Kapitel 41

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Es war später Abend als ich mit Jace und seinem großen Bruder zusammen im Wohnzimmer auf der Couch saß. Scott und Elena waren schon vor einer Stunde ins Schlafzimmer gegangen um ausgeruht für den nächsten Tag zu sein. Sowohl Lukas als auch sein Bruder sahen gelangweilt auf das Geschehen im Fernseher, meine Augen sahen sich lieber im Raum um als auf den Bildschirm zu starren. Irgendwie interessierte es mich nicht. Lieber hätte ich es gesehen das sich zwei gegenseitig abschlachten aber naja es sah nach irgendeiner Romanze aus bei der man schon nach den ersten zehn Minuten wusste wie sie enden wird, also ein Wunder das Jace und Lukas überhaupt dahinsahen.

,,Ey wer hat bock auf Nudeln? Ich habe Hunger.", hieß es auf einmal aus der Stille heraus.
Anscheinend war auch bei Jace die Aufmerksamkeit am Ende, das er jetzt noch an Essen dachte.

,,Ja man geile Idee."
Lukas und Jace standen sofort auf und waren schon fast aus dem Zimmer raus, als Lukas sich umdrehte und nach mir sah.
,,Engelchen, willst du nichts?"

,,Ne, lass mal muss nicht sein."

Wie schon erwartet ließ Lukas diese Antwort nicht auf sich sitzen und kam zurück um mich von der Couch zu zerren, also auf seine Art und Weise zwang er mich nun dazu auch was von den Nudeln zu essen die Jace vielleicht schon in Arbeit hatte.

Lukas und ich setzten uns auf die Barhocker in der Küche, während Jace dabei war die Nudeln zu salzen.

,,Maddie, jetzt mal ohne Mist was ist passiert zwischen dir und den Jungs?

Überrascht sah ich zu Jace. Wie kam er denn jetzt darauf? Ich meine war das unbedingt ein Thema was man während dem Kochen und dann noch so spät am Abend besprechen musste? Und davon mal abgesehen was brachte es ihnen wenn ich sie einweihte? Es würde an der ganzen Geschichte und der Situation nichts ändern. Es wären nur noch mal zwei Leute mehr die sich an meiner Dummheit und meiner verfluchten Liebe ergötzen könnten.

,,Ne man lass mal stecken."

,,Komm schon Maddie zusammen finden wir eine Lösung. ", meinte nun auch Lukas und legte dabei eine Hand auf meinen Oberschenkel.

Ich sah zwischen Lukas und seiner Hand auf meinem Bein hin und her und wusste gerade nicht wozu dieser Körperkontakt bei dem Gespräch von Nutzen sein sollte, aber ich ließ es so stehen. Es war schließlich nichts verwerfliches.

,,Dafür gibt es keine Lösung, glaubt mir."

,,Sei dir da mal nicht so sicher, Kleines. Es gibt immer für alles eine Lösung, auch wenn es erstmal nur ein Kompromiss ist."

,,Ihr gebt sowieso nicht auf stimmts?"                

,,Korrekt. Also hau raus was ist passiert?" Lukas sah mir nun in meine grünen Augen. Ich wusste sie würden keine Ruhe geben bis sie wüssten was vorgefallen ist. Sie wollten helfen aber ich war mir sicher das dies kein Thema war bei dem sie ihre schützende Hand über mich legen konnten. Ich stand da ganz allein im Regen. Nur ich konnte da irgendwas verändern doch ich wusste nicht mehr weiter. Ich war kurz davor die weiße Fahne zu heben und mich zu ergeben damit der Feind keine anstalten mehr machte auf mich zu schießen.

,,Also die Kurzfassung ist, dass Marek und ich uns damals im Krankenhaus fast geküsst haben, doch da kam Noah rein und dann saßen wir halt da voll erschrocken und seitdem herrscht Funkstille. Ich glaube halt wegen seiner Freundin. Er war heute wieder voll gemein zu mir irgendwie ganz anders zu früher einfach."

,,Marek hat eine Freundin? Wusste ich gar nicht." Verwirrt sah Jace hoch zu uns während er im Topf weiter die Nudeln hin und her rührte.

,,Wusste ich auch nicht. Wie heißt sie?" Lukas war genauso verwirrt wie sein Bruder und konnte mit der Antwort anscheinend genauso wenig anfangen wie Jace. Das Marek eine Freundin hat war uns dann wohl allen nicht bewusst gewesen.

,,Ich glaube ihr Name ist Klara." Sprach ich den Namen aus der auf Mareks Handy mit einem roten Herz eingespeichert ist.

,,Boah man ekelhafter Name, aber dafür kann sie ja nichts.", erwiderte Jace mit einem spöttischen Unterton.
Gleich darauf gab er die Nudeln in die drei Teller und stellte uns die Teller mit der Flasche Ketchup vor die Nase.

,,Du hast Recht Engelchen. Es ist echt einen komplizierte Sache."

Betrübt betrachtete ich den Teller vor mir. Eigentlich hatte ich ja nicht vorgehabt etwas zu essen, aber dieses Thema zog mich runter und frustete mich, weshalb ich dann doch anfing in den Nudeln rumzustochern.

Ganz nebenbei fielen mir die komischen Blicke zwischen Lukas und Jace auf.  Es war wieder diese Art Zwillingsding. Ohne das der Andere was sagen muss, wissen sie was er sagen würde.

,,Du solltest mit ihm reden Maddie.", meinte Jace ganz plötzlich. Lukas nickte nur und gab somit seine Zustimmung.

,,Wie denn wenn er so ist im Moment? Er will doch gar nichts klären." Augenblicklich ließ ich die Gabel in den Teller rutschen.

,,Müsst ihr aber, wenn ihr nicht alles wegschmeißen wollt.", sagte Lukas und nahm sich das Glas Wasser von der Theke.

Obwohl diese Antwort komplett an den Haaren herbeigezogen wurde, ließ ich es mir durch den Kopf gehen, denn es war strenggenommen meine einzige Wahl. Wir könnten das nie klären wenn es nicht einer von uns endlich zur Ansprache brachte. Es wird immer zwischen Marek und mir stehen.

Wenn du willst kannst du heute bei mir pennen dann bist du nicht alleine.", meinte Lukas nachdem Jace schon nach oben in sein Zimmer gegangen war um sich schlafen zu legen. Die Nudeln haben ihn anscheinend müde gemacht.

Zuerst empfand ich die Idee nicht als gerade gute Idee, aber mein gebrochenes Herz würde mich vielleicht mal eine Nacht nicht stundenlang wach halten wenn ein starker Arm um meinen Körper lag der mich an den von Marek erinnerte.

Fight for MyselfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt