~Kapitel 35 - Das Geständnis~

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Nein! Nein! Nein! Das kann nicht sein!

,,Lynn!", hörte ich alle drei Gefangene gleichzeitig rufen, als sie mich entdeckt hatten.

,,Das nenne ich Mal eine Überraschung.", hörte ich Azrael überraschend von sich geben, entfernte sich langsam von Nekael und lief direkt auf die Gefangene zu, die meine Freunde waren. ,, Wen haben wir den da." Azrael stand nun vor Ramiel, der ihn hasserfüllt anschaute und nebenbei versuchte sich von den Griffen der Vampire zu befreien, die ihn kräftig festhielten. ,,Wenn das Mal nicht mein alter Teamkollege Ramiel ist." ,, Du Mistkerl! Was hast du mit Lynn gemacht?", rief Ramiel ihn giftig an und seine Blicke hefteten sich an mir, während ich immer noch geschockt und mit Blut verschmierten Mund auf dem Boden gekniet saß. Azrael lachte laut und ließ einen tiefen Seufzer ertönen. ,, Ach, ach, wenn ihr doch bloß viel früher gekommen wärt, dann hättet ihr unser wunderschöne Zeremonie nicht verpasst.", gab Azrael spielerisch zurück und ging noch ein Stück vor, bis er diesmal vor Sam stehen blieb und sie mit einem schiefen Grinsen im Gesicht beobachtete. ,, Und du muss diese Vampirgirl Samantha sein...Halt warte, ich meinte Sam the Gothic girl." Sam sah ihn wütend an und sprach monoton zurück. ,, Und du muss dieser geheimnisvoller Sohn des Fürstens sein, der ein unschuldiges Mädchen zwingt, an sich zu binden." Azrael lachte frech. ,, Naja, das mit den Fürstensache war nur eine Tarnung gewesen, damit ich meine Untersterblichkeit ein wenig verstecken konnte. Doch wenn man in die Vergangenheit einen Blick zurück wirft, so habe ich meine meiste Zeit damit verbracht, in königlichen und adligen Ebene Platz zu nehmen, was auch geklappt hat. Also stimmt das mit der Füsrtensache ein wenig schon aber das spielt jetzt keine Rolle, da ich selber, wie ein König, über mein eigenes Leben bestimme und alle..." Azrael beugte sich ganz leicht zu Sam hinunter, sodass sein Gesicht ein paar Zentimeter von ihres entfernt war. ,,...die sich mir in den Weg stellen, vernichte." Sam's Augen wurden zu Schlitzen und ein lautes Knurren kam aus ihrer Kehle heraus, dass mir eine Gänsehaut verursachte. ,, Oh oh oh, da wird ja jemand zum Diva." ,, Halt deine Klappe!", mischte sich plötzlich Lenny ein, der keine Bille und kein Oberteil trug und nebenbei gekniet von zwei Vampiren festgehalten wurde. Warum hatte er kein Oberteil an? Hatte er sich etwa Verwandelt? Azrael drehte seinen Kopf zu Lenny, während er sich ihm langsam näherte und gleichzeitig böse Blicke zu warf. ,, Lenny der Wolf.", begann Azrael zu sagen und blieb vor ihm stehen. ,, Ich habe lange keine Wölfe mehr gesehen, doch heute ist wohl mein Glücks Tag." Der Hybrid grinste und verschränkte seine Hände vor der Brust. ,, Anscheind bedeutet dir diese Gothic girl etwas. Wie leicht es doch ist, aus den Augen der Wölfe die Liebe abzulesen." Plötzlich wurden Sam's Augen größer und sah von Azrael zu Lenny, der neben ihr gekniet war und Azrael angewiderte Blicke zu warf. ,, L..lenny?", sprach Sam doch Lenny sah Azrael immer noch an, der frech grinste. ,, Lenny, ist das...wahr?", fragte sie verwirrt, doch Lenny reagierte darauf nicht, sondern knurrte Azrael diesmal wie ein Wolf laut an, wobei seine Augen unerwartet anfingen goldig aufzuleuchten. Plötzlich hörte ich wie es ein paar Mal Knack machte und schon verwandelte sich Lenny's menschliche Haut zum braun-schwarzem Fell, wobei gleichzeitig seine menschliche Form zu einem wolfartiges ersetzt wurde. Vor seiner Verwandlung zuckte ich zusammen, da ich Lenny nie in seiner Wolfsgestalt gesehen hatte. Lenny, das noch vorhin ein Mensch war und von zwei Vampire festgehalten wurde, befreite sich, zerfetzte sie mit seinen Wolfzähnen und knurrte Azrael dann laut an. ,, Fangt ihn auf! Er darf nicht entkommen!", rief mein Onkel alamiert seinen Männern zu und sie alle versuchten den Wolf aufzufangen. ,, Lenny, pass auf!", rief Sam durch die Halle, während sie und Ramiel sich aus den Griffen befreien versuchten. Lenny, der Wolf, drehte sich um und sprang mit viel anschwung auf die Vampire, die versuchten ihn wieder einzufangen. Der Wolf erwischte einige Vampire mit seinen Zähnen am Hals und biss hart zu, sodass er damit einige eliminieren konnte. Plötzlich flog ein Betäubungspfeil direkt auf Lenny's Fell, was ihm direkt zum Wackeln brachte und anschließend auf dem Boden fallen ließ. Ich sah auf und erkannte das es Azrael gewesen war, der den Betäubungspfeil geworfen hatte. ,, LENNY!!", schrie Sam besorgt, doch sie konnte nicht zu ihm rennen, da sie und Ramiel unerwartet mit Gewalt durch die Halle gezerrt und wie Nekael mit den Eisenketten gefesselt wurden. Lenny, der immer noch ein Wolf war und auf dem Boden betäubt lag, wurde ebenfalls mit Ketten gefesselt. ,,Ach diese Wölfe, sie können nie ruhig bleiben.", fing an Azrael zu sagen, verschränkte seine Hände hinter seinem Rücken und beobachtete seine vier Gefangene, die jeweils verkettet waren. ,, Du mieses Schwein!!", rief Sam, doch Azrael lachte nur. ,, Azrael, lass sie gehen. Bitte, sie haben mit dieser ganzen Sache nichts zu tun.", flehte ich ihn an, als ich wieder meine Stimme gefunden hatte. Azrael drehte sich zu mir um und sah mich bemitleidend an. ,, Das kann ich nicht, meine Schöne." ,, Warum? Du hast doch mich. Ich bin nun deine Gefährtin." Azrael neigte den Kopft etwas zur Seite. ,, Noch nicht ganz. Zwar haben wir unser Blut ausgetauscht, doch bis dies seine Wirkung zeigt, dauert es noch ein paar Stunden. Bis dahin bist du noch ein Mensch und bist sterblich, doch trotzdessen sind wir jetzt mit unseren Gefühlen, Emotionen und Verletzlichkeiten verbunden.", erklärte er mit einer enttäuschenden Stimme. Ich setzte meine Stirn in Falten. ,, Was genau bedeutet das?", fragte ich nach und Azrael grinste leicht. ,, Das heißt, wenn du jetzt auf irgendeiner Art und Weise sterben würdest, so würde ich es auch, obwohl ich unsterblich bin. Das ist deswegen so, weil du meine andere Hälfte und Gefährtin bist und wir nun miteinander verbunden sind. Doch ich werde dafür sorgen, dass dir für diese paar Stunden nichts zustößt und du nicht stirbst. Denn nach diese Stunden, wirst du endlich wie ich unsterblich sein." Das Wort unsterblich ließ alles in mir einfrieren. Ich wollte das nicht. Ich wollte nicht unsterblich sein. Plötzlich rösperte sich Onkel Vlad.

,, Azrael, ich würde euer wundervollen Gespräch nicht stören aber da ich meine Aufgabe erfüllt habe, würde ich gerne meine allzu lange erwartete Belohnung wünschen.", sagte er. Aufgabe? Belohnung? Was ging hier vor? Azrael starrte Vald mit seinem unterschiedlichen Augen an. ,, Stimmt.", gab Azrael matt zurück und fuhr sich durchs Haar. ,, Du hast deine Aufgabe in der Tat durchgeführt." Vlad nickte zustimmend. ,, Was für ein Aufgabe?", ging ich dazwischen und stand langsam, ohne die Blicke von den beiden Männern zu lösen, auf. ,, Das interessiert dich nicht meine Kleine. Das ist eine Sache zwischen Azrael und mir. ", gab Vlad etwas streng zurück. Ich sah Azrael an, in der Hoffnung er würde mir etwas sagen, doch der erwiderte meine Blicke nur. ,,Du solltest es lieber nicht wissen, Liebling.", sagte er dann nach einer Weile. ,, Ich will es aber. Sag es mir. Was für eine Aufgabe hat mein Onkel erfüllt und was für eine Belohnug ist hier die Rede?" Meine Stimme war diesmal sicher und mutiger, was mich etwas überraschte. Azrael hob eine Braue und seufzte dann laut, wobei er dann nachgab. ,, Du hast es so gewollte aber ich habe dich gewarnt, Lynn. Das was ich dir erzählen werde, wird dir nicht gefallen." Seine Stimme war ernst und seine Blicke dunkel, was mir Panik verursachte und mein Herz zum pochen brachte. Meine Freunde, die gefesselt waren, sahen erst mich an und dann Azrael, die ihn ebenfalls anhörten, wie ich. ,, Ich kannte dich schon seit deiner Kindheit und schon damals entwickelte ich Gefühle für dich. Dein Onkel hat dich mir schon versprochen, als du 4 warst, doch da gab es ein Problem..." Azrael hielt inne und sah mich forschend an. ,,Was für eins?", hackte ich nach und in dem Moment schauten sich Azrael und mein Onkel Vlad gegenseitig an. ,, Azrael sag es mir.", flehte ich ein wenig, während meine Herzschläge immer schneller wurden. Als Azrael seinen Mund aufmachte um zu sprechen, tat es mein Onkel an seiner Stelle. ,, Deine Eltern.", sagte er gefühllos und sah mich ernst an. Plötzlich war mir kalt geworden und ich fing an unbemerkt zu zittern. ,, M..Meine E..Eltern?", wiederholte ich und Vlad sprach weiter. ,, Als Azrael dich als Gefährtin haben wollte, kam er direkt zu mir, um dich an ihm zu verprechen. Ich war am Anfang dagegen, doch als er mir einen Angebot machte und mir versprach eine wertvolle Belohnung zu geben, willigte ich sofort ein." ,, Was ist die Belohnung? ", unterbrach ich ihn. Er grinste. ,, Die Unterblichkeit.", sagte er kurz und knapp und erzählte weiter. ,,Als deine Eltern damals noch lebten, hatten sie natürlich die volle Vollmacht über dich. Ich wusste das, wenn deine Eltern wussten, dass du einem Hybriden versprochen wurdest, sie dagegen sein würden. Deshalb habe ich sie..." Er hielt inne und sein Mundwinkel erhob sich leicht und analysierte mich. ,, Was? Du hast sie was?", hörte ich mich fragen und in meiner Stimme konnte man die Angst anhören, die mich kontrollierte, während ich nebenbei auch anfing zu keuchen. Nach einer Weile fand mein Onkel wieder seine Stimme und sagte ganz langsam und flüsternd: ,,...Sie umgebracht."

Die Nacht der UnsterblichenWhere stories live. Discover now