommen."

Schon hastig stand ich auf und zerrte meine Handtasche vom Stuhl runter. So als ob ich auf der Flucht wäre suchte ich in einem kleinen Nebengang die gekennzeichnete Damentoilette. Wenn alles gut gehen würde wäre ich hier bald draußen und wäre dann nicht mehr gezwungen meine restliche Mittagspause mit Damian in diesem Restaurant zu verbringen. Als ich die Tür endlich gefunden hatte riss ich sie förmlich auf und sperrte mich in eine der drei leeren Kabinen. Mit zittrigen Händen versuchte ich mein Handy in dieser unordentlich gepackten Handtasche zu finden. Es gab nur einen Weg hier halbwegs normal rauszukommen. Eigentlich hatte ich ja vorher an das offene Klofenster gedacht in diesen dämlichen Filmen ging es ja auch immer aber es war einfach zu schmal und ich als billiger Big Mama Abklatsch würde da in tausend Jahren nicht durchpassen.

Als ich mein Handy endlich gefunden hatte wählte ich wie von selbst die Nummer. Es war in meinen Augen das einzige was mich jetzt noch retten konnte. Er war der Einzige der mich jetzt noch retten konnte.

Das altbekannte Piepen drang in mein Ohr. Es wählte zumindestens schon mal. Ein Wunder das ich in diesem Loch überhaupt noch Empfang hatte.
Als das Piepen nicht aufhörte und nicht durch seine Stimme ersetzt wurde bekam ich es mit meiner eigenen Nervosität zu tun.
Fuck man geh ran!

,,Barbie was gibt's?"

Endlich.

,,Hilf mir bitte."
Unaufhaltsam stiegen mir Angsttränen in meine grüne Augen. Vorne wartete Damian der mir wie ausgewechselt vor kam. Irgendwie erinnerte er mich an so einen dreckigen Drecksack den man aus den dunklen Gassen von Großstädten kannte.

,,Was ist los?"

,,Damian macht mir Angst. Ich will weg."

,,Sag mir wo du bist dann hole ich dich."

Fight for MyselfWhere stories live. Discover now