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Jungkook's PoV.:

Den Rest meines Wochenendes lag ich faul im Bett herum. Die meiste Zeit verbrachte ich damit, mir den Kopf über den Unbekannten zu zerbrechen. Er hatte sich nach meiner letzten Nachricht nicht einmal mehr gemeldet. Es schien, als hätte ich ihn mit meiner schroffen Art vergrault. Einerseits erleichterte mich das, da er mich damit nicht noch weiter in Verwirrung brachte. Andererseits störte mich das aber auch, da mich die ganze Situation so verdammt neugierige machte. Doch ich versuchte dieses Gefühl zu unterdrücken.

Am Montag musste ich mich dann wieder wohl oder übel zum Unterricht schleppen. Meine Universität lag nicht besonders weit von meiner Wohnung entfernt. Mit dem Fahrrad waren es bloß 10 Minuten, die ich fahren musste.

So wie jeden Morgen auch, machte ich mir etwas Müsli in eine Schüssel und aß dieses gemeinsam mit einem großen Glas Wasser zum Frühstück. Als ich fertig war, zog ich mich an, wusch mich und putzte meine Zähne. Nachdem ich auch die Unordnung auf meinem Kopf gerichtet hatte, schnappte ich mir meine Tasche und verließ meine Wohnung.

Draußen angekommen schlug mir sofort der frische Wind entgegen. Der Himmel war in einem hellen Blau getränkt und hier und da schwebten ein paar Wolken. Kurz gesagt, war es das perfekte Wetter.

Seufzend holte ich mein Fahrrad aus dem Gemeindeschuppen unseres Wohnblocks und radelte schließlich los. Es war mal wieder das reinste Chaos auf den Straßen, da mindestens 300 andere Schüler ebenfalls mit dem Rad zur Uni fuhren. Zwar nahmen nicht alle denselben Weg wie ich, doch trotzdem wurde es auf dem Bürgersteig viel zu eng.

Ich war unheimlich froh, als ich endlich an meinem Ziel angekommen war und absteigen konnte. Nachdem ich mein Fahrrad angeschlossen hatte, machte ich mich direkt auf den Weg zu meiner ersten Unterrichts Einheit. Ich hatte Englisch, was meine Laune minimal ankurbelte. An diesem Fach hatte ich schon immer Spaß gehabt.

Als ich meinen Unterrichtsraum betrat, schlug mir sofort das Gemurmel von mehreren Studenten entgegen.
Stumm bahnte ich mir den Weg zu meinem üblichen Sitzplatz, welcher sich ganz auf der rechten Fensterseite des Raumes befand. Dort angekommen, packte ich meine Schulmaterialien auf den Tisch und setzte mich.

Freunde hatte ich in dieser Runde nicht. Das lag vor allem daran, dass ich Angst hatte eine Freundschaft anzufangen und sie dann in einem großen Streit beenden zu müssen. Zudem hatte sich meine Persönlichkeit während den Monaten zum negativen entwickelt. Ich war ziemlich frech geworden und dadurch wollte niemand so richtig etwas mit mir zutun haben.
Doch das war mir bewusst und ich akzeptierte es auch.

Mein folgender Unterricht stellte sich als unheimlich langweilig heraus. Normalerweise genoss ich die Stunden in denen wir Englisch hatten total, doch heute befand sich meine Motivation im Untergrund. Zudem driftete ich ständig mit den Gedanken zu dem Unbekannten ab.

Ich hatte das große Bedrängnis ihn anzuschreiben und nochmals nachzuhaken, ob er wirklich Jimin war, doch irgendetwas sträubte sich in mir dagegen. Ich hatte Angst vor der Wahrheit und wollte mir keine unnötigen Hoffnungen machen. Die Vorstellung, dass hinter dieser Nummer irgendein verrückter Idiot steckte, der sich einen Spaß mit mir erlaubte, war schrecklich.
Dabei wusste ich ganz genau, dass ich früher oder später keine andere Wahl haben würde, als mich dem Unbekannten zu stellen. Schließlich würde ich ansonsten niemals herausfinden, ob es wirklich Jimin war oder nicht. Wobei ersteres echt verrückt sein würde...

Ich seufzte erschöpft aus, als es zur Pause klingelte. Als nächstes hatte ich Biologie und da dieser Unterricht in einem anderen Raum stattfand, musste ich mich aufraffen und meine Sachen zusammenpacken. Dabei war ich wohl langsamer als eine rückwärts laufende Schildkröte, denn mein Englischlehrer musste schließlich sogar auf mich warten, damit er den Raum abschließen konnte.

Hope // VKookWhere stories live. Discover now