~Kapitel 21 - Tante Peggy~

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Am nächsten Morgen, wachte ich durch meinen vertrockneten Hals auf, was gleichzeitig nach Wasser rufte. Ich richtete mich auf und nahm noch verschlafend nach dem Glas, der neben mir auf der Kommode stand und  mit Wasser befüllt war und trank es mit einem Schluck leer aus, wobei dann ein zufriedener Seufzer aus meiner Kehle heraus kam. Das Wasser tat meinen Hals gut, wobei ich gleichzeitig bemerkte, dass es nicht mehr so wehtat wie gestern und das meine Erkältung irgendwie besser geworden war, sodass ich mich heute etwas stabiler und stärker fühlte. ,,Wow, die Suppe hat ja Wunder gewirkt.", sagte ich leise zu mir selbst und schwärmte schon auf mein vorheriges Leben - ohne mit der verstopfte Nase, Gelenk schmerzen und andere Dinge, die mich schwach und aus der Puste brachten. Ich musste mich wirklich bei Sam und Sussi bedanken.

Ich sah auf die Uhr und stellte fest, dass es noch zu früh war. Um dieser Uhrzeit schliefen die anderen bestimmt noch, deshalb entschied ich mich noch eine Weile im Zimmer zu bleiben. Ich stand langsam auf und mit langsamen Schritten ging ich auf die Balkontür zu und öffnete es. Meine Lungen nahmen die frische, etwas feuchte Luft auf und erwachten wieder zum Leben. Der Wind blies meine Haare hin und her, brachte die unterschiedlichsten Düfte, die meine Nase endlich wieder aufnehmen konnte und ließ mich wieder frei atmen. Meine Augen  gingen automatisch zu und ich genoss diesen Moment, der mich einfach glücklich machte. Plötzlich erinnerte ich mich an meinem Traum. Ich hatte von meinen Eltern geträumt, die mich im Traum so fest umarmt und mir Dinge zugeflüstert hatten,dass ich in den Augenblick dachte, sie wären hier, am Leben. Sie hatte mir ,,mach dir keine sorgen. Wir sind immer bei dir,egal was kommen mag", zugeflüstert. In dem Moment hatte ich sie bei mir. Ich habe sie umarmen können, ihren Duft wieder auf mich nehmen können und mich wieder nach so langer Zeit,wie ein ganz normales Mädchen, dass ihre Eltern nicht verloren hatte, fühlen können. Ich vermisste sie wirklich aber nachdem Traum, fühlte ich mich auf wundersamerweise besser und stärker als sonst. ,, Danke Mama und Papa.", flüsterte ich, während ich den Himmel, wo gleichzeitig meine Eltern waren, beobachtete und lächelte.

**

,, So wir sind da Ladies.", hörte ich Ramiel neben mir sagen, als er das Auto geparkt hatte und den Schlüssel aus der Zündschloss entfernte. Ich drehte mich zu Sussi um, die hinter uns saß und eingeschnappt aus dem Fenster schaute. ,, Sussi? Bist du bereit?", fragte ich sie, doch sie schüttelte schnell ihren Kopf. ,, Ich will nicht zu ihr!", sagte sie etwas eingeschnappt und sah mich und Ramiel mit genervten Blicken dabei an. ,, Kleine, wir haben das mit dir doch geklärt. Deine Tante macht sich bestimmt sorgen, deshal haben wir dich hierher gebracht.", gab Ramiel von sich. ,, Ramiel hat recht Sussi. Deine Tante hat das recht zu wissen, dass es dir gut geht. Also komm, lass uns jetzt gehen." Mit dem Satz löste ich meinen Sicherheitsgurt und stieg aus dem Auto aus, während Ramiel es mir gleichtat. Ich öffnete die hintere Tür, damit Sussi ebenfalls austeigen konnte, doch sie tat das Gegenteil. ,, Sussi, na komm.", forderte ich und hielt ihr eine Hand entgegen. ,, Nein!", rief sie fast verärgert und ab da an, klingelten meine Alarmglocken. ,, Sie wird langsam wütend.", warnte mich Ramiel leise neben mir, sodass nur ich es hören konnte. ,, Ich weiß.", murmelte ich ebenfalls leise zurück und richtete mich wieder an Sussi. ,, Lass uns ein Kompromis abschließen. Wir wärs?", schlug ich Sussi vor, damit sie nicht noch mehr wütend wurde und dabei Gegenstände hin und her schleuderte. Langsam entspannte sich ihre Blicke und sie löste ihre Arme voneinander, die vor der Brust verschränkt waren.  ,, Was für ein?", fragte sie neugierig zurück. ,, Wenn du mit uns reinkommst, dann...", ich überlegte kurz nach bevor ich weiter sprach. ,, ...dann darfst du mit uns zur Vernügungspark mitkommen, die wir extra nur für dich organisieren werden.", beendete ich mein Kompromis und wartet nun gespannt auf Sussi's Reaktion.  Ihr Augen wurden nach einer kurzen Zeit größer und größer, bis sie zu lächeln begann und mit ihre süßen, niedlichen Stimme nochmal zur Sicherheit ,, Wirklich?" fragte. Ich grinste und nickte. ,, Na komm, lassen wir deine Tante nicht länger warten.", wiederholte ich nochmal und hielt wieder meine Hand ihr entgegen, was sie diesmal ohne zögern nahm und aus dem Auto gutgelaunt rausprang. Ramiel sah die Kleine mit verwundert und gleichzeitig mit einer hochgezogene Braue an, wobei er dann mich mit den selben Blicken anschaute. ,, Das ging ja schnell.", stellte er fest, während ich ihn angrinste und kurz mit den Schultern zuckte.

Wir nährten uns dem Haus, was Sussi's Tante gehörte und klingelten, als wir vor der Tür standen. Neugierig warteten wir, dass die Tür geöffnet wurde, doch es machte niemand auf. Ramiel und ich schauten uns gegenseitig an, während er dann noch einen Versuch startete und wieder klingelte.

Als es wieder so schien, als würde niemand aufmachen, ging Plötzlich die Tür langsam auf. ,, Ja, was kann ich für euch tun?", fragte eine Frau, die Mitte 30 aussah aber dennoch recht jung wirkte. Sie hatte schwarzes Haar, dass nach oben befestig wurde und ihre Augen waren braun, so wie Sussi's gewesen. Als die Frau ihre Blicke etwas weiter von Ramiel und mir wanderte und Sussi neben mir entdeckte, wurden ihre Augen größer. Sussi's Tante öffnete langsam ihr Mund um zu sprechen. ,, S..ssussi!?" Sussi schaute ihre Tante an, dann mich, so als würde sie fragen, ob es eine gute Idee sei, zu ihr zu gehen und sich von ihr umarmen zu lassen. Als ich dies in Sussi's Blicke ablesen konnte, nickte ich ihr und ließ ihre Hand los, damit sie auf ihre Tante zu gehen konnte. Das tat sie dann auch. ,, Ah, Sussi! Meine kleine süße Sussi. Wo warst du nur bloß? Ich habe mir schreckliche sorgen um dich gemacht!" Ihre Tante umarmte sie wie verrückt und küsste immer wieder auf Sussis Haar und ihre Wangen, während sie ihre Träne nicht zurückhalten konnte. ,, Es..es tut.. tut mir Leid Tante Peggy...Ich...wollte nicht abhauen.", gab Sussi leise von sich, während sie mit dem Stoff ihrer Sommerkleid spielte. Peggy wichte ihre Tränen ab und sagte: ,, Das muss dir nicht Leid tun mein Schatz. Das wichtigste ist doch, dass du wieder heil zurück bist." und umarmte ihre Nichte noch einmal, bevor sie dann ihre Blicke auf Ramiel und an mich richtete und uns dankbar anlächelte. ,, Ich danke euch beide von ganzen Herzen, dass ihr meine Nichte wieder nach Hause gebracht habt. Vielen Dank.", sagte sie und ich konnte an ihr ansehen, dass sie in dem Moment, die glücklichste Tante auf der Welt war. Ich lächelte sie ebenfalls an. ,, Das ist doch selbstverständlich." Peggy nickte flüchtlich und lächelte immer noch. ,, Oh, wollt ihr denn kurz auch reinkommen und ein Tee mit uns trinken?" ,, Jaaaa! Bitte kommt rein und bleibt noch eine Weile.", flehte die kleine Sussi uns an, während sie gleichzeitig meine und Ramiels Hände in ihre nahm und uns direkt ins Haus zog. Ich sah Ramiel an, der mich ebenfalls fragend ansah aber dann nickte er ganz leicht. ,, Klar, gerne.", sagte ich schließlich und betraten das Haus von der Tante Peggy.

Die Nacht der UnsterblichenWhere stories live. Discover now