44.

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Jungkook’s PoV.:

„Tae, wann sind wir endlich da?“, quengelte ich ungeduldig. Wir saßen nun schon mindestens seit einer halben Stunde in dem Auto seines Vaters und ließen uns von dem alten Herren irgendwo hinkutschieren. Da Taehyung mir vor der Fahrt eine Augenbinde umgelegt hatte, konnte ich nichts sehen und das trieb mich beinahe in den Wahnsinn.

„Gleich“, gluckste Taehyung, „Vielleicht noch fünf Minuten“.
„Man, dass ist schrecklich mit verbundenen Augen“, jammernd fummelte ich an dem Stück Stoff herum. Taehyung nahm daraufhin gleich meine Hände von der Stelle und drückte mir einen beschwichtigenden Kuss auf die Wange. „Nicht mehr lange, Kooks“, flüsterte er dann in mein Ohr, was mir verlegen die Hitze in die Wangen trieb. Seine Stimme war in normaler Lautstärke schon attraktiv, aber wenn er flüsterte, wurde sie allemal attraktiver.

„Ihr beiden Turteltauben“, seufzte Tae’s Vater, der das alles scheinbar durch den Rückspiegel beobachtet hatte. „Wir sind frisch zusammen, wir dürfen das“, schmollte Taehyung und drückte mich gleich darauf triumphierend an sich. Ich konnte währenddessen nur dämlich grinsen. Manchmal war es mir immer noch etwas peinlich, wenn der Ältere so offen vor seinem Vater mit mir umging. Aber weil ich wusste das dieser nichts gegen Homosexuelle hatte, machte es mir nicht sonderlich viel aus.

Auf einmal spürte ich das Auto langsamer fahren und plötzlich ruckelten Taehyung und ich auf der Rückbank heftig hin und her. Dann blieben wir stehen. Der Motor wurde ausgeschaltet und ich nahm wahr, wie die beiden anderen sich abschnallten. Also tat ich es ihnen nach und ertastete den Türgriff, nur um dann nach draußen treten zu können.

Wir befanden uns definitiv an einem Ort mit vielen Menschen, denn man konnte Stimmengewirr von überall her hören.

„Wir sind da“, hörte ich Taehyung neben mir sprechen und kurz danach fummelte er an meiner Augenbinde herum, bis sie sich löste. Ich blinzelte stark, um mich an die Helligkeit zu gewöhnen. Als ich wieder einigermaßen gut sehen konnte, drehte ich mich neugierig zu allen Seiten um.

Wir standen mitten auf einem Parkplatz, der von Bäumen und Feldern umgeben war und auf dessen linken Seite konnte ich ein großes Tor ausmachen, auf dem in dicken Buchstaben Tierpark eingraviert stand.

„Ein Tierpark?!“, hinterfragte ich dämlicherweise, doch Tae lachte nur, legte einen Arm um meine Schulter und ging dann gemeinsam mit mir auf dessen Eingang zu. „Ich war schon lange nicht mehr in einem Tierpark und dieser hier hat sogar Elefanten“, erklärte er sich dann.
„Woah cool!“, begeistert klatschte ich in die Hände. Ich hatte mit vielem gerechnet, nur nicht damit. Deswegen freute ich mich auch umso mehr.

„Ich glaube ich war seit der Grundschule in keinem Tierpark mehr“, sagte ich dann. „Wie gut, dass ich mich dann bei diesem Date für den Besten aus ganz Südkorea entschieden habe“, grinste Taehyung. „Der Beste? Das wusste ich gar nicht“, staunend betrachtete ich die äußerlichen Fassaden des Tierparks. Es sah wirklich sehr elegant und sauber aus und die lange Schlange an der Kasse bestätigte Taehyung’s Worte allemal.

Wir standen sicherlich ganze 20 Minuten an, bis wir endlich bezahlen und reingehen konnten.
Hibbelig, wie ich durch das ganze endlose warten nun mal war, hüpfte ich aufgeregt den in Steinplatten ausgelegten Weg entlang. Taehyung folgte mir eilig, um nicht den Anschluss zu verlieren.

„Da sind Eulen!“, quickte ich, als ich die weißen Tiere im ersten Gehege auf einem Ast hocken sah. Sie sahen so niedlich aus, wie sie ihren Kopf halb im hellen Gefieder versteckt hatten und mit ihren großen, runden Augen umher schauten.
„Die sieht aus wie Hedwig, aus Harry Potter“, kommentierte Tae belustigt. „Ja, stimmt! Ich will auch eine Eule…“, schmollend sah ich zu meinem Freund hoch. Dieser legte daraufhin den Kopf schief, schmunzelte dann breit und machte auf einmal merkwürdige Armbewegungen.

Hope // VKookWhere stories live. Discover now