Kapitel 44

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Hey meine Lieben 😊
Tut mir leid, dass ihr immer so viele Updatenachrichten bekommt. Bei mir gibt es da immer einige Probleme. Ich hoffe, man kann jetzt alles lesen. 🙂

Hermine

Ich konnte genau sehen, wie Draco sich vor den Worten der Schulleiterin fürchtete -auch wenn er versuchte es zu verbergen. Seine Hände hatte er zu Fäusten geballt und die Lippen leicht zusammengekniffen. Ganz langsam hob er den Kopf und erwiderte Professor McGonagalls Blick mit seinem kontrollierten Gesichtsausdruck. In seinen Augen konnte ich die Angst jedoch leicht erkennen. Manchmal war er einfach süß, seufzte ich innerlich.

Und ja, ich würde es nicht länger leugnen. Ich fand Draco Malfoy ab und zu wirklich süß.

Seine Sorgen hingegen waren unbegründet. Durch meine Worte hatte ich die Schulleiterin von Dracos wahren Gefühlen und seiner Verzweiflung überzeugt, da war ich mir sicher. Ich hatte die Verständnis in ihren Augen klar erkennen können. Darüberhinaus reckte sie im Moment leicht ihr Kinn. Oft genug hatte sie das bei mir getan um mich zappeln zu lassen.

„Mister Malfoy, durch Miss Granger wurde mir Ihre Situation ausführlich erläutert. Nichtsdestotrotz hätte ich noch eine konkrete Frage an Sie", ihr Mundwinkel zuckte kurz.

Draco atmete zitternd aus, während ich versuchte mein eigenes Grinsen zu verbergen.

„Ich nehme an, Sie werden Ihren Job nicht länger ausführen. Wären Sie bereit, mich zu dem Produktionsort der Drogen zu führen und die Nachhilfe für die Erstklässler in Zaubertränke zu übernehmen?"

Ich wusste es! Noch nie hatte ich eine solche Dankbarkeit verspürt. Sie würde diesem Vermieter das Leben zur Hölle machen, freute ich mich.

„I-ich", stotterte Draco kurz verblüfft.

„Ja oder Nein, Mister Malfoy?", hakte sie streng nach.

Der Slytherinprinz blinzelte einige Male, ehe sein Blick auf meinen traf. Mein Atem stockte kurz. Seine Augen waren wunderschön. Am liebsten würde ich nichts anderes tun als in diesem Silber zu versinken. In ihm vereinigten sich all seine Gefühle: Dankbarkeit, Erstaunen, Freude und... Liebe. Als er mir sein kleines, süßes Lächeln schenkte, musste ich es erwidern.

Plötzlich vernahm ich vor mir ein Räuspern und der Bann war gebrochen.

Dracos Blick richtete sich wieder auf die Schulleiterin. „Ja, selbstverständlich", sprach er mit seiner kontrollierten Stimme.

Professor McGonagall nickte ihm zu und entliss ihn mit einer wegwischenden Geste.

Lautlos erhob er sich und trat mit eleganten Schritten zur Tür. Ich wünschte, ich könnte mich mit einer solchen Anmut bewegen, dachte ich und sah bedauernd auf meine Absatzschuhe. Wie ich diese Treter hasste! Meine Füße pochten bereits vor Schmerzen.

Kurz bevor Draco die Tür erreichte, blieb er auf einmal stehen, sodass ich beinahe in ihn gelaufen wäre. Seine Schultern waren angespannt als er sich nochmal umdrehte: „Danke, Professor", seine ruhige Stimme zitterte leicht.

Die Schulleiterin lächelte leicht, erwiderte jedoch nichts.

Wie ein wahrer Gentleman hielt Draco mir die Tür auf, welche mit einem lauten Krachen hinter uns ins Schloss fiel. Sprachlos standen wir uns gegenüber. Die Sekunden zogen sich in die Länge. Nervös trat ich von einem Fuß auf dem anderen, wodurch auch die Schmerzen etwas nachließen.

Draco zupfte dabei seine Krawatte zurecht und nahm tiefe Atemzüge.

Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus. Gerade als ich meinen Mund öffnete, fiel er mir jedoch ins Wort:

„Es ist..." „Danke, Hermine."

Hatte er sich gerade bei mir bedankt?

„Aufrichtig. Ich danke dir. Ohne dich wäre ich wahrscheinlich in Askaban gelandet", seine Augen blickten tief in meine.

„Keine Ursache", erwiderte ich ehrlich.

Danach war es wieder still.

Fieberhaft überlegte ich, wie ich meine Gedanken ausdrücken sollte. Einerseits würde ich ihn gerne in den Arm nehmen und ihm versprechen, dass alles gut werden würde.

Andererseits würde ich ihm am liebsten eine Kopfnuss verpassen und... Wie konnte man auch so blöd sein? Draco hätte doch wissen müssen, dass sein Vermieter merkwürdig war. Er hatte keine andere Wahl, Hermine!, stritt ich mit mir selbst. Der Vermieter war seine einzige Chance. Wie hätte er denn eine Arbeit ohne die nötigen Papiere finden sollen? Moment!

Wieso wusste Draco von den Papieren eigentlich nichts? Warum hatte ihm niemand gesagt, dass er bei den Muggeln einen Ausweis, ein polizeiliches Führungszeugnis und Ähnliches benötigen würde? Man konnte doch keinen Zauberer zu einem Leben ohne Magie verurteilen ohne ihm die lebensnotwendigen Dinge zu erklären?

Und warum musste dieser Vermieter auch so ein Dreckskerl sein? Wieso hatte er Draco das angetan? Und weshalb hatten diese blöden Süchtigen nicht einfach gezahlt? Warum war es überhaupt nötig gewesen, sie dazu mit Gewalt zu bewegen? Ich kannte Draco. Er konnte niemanden verletzen. Selbst im Krieg gegen Voldemort hatte er... Das war keine gute Idee. Darüber wollte ich jetzt nicht nachdenken.

Wie kam es überhaupt so weit? Irgendjemand musste doch mitbekommen haben, dass es Draco schlecht ging? Wieso hatten die Professoren nichts dagegen unternommen? Und warum hatten seine Slytherinfreunde in Hogwarts nichts gemerkt? Parkinson zum Beispiel hätte ihm doch helfen können! Warum musste er da ganz alleine durch?

„Hermine", sprach diese sanfte Stimme leise und riss mich damit aus meinen Gedanken. Draocs grauen Augen waren unwahrscheinlich traurig. Auch sein Gesichtsausdruck war nicht der des stolzen Slytherins. Stattdessen wirkte er sehr nervös und angespannt.

„Ich verstehe, dass du Zeit brauchst um all das zu verarbeiten und die werde ich dir auch geben. Sobald du jedoch zu einer Entscheidung gekommen bist, wie das mit uns beiden weitergeht, würde ich dich bitten, mir diese mitzuteilen", er zog seine Unterlippe leicht ein.

Da fiel es mir ein. Ich hatte ihm gesagt, dass ich nicht wüsste, ob ich ihn noch wie vorhin behandeln konnte. Wie sollte ich ihn denn sonst behandeln? Wie einen Kumpel?

Als ich in seine silbernen Augen sah, wusste ich, dass Letzteres für mich keine Option war. Ich konnte ihn nicht wie Harry oder Ginny behandeln. Darüberhinaus konnte ich den Gedanken ihn mit einer anderen Frau zu sehen, nicht ertragen. Nein, Freundschaft war keine Option!

Ich wollte ihn zur Weißglut treiben und dabei in seine stürmischen, grauen Augen sehen. Ich wollte mit ihm bis zum Ende diskutieren. Ich wollte ihm beibringen, richtig Spaghetti zu essen. Ich wollte sehen, wie er wieder über seinen Löffel schleckte und dabei meine Augen mit heißen Blicken fixierte. Abends, wenn es kühl war, wollte ich mich in seine warmen Arme und diesen herrlichen Duft schmiegen. Und noch viel mehr wollte ich ihn glücklich sehen. Ich wollte in seine silbernen, traumhaften Augen sehen und darin verschmelzen. Ich wollte sein kleines, süßes Lächeln sehen. Ich wollte seine Lippen wieder auf den meinen spüren und...

In diesem Moment wurde es mir klar.

„Ich brauche keine Zeit, Draco. Meine Entscheidung habe ich längst getroffen."

Seine Augen weiteten sich.

Bevor er nachfragen konnte, trat ich mit wenigen Schritten so nahe an ihn heran, dass unsere Oberkörper sich berührten und zog seine Lippen zu den meinen hinab.

Potter's slytherin planWhere stories live. Discover now