15.

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Jungkook’s PoV.:

Als es langsam Abend wurde, die Sonne anfing unter zu gehen und der Wind draußen frischer wurde, suchte ich nach einem angemessenen Parkplatz für unser Wohnmobil. Es sollte etwas versteckt liegen, damit wir in der Nacht nicht irgendwelche Einbrecher zu Besuch hatten.

Schließlich entschied ich mich für einen Platz auf einer großen Weidefläche, welche direkt hinter einer Tankstelle lag. Als ich den Motor ausschaltete, lehnte ich mich vorerst seufzend zurück und starrte nach vorne. Ich wusste nicht recht wieso, aber ich war mit den Nerven völlig am Ende. Es mochte an der nach wie vor schlechten Stimmung liegen, oder aber an der Angst das diese Fahrt völlig umsonst sein könnte.

Ich fuhr mir angestrengt über das müde Gesicht und drehte mich dann zu den anderen um. Hoseok war während der Fahrt scheinbar eingeschlafen, denn sein Kopf ruhte auf Yoongi’s Schulter und er hatte die Augen geschlossen.

„Wir sollten uns noch etwas zu Essen holen“, merkte ich leise an. „Und wo?“, fragte Seokjin dümmlich nach. Mittlerweile hatte ich echt das Gefühl, dass er mich zu provozieren versuchte.
„In der Tankstelle vielleicht? Die hat bis 21:00 Uhr offen“, giftete ich zurück. Der Pinkhaarige verdrehte daraufhin die Augen, stand dann aber auf und fing an in seiner Reisetasche herum zu kramen. Nachdem er gefunden, wonach er gesucht hatte, schlurfte er aus dem Wohnmobil raus.

Ich warf Namjoon einen fragenden Blick zu, woraufhin er die Schultern hoch zog und auch aufstand.
„Der stellt sich aber auch echt an“, seufzte ich. „Er hat ja auch jeden Grund dazu“, zischte Yoongi von der Seite. Ich warf dem Älteren einen gekränkten Blick zu, ignorierte sein gesagtes aber und machte mich schließlich auch auf die Suche nach meinem Portmonee.

„Kommt ihr nicht mit?“, fragte Namjoon nach, als er gerade dabei war das Wohnmobil nach mir zu verlassen. Sein Blick hing auf den beiden Älteren, die sich nicht gerührt hatten. „Er schläft“, erklärte Yoongi leise und deutete auf Hoseok. „Sollen wir euch dann was mitbringen?“, hakte Namjoon nach. „Lass stecken, dass können wir nachher auch selber machen“, winkte der Blondhaarige ab.

Kopfschüttelnd hüpfte Namjoon auch aus dem Wagen und gemeinsam liefen wir schließlich in die Tankstelle rein.
Seokjin stand bereits an der Kasse, einen Haufen an Snacks, Sandwiches und Erdbeermilch auf der Ablage liegend.

„Mal sehen was wir so finden“, seufzte Namjoon, woraufhin ich nickte. Zu aller erst steuerte ich die Getränke Abteilung an und nahm mir dort drei Flaschen Wasser heraus. Darauf folgten eine Packung Chips, eine fertige Mischung Salat, ein Sandwich und zwei Reisbälle. Mit vollen Händen taumelte ich schließlich zur Kasse, bezahlte alles und verließ den Laden dann wieder. Da Namjoon noch am suchen war, wartete ich gar nicht erst auf ihn.

Im Wohnmobil angekommen, vernahm ich gleich Jin auf meiner linken Seite, der einige Snacks und Getränke in die Hängeschränke räumte. So wie es aussah hatte er sie tatsächlich für uns alle geholt und nicht nur für sich. Das war so typisch für ihn – das größte Arschloch sein, aber sich trotzdem um die anderen kümmern. Irgendwo hatte dieser Vollidiot also doch noch ein Herz.

Als er fertig war und sich mit seinem Sandwich in der Hand in der Essecke niederließ, fing auch ich an meine gekauften Sachen einzuräumen. Dabei war ich die ganze Zeit darauf bedacht leise zu sein, da Yoongi mich mit seinen Blicken halb erdolchte, wenn ich auch nur ein zu lautes Geräusch machte. Aber ich war nicht der einzige der so angeschaut wurde. Auch Jin, der schmatzend sein Sandwich verputzte, bekam böse Blicke. Ihn schien das allerdings herzlich wenig zu stören.

Da ich leise sein musste, kostete mich das einräumen auch etwas mehr Zeit als gedacht. Letztendlich konnte ich mich aber auch mit meinem Salat und den zwei Reisbällen niederlassen und zu Abend essen. Hierfür setzte ich mich allerdings umständlich auf den Fahrersitz, da ich nicht direkt neben Jin sitzen wollte und die Essecke gab nur vier Plätze frei.

Nach einer Weile kam dann auch Namjoon wieder. Dummerweise schien er wahrlich vergessen zu haben, dass Hoseok am Schlafen war, weswegen er geradezu zu uns herein platzte.
Ich sah den Älteren mit großen Augen an und warf dann einen flüchtigen Blick zu Yoongi und Hoseok. Letzterer schmatzte ein paar Mal, ehe er die Augen aufschlug und sich gähnend aufsetzte.

„Toll gemacht“, pampte Yoongi gleich los. „Sorry, war nicht mit Absicht“, grummelte Namjoon verärgert. „Was’n los?“, Hoseok rieb sich die Augen, woraufhin Yoongi ihn liebevoll ansah und ein paar Haarsträhnen aus seiner Stirn strich. „Er hat dich aufgeweckt“, erklärte er dann leise.
„Halb so wild“, winkte Hoseok ab, „Ich hätte gar nicht erst einschlafen dürfen. Jetzt kann ich bestimmt heute Abend nicht mehr schlafen“.

„Siehst du“, blaffte Namjoon, stellte seine gekauften Sachen auf der Spüle ab und setzte sich mit einer Tüte Gummibärchen auf den Beifahrersitz. „Du bist ein genauso großer Tollpatsch wie damals“, giftete Yoongi zurück, „Vielleicht solltest du mal dein Feingefühl suchen gehen“.
„Sagt der richtige. Du bist doch derjenige der hier kein Feingefühl hat und ohne Rücksicht alle anschnauzt“, entgegnete mein Nebenmann.

In mir begann sich Panik aufzubauen, da ich ganz genau wusste worin das hier Enden würde. Doch gerade als ich die beiden darum bitten wollte mit ihrer kleinen Auseinandersetzung aufzuhören, redete Seokjin schon los.
„Was für ein Kindergarten hier. Das hat sich scheinbar auch nicht geändert“, seufzte er trocken.
„Kindergarten? Du hast dich doch vor ein paar Wochen noch mit mir angelegt, weil du meintest du hätte es nötig“, murrte Namjoon.
„Du hattest es darauf angelegt, also sei leise“, erwiderte Jin.

„Leute, bitte“, sagte ich ernst, wurde allerdings komplett überhört.

„Du hast mich provoziert, was erwartest du? Das ich klein beigebe? Nicht gegenüber einem Großmaul wie dir“, in Namjoon’s Augen blitzte pure Wut auf und ich hatte das Gefühl, dass er jeden Moment aufstehen und sich mit Seokjin prügeln würde. Doch zu meinem Glück blieb er sitzen.
„Ich soll ein Großmaul sein? Wer hat uns denn nach Jimin’s Tod zusammen geschissen und uns die Schuld gegeben?!“, keifte Seokjin zurück. Seine Stimme wurde lauter und jagte mir Gänsehaut ein.

„Hört auf Jimin’s Tod da mit rein zu bringen“, brummte Hoseok genervt. „Ja aber es ist doch so! Er hat uns zu unrecht alle beschuldigt!“, rief Jin aus. „Zu unrecht? Wir Idioten haben nicht gemerkt wie verletzt Jimin die ganze Zeit über war! Er hat sich vor unseren Augen aufgegeben und wir haben nichts davon gemerkt!“, brüllte der Braunhaarige zurück.

„Jetzt hört doch mal auf damit!“, funkte ich dazwischen, doch wurde schon wieder außer acht gelassen.

„Jimin war in einem Alter, in dem er auf uns hätte zugehen und mit uns reden können. Er wusste, dass er uns vertrauen kann. Und ich habe ihm auch vertraut. Ich war mir sicher er würde uns etwas sagen, wenn er sich schlecht fühlt“, meinte Seokjin. Seine Stimmlage wurde endlich wieder etwas leiser, doch nun klang er zutiefst verletzt.
„Das hast du damals auch schon gesagt… Hat wohl nicht geklappt, dein Vertrauens-Ding“, Namjoon zuckte mit den Schultern und widmete sich dann wieder seinen Gummibärchen. Jin hingegen knallte wütend die leere Verpackung des Sandwiches auf den Tisch und stürmte geradezu aus dem Wohnmobil raus.

Ich warf einen verärgerten Blick zu Namjoon, dann zu Yoongi.
„Ihr seid echt unmöglich. Der eine fängt den Streit an, der andere kann ihn nicht beenden. Können wir nicht einfach friedlich miteinander umgehen?“, fragte ich in die Runde, doch erhielt keine Antwort. Seufzend erhob ich mich aus dem Fahrersitz und verließ ebenfalls den Wagen, um Jin aufzusuchen.

Ich habe mal einen Plan gemacht, von der Inneneinrichtung des Wohnmobils. Es sieht nicht sonderlich gut aus, aber vielleicht verhilft es eurer Vorstellungskraft, wenn ich das nicht gut genug beschrieben habe xD

Ich weiß, dass sind richtige Künste... Nicht xD

Hope // VKookWhere stories live. Discover now