~Kapitel 38 - Die Nacht wird zum Tag (Teil 3)~

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Hey meine Lieben,

es tut mir sooo unendlich leid, wenn ich lange nicht upgedatet habe. Ich hatte die Zeit nicht gefunden, um weiter zu schreiben, doch wie ihr es sehen könnt, habe ich es endlich geschafft den vorletzten Kapitel zu posten! :)

Die länge des Kapitels entspricht nicht viel aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem und unterhaltet euch etwas. Wann genau der letzte Kapitel rauskommt, kann ich euch nicht sagen aber ich hoffe so schnell wie möglich. Wenn ihr fragen habt oder einfach euere Meinung mitteilen wollt, so könnt ihr mich jederzeit anschreiben oder unten im Kommentarbereich eure Kommis hinterlassen! :D

So genu gelabert. Ich wünsche euch viel Spaß und einen schönen Sonntag :)

Bis Bald <3

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Aus meiner linken Unterleibseite tropfte Blut und bedeckte den kalten Betonboden unter mir, während es bei Azrael nicht anders war. Als ich den Dolch in meiner Haut gebohrt hatte, so bekam auch er genau in dem selben Moment und auf der gleichen Stelle, eine tiefe Wunde, wo Blut heraustropfte. Ich konnte mich noch genaustens an die Wörter von Azrael erinnern, die gleichzeitig meine einzige Lösung und mein Entkommen aus dieser schreckliche Situation war. Wir waren verbunden, sei es körperlich oder seelisch, hatte er gesagt. Azrael spürte was ich fühlte und umgekehrt. Kurz gesagt, wenn ich starb, so starb er ebenfalls mit mir.

Der Hybrid hielt sich schockierend seine verblutende Wunde, während seine Blicke, die das Wort unfassbar definierten, darauf geheftet waren und anfing laut auf zu keuchen. Einen Keuchen konnte ich ebenfalls nicht unterdrücken, als der Dolch immer noch tief in meiner Haut steckte und einen stechenden Schmerz hervorbrachte.

,, NEIN!!", hörte ich meine Freunde alle gleichzeitig hinter mir fassungslos schreien, dabei zerrten sie kräftig an den Eisenketten, die laut rasselten. Ich versuchte ihre Geschreie zu ignorieren und brachte mein Werk zu Ende, indem ich den Dolch aus meiner Wunde wieder rauszog, dabei wieder ein lautes Keuchen nicht unterdrücken konnte und sie anschließend blutverschmierend auf den Boden fallen ließ. Diesmal tropfte mehr Blut aus der Wunde, dass den Boden unter mir überdeckte und ein Brennen, ein unerträgliches Brennen, dass mir  schreckliche Schmerzen bereitete,  mich ebenfalls auf dem Boden sinken ließ. Mit zittriger Hand drückte ich ganz leicht auf meine Wunde und sah dann auf meine Handfläche, dass mit mein Blut verschmiert war. 

Ich verblute, dachte ich, während ich gleichzeitig schweratmend nach Luft schnappte. Mein Herz schlug noch schneller und ließ das Schwindelgefühl hervorrufen und ganz langsam tanzten schwarze Punkte vor mir. ,, Wa...was haa..st du..getan...?", hörte ich Azrael keuchen, der diesmal seine Blicke von seiner blutverschmierte Wunde löste und mich fassungslos ansah. Er war blasser als er es schon war aber die Fassungslosigkeit stand ganz fett auf seinem Gesicht geschrieben. Ich hätte am liebsten seine Frage beantwortet, ihm gesagt, dass ich ihn mit in den Tod nehmen wollte, doch da diesmal aus meiner Wunde mehr Blut tropfte als davor, wurden die Schmerz noch unerträglicher, die mich dazu zwang mein Gleichgewicht zu verlieren und seitlich auf dem Boden zu fallen, sodass ich diesmal einen Blick auf die Glaskuppel hatte. ,, Nein, nein, nein! Verdammt, Lynn was hast du getan?!", hörte ich Azrael fluchen, doch seine Keuche wurden diesmal schneller und kräftiger, wie meiner und ließ ihn schmerzhaftes Wimmern rausbringen. Nun lag ich da, kraftlos, geschwächt und verblutete. ,, LYNN!!!!", hörte ich wieder im Hintergrund meine Freunde panisch schreien, doch ich hatte nicht die Kraft ihnen zu antworten.  ,,Ohhhh Gott!! Neinnn!! Lynn?!", diesmal war es Sam die sprach, dabei konnte ich sie schluchzen hören. Konnten eigentlich Vampire weinen? Schade das ich Sam dies nicht gefragt hatte, als ich die Gelegenheit noch dazu hatte. Eigentlich hatte ich noch so vieles was ich wissen wollte, was ich noch erleben wollte und lernen wollte. Doch mein Leben ging nur bis hierhin. Nicht weiter und nicht länger. Ich würde es akzeptieren, ich würde es so entgegennehmen. Schließlich hatte ich Gott gebeten anstelle von meine Freunde, mein Leben zu nehmen. ER hatte mich erhört, IHN gab es wirklich. Mein Herz schlug diesmal noch schneller und ich fing an zu zittern, weil es mir irgendwie kalt wurde. Warum schlug mein Herz so schnell? War das vielleicht Angst? Hatte ich den Angst? Falls ja, warum? Weil ich kurz vor dem Sterben lag? So viele Fragen gingen mir durch den Kopf und so viele worauf ich keine Antwort finden konnte.

,, Lynn!", schrie jemand laut. Ich versuchte Sie zu irgendjemanden zu ordnen aber ich schaffte es nicht, dafür fühlte ich mich zu schwach.

,, Lynn! Wenn du jetzt stirbst, werde ich es dir niemals verzeihen, hörst du!!", schrie die Person weiter und wieder hörte ich das Zerren von Ketten. Ich wollte wissen wer da sprach, wollte wissen wer mir nicht verzeihen würde, wenn ich starb. Langsam mit aller Kraft versuchte ich meinen Kopf in die Richtung zu drehen, woher auch die Stimme kam. Meine Augen nahmen am Anfang ein schwaches Bild auf, was dann schärfer wurde. Da waren sie, angekettet, hilflos und Schock stand auf ihren Gesichter geschrieben.

,,Hast du mich gehört, Lynn? Wage es ja nicht zu sterben!!" Es war Nekael, der laut durch die ganze Halle schrie. Er tat mir leid, meine Freunde taten mir so leid. Ich wollte diese ganze schreckliche Szenerie ihnen ersparen, diese ganze Sachen ihnen nicht sehen lassen aber es ging nicht anders. Ich musste sterben, damit ich Azrael mit in den Tod nehmen konnte. Nur so konnten sie gerettet werden und nur so konnten sie frei sein. Ich konnte nicht sprechen, ich konnte ihnen nicht sagen, dass es Zeit war für mich zu gehen, doch stattdessen lächelte ich meine Freunde an.

Der Schmerz wurde immer schlimmer und ich fühlte schon wie schwach ich langsam wurde. Plötzlich blendete mich etwas . Als ich aufblickte,  sah ich leichte Sonnenstrahlen aus der Glaskuppel in die Halle scheinen. Es sah so wunderschön aus, so friedlich und auch so angenehm. Der Himmel über mir wurde leicht gelblich und etwas rot war auch dabei, sodass es lilahaft aussah. Sonnenaufgang,  dachte ich und lächelte wieder. Wenigstens konnte ich noch das letzte Mal die Sonne auf mir genießen, ihre Wärme auf mir spüren. Langsam fühlte sich mein Körper leicht an, so als würde sie schweben, dabei merkte ich auch wie müde ich doch wurde. Haben sich meine Eltern auch so gefühlt, als sie gestorben waren oder hatten sie höllische quallen erleben müssen? Ich hatte zwar schreckliche Schmerzen, doch irgendwie kam mir der Tod so friedlich und so leicht vor. Vor allem war meine Angst irgendwie vergangen, die so eben stattgefunden hatte. Sie waren weg, da mir plötzlich  der Gedanke kam, dass ich bald meine Eltern vielleicht wiedersehen würde. Meine Eltern die auf mich da Oben warteten. Darauf freute ich mich so sehr.

,,Lynn!! LYNN! Sieh mich an! Hey sieh mich an, du muss noch am Leben bleiben hörst du. Mach bloß nicht die Augen zu! ", hörte ich Nekael wieder brüllen, doch obwohl ich ihn ansehen wollte, sei es nur kurz und zum letzten Mal, so konnte ich es nicht. Ich war zu schwach. Mein Körper reagierte nicht auf meine Umgebung oder auf mich, sondern tat das was er für richtig hielt, so als würde sie mir nicht mehr gehören.

,, Ihr Herz! Ihr Herz wird langsamer!! OH NEIN!", brüllte jetzt jemand anderes, es war eine weibliche Stimme. ,, Lynn, du darfst uns nicht verlassen! Du muss durchhalten! Sag doch was! LYNN!!?" Ich konnte die Stimmen nicht mehr jeweils zu ordnen, da sie plötzlich gedämpft wurden.

,, Da..as ka..annn niii..cht s..ssei..nn....I..icch k..kaaa..nn n...nicht st..sterben. Unmöglich...!", hörte ich eine andere männliche Stimme ganz in der Nähe keuchen. Es musste Azrael gewesen sein, der quallvolle Stöhnen und Keuchen herausbrachte.

Ich versuchte Azrael zu ignorieren und meinen Körper wieder unterkontrolle zu gewinnen, doch ich gab es wieder auf. Ich musste sterben, ich musste diesen Alptraum ein ende bereiten. Als sich meine Gedanken weiterstreiften, passierten auf einmal mehrere Sachen gleichzeitig.  Mein Körper wurde so plötzlich taub, sodass ich nichts mehr fühlen konnte. Alle Stimmen und Geräusche wurden abgedreht, ich hörte gar nichts mehr. Das einzige was ich hören und fühlen konnte war mein schwacher Herzschlag, die in meiner linken Brustkorb versuchte zu überleben. Dabei merkte ich auch, wie leicht mein Körper diesmal wurde. Ich war den Tod nur noch einen Schritt entfernt, das konnte ich spüren. Bald wurde ich meine Eltern all die Jahre wiedersehen. Bald würde ich wieder zu Hause sein. Plötzlich sah ich ein helles Licht vor mir erscheinen. Sie war so grell aber dennnoch wunderschön und angenehm. War das der Himmel? War dies der Zugang dahin? Ich lächelte unbemerkt und mein Herz schlug nur noch zweimal, dann einmal, bis sie anschließend aufhörte und mich somit in das Licht führte.

Die Nacht der UnsterblichenWhere stories live. Discover now