22.

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Jungkook’s PoV.:

Als ich nach einer Weile des konzentrierten Suchens endlich einen passenden Ort zum Übernachten gefunden hatte, startete Hoseok den Wagen und ließ sich von der monotonen Stimme des Navigators dort hin führen.

Es war ein mit Wald und Feld bewuchertes Örtchen, ganz am Rande eines kleinen Dorfes. Wir parkten auf einer großen Weide, welche mit Wildblumen sämtlicher Art bewachsen war. Die untergehende Sonne, die mittlerweile in einem knalligen Rot, Orange schien, ließ die Szene wie aus einem Bilderbuch wirken.

„Wir sollten ein Lagerfeuer machen!“, schlug ich begeistert vor, während ich mich abschnallte.
„Wozu?“, fragte Yoongi unbeeindruckt nach. „Um gemütlich zusammen sitzen und reden zu können“, erklärte ich ihm augenverdrehend. Es war klar, dass er abgeneigt von der Idee sein würde.

„Ich setze mich ganz sicherlich nicht in dieses hohe Gestrüpp rein. Wer weiß was da für Tiere drin hausen“, schüttelte Seokjin den Kopf. Ich seufzte schwer, öffnete die schmale Tür des Wohnmobils und hüpfte raus an die frische Luft. Die anderen folgten mir alle nacheinander.
„Das sind nur kleine Krabbeltiere, die haben mehr Angst vor dir, als du vor ihnen. Vielleicht haben wir auch noch irgendwo zwei Klappstühle liegen, dann kannst du dich da drauf setzen“, versuchte ich ihn zu überzeugen. Der Pinkhaarige brummte unzufrieden, verneinte meine Worte allerdings nicht.

„Also ich finde die Idee gut“, stimmte Namjoon mir zu, woraufhin ich ihn glücklich angrinste. Ohne auf die Meinungen von Taehyung oder Hoseok zu warten, huschte ich wieder ins Inneren des Wagens und suchte die Klappstühle raus, welche mein Vater damals gerne zum Angeln benutzt hatte. Tatsächlich lagen beide unter dem Beifahrersitz und als ich sie hervor holte, riss Seokjin mir gleich den blauen davon aus der Hand. Den anderen bekam Hoseok, wobei ich mir sicher war, dass Yoongi auch davon profitieren würde.

Es dauerte eine Weile, bis wir das Lagerfeuer starten konnten. Da ich der einzige mit genug Motivation zum Holz sammeln gewesen war, bin ich alleine losgegangen und hatte dementsprechend auch länger gebraucht, um genug Stöcker und Äste zu finden.

Ich baute das Material in einer Form des Kegels knapp neben dem Wohnmobil auf und quetschte ein paar trockene Blätter und Blüten in die Mitte. Dann zündete ich mithilfe eines Feuerzeuges von Yoongi, welches er als Raucher ständig in seiner Hosentasche dabei hatte, eine weitere vertrocknete Blüte an und legte sie zu den anderen. Das Feuer, welches in hoher Geschwindigkeit die trockene Blume zu verschlingen schien, steckte auch die anderen Blüten und Blätter an und schon bald flackerten die Flammen an dem Kegel aus Stöckern hoch.

„Tadaaaa“, trällerte ich und sah fröhlich zu den anderen Jungs, die sich in einem Halbkreis um das Feuerchen gesetzt hatten. Während Seokjin und Hoseok auf ihren Stühlen saßen, hockten Namjoon, Taehyung und Yoongi mit mir in dem hohen Gras.

„Das sieht schön aus“, seufzte Namjoon und lächelte sanft. „Ja oder? Ich finde es immer wieder faszinierend mit anzusehen, wie das Feuer sich an allem hoch rankt und dabei wild herum tanzt, als wäre es das glücklichste kleine Feuerchen der Welt“, sagte ich.
„Deine Vorstellungen sind echt niedlich“, gluckste er daraufhin, weswegen ich ihn schmollend ansah. „Ich bin mittlerweile zwanzig Jahre Alt, also alles andere als süß“.
„Damals warst du aber wirklich knuffig“, beteuerte er. „Damals waren wir alle irgendwie knuffig“, lachte ich.
„Und trotzdem warst du der niedlichste von uns allen - mit deinen roten Pausbäckchen und den süßen Hasen Zähnchen“, meinte Hoseok plötzlich. „Erinner‘ mich bloß nicht daran. Ich sah aus wie ein Karnickel“, stöhnte ich gequält.

„Wisst ihr noch wo Yoongi einen Fußball ins Gesicht geschossen bekommen hatte und ihm danach ein Stück Zahn fehlte?“, hakte Hoseok plötzlich nach. „Oha, ja! Er musste danach Tagelang sein Essen in winzig kleine Häppchen geschnitten bekommen, weil er nicht richtig abbeißen konnte“, legte ich die damaligen Geschehnisse nochmal zusammen.
„Ja und ich war derjenige, der ihm die ganze Zeit das Essen geschnitten hat“, funkte Jin dazwischen. „Stimmt, daran erinnere ich mich auch noch“, nickte Namjoon grinsend.

Hope // VKookWhere stories live. Discover now